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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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den Schultern. „Sagte ich nicht, dass ich auch anders kann?“
    Erics Blick ist unergründlich. „Noch hast du mich nicht gefesselt.“
    Ich drücke ein wenig gegen seine Brust. „Jetzt kann ich damit beginnen.“
    „Was mache ich, wenn ich es nicht mehr aushalte?“, knurrt Eric.
    „Diese Frage stellt sich nicht“, entgegne ich mit einem teuflischen Grinsen und schlinge blitzschnell erst das rechte Ende um Erics rechtes Handgelenk, anschließend das linke Ende um sein linkes Handgelenk. Und dann umschlinge ich beide Hände gleichzeitig und verknote alles mit den Bändern, die von seinen Knöcheln nach oben führen. Ich klatsche in die Hände. „Fertig.“
    „Ich auch“, stöhnt Eric , kann aber verständlicherweise nicht applaudieren.
    Ach, er sieht so hilflos aus, wie er da auf diesem blauen Pad kniet, das für diese Zwecke viel zu wackelig ist. Es muss unglaublich kraftraubend sein, darauf das Gleichgewicht zu halten. Gut, dass Eric so durchtrainiert ist. Sonst wäre er wahrscheinlich längst umgekippt. Er ist halt nur ein wenig steif im Kreuz.
    „Bleib so“, weise ich ihn an und laufe um ihn herum.
    „Macht dir das eigentlich Spaß?“ Erics Miene ist finster.
    „Nicht wirklich, aber du willst es so. Denk an die Indianer.“
    „Ich glaube, ich bin genug Kilometer in diesen Schuhen …“
    Ich schüttele milde den Kopf.
    „ Was nicht weh tut, hilft nicht viel?“ Er sieht zu mir auf wie ein Schuljunge. Ihm tut der Rücken weh. Jetzt schon. Dabei befindet er sich erst seit wenigen Minuten in dieser Stellung. Die Schultern und die Arme schmerzen ebenfalls. Er tut mir leid. Trotzdem. Da muss er durch. Vielleicht kommt er ja von selbst drauf, dass er sich besser von BDSM fernhalten sollte.
    „Wohl eher: Medizin muss bitter schmecken , sonst nützt sie nichts“, verkünde ich besserwisserisch. „Mit deiner Kenntnis von Sprichwörtern ist es nicht weit her, Eric. Das solltest du üben.“
    „Wie lange willst du das durchhalten?“, knurrt er.
    „Was meinst du?“
    „Ich falle gleich um“, stöhnt er.
    In der Halterung von dem Laufband steht eine Flasche Wasser. Ich ziehe den Verschluss ab und lege das Mundstück an Erics Lippen. „Trink.“
    „ So zu sitzen ist nicht schön“, mault er, nachdem er ein paar Schlucke getrunken hat.
    „Soll es auch nicht“, belehre ich ihn. Ich sehe auf meine Armbanduhr. Noch dreißig Sekunden. Dann sind fünf Minuten um. Nicht schlecht für einen Anfänger. „Ich binde dich gleich los.“ Langsam zähle ich von dreißig abwärts.
    Er atmet auf, obwohl es ich erst bei zwanzig bin. Das heißt, er schafft noch wesentlich länger als die restlichen zwanzig Sekunden.
    „Wie soll man in dieser Stellung eigentlich ...“ Mitten im Satz hält er inne.
    „Du willst wissen, wie du Isabelle vögeln kannst, wenn sie so in der Gegend herumsitzt?“
    Erics Kehlkopf zuckt spitz aus seinem schönen, schlanken Hals, als er schluckt.
    „Diese Position ist nicht zum Ficken geschaffen.“ Ich nehme eines der kürzeren Seile, die ich mitgebracht habe, von der Treppe, wickele mir ein Ende um die rechte Hand und beginne es wie ein Lasso zu schwingen. Dazu setze ich mein teuflischsten Grinsen auf.
    „Das ist nicht dein Ernst . Sag, dass das nicht dein Ernst ist.“
    Ich lege den Kopf schräg und mustere Erics vernarbte Gesichtshälfte und das halbe Ohr. „Warum lässt du dich eigentlich nicht operieren?“
    „Sag mal, Ché …, Nicolette, ich dachte, du bist eine Sub?“
    „Ich sagte doch: Ich kann auch anders.“
    Jetzt sieht er mich wirklich mit schreckensweiten Augen an. „Bist du beides?“
    Nun muss ich doch fast lachen. Schnell trete ich hinter ihn, damit er meine zuckenden Mundwinkel nicht bemerkt. „Das ist eine viel zu private Frage. Gestrichen.“
    „Bindest du mich jetzt los?“
    In dem Moment klingelt das Telefon. Es liegt auf dem Laufband, direkt neben der Wasserflasche.
    „Nicolette!“
    „Du bist jetzt gerade die Sub“, bemerke ich ungerührt. „Der Subo.“ Dämlicher Begriff.
    „Aber das Telefon klingelt. Bitte sieh nach, wer anruft. Ich erwarte einen wichtigen Anruf.“
    Den Gefallen kann ich ihm tun, freue mich aber nicht, ausgerechnet diesen Namen auf dem Display zu erkennen. Kurz bin ich versucht, einen Namen zu erfinden und einfach das Handy auszuschalten. Aber dann verkneife ich es mir. Vielleicht erfahre ich ja Dinge, die ich eigentlich nicht wissen soll. „Es ist Isabelle.“
    „Bitte, nimm ab.“ Es ist Eric nicht anzusehen, ob er sich

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