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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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mich allein aus den Fesseln. So gut waren die nun wiederum nicht. Zerknirscht beobachtet Eric, wie ich den Seidenschal zu Boden segeln lasse.
    „Das war in der Tat gut. Für eine Sub, die Kuschel-BDSM mag. Ich fürchte allerdings, dass du bei Isabelle härtere Bandagen anlegen musst. Wir sehen uns … Wann?“ Ich stehe bereits an der Tür.
    Eric schluckt laut vernehmbar. Er ist enttäuscht, verpackt es aber ruckzuck. Er lächelt schon wieder. „Wir treffen uns um achtzehn Uhr unten in der Diele. Ich denke, ein cooles Outfit wäre das Richtige. Vielleicht ein bisschen was Wärmeres als gestern. Nicht, dass du wieder frierst.“
    „Gehen wir aus?“ Blöde Frage. Natürlich gehen wir aus. Warum sollte ich wohl sonst ausgehfertig nach unten kommen?
    „Wir müssen etwas essen. Und ein bisschen was Erbauliches zum Nachtisch schadet ebenfalls nicht. Ich möchte mein dominantes Verhalten gern in einer etwas angenehmeren Öffentlichkeit ausprobieren als gestern.“
    Ja, irgendwo, von wo wir nicht wieder flüchten müssen. Das wäre schön.
    „Wenn du früher Hunger hast, Nicolette, im Kühlschrank findest du ein paar Gerichte, die Louise vorbereitet hat. Du brauchst sie nur in der Mikrowelle aufzuwärmen.“
    „Danke, Eric. Ich weiß ja jetzt, wie die Mikrowelle funktioniert.“
    Noch ein Lächeln huscht über Erics Gesicht. Dann springt er auf sein Laufband. Und ich springe in den Aufzug.

Kapitel 7
    Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll mit Eric unter einem Dach, noch dazu Fesselspiele mit ihm üben, während er nur Isabelle im Kopf hat. Auf jeden Fall brauche ich als erstes etwas zu essen, wenn ich nicht sofort zu einem Date mit der Kordel der Muschelseife in die Wanne springen will.
    Louise hat Hühnersuppe vorbereitet. Wann auch immer. Es ist mir egal. Die Suppe schmeckt köstlich, besonders nachdem es m ir endlich gelungen ist, die Mikrowelle in Wallung zu bringen. Mit meinem Suppenschüsselchen fahre ich rauf in mein Zimmer, setze mich auf die pinke Recamiere, schlürfe Suppe und beobachte meinen so veränderten Monsieur Tintin beim Fenstergucken. Hin und wieder stößt er ein kurzes, melodisches Trällern aus. Ganz so, wie es sich für einen Wellensittich gehört. Es ist in der Tat unfassbar, welchen Einfluss die Luftveränderung auf den Vogel hat. Er ist nicht wiederzuerkennen. Wenn er schon immer in diesem Zustand gewesen wäre, hätte ich nie im Leben darüber nachgedacht, vielleicht einfach mal aus Versehen das Fenster offen stehen zu lassen.
    Einer plötzlichen inneren Eingebung folgend, sehe ich zum Nachttisch. Und tatsächlich: Mein Handy vibriert.
    „Jeanne“, keuche ich in den Hörer, „ich habe schon versucht, dich zu erreichen. Geht es dir gut?“
    „Das musst ausgerechnet du fragen“, entgegnet meine Freundin. „Sag, was hast du dir bei der Kletteraktion gedacht? Du siehst aus wie eine Selbstmörderin, die dieser Gott von einem Mann gerade rettet. Ist das dein Auftraggeber? Was ist denn da wirklich geschehen?“
    Ich bringe Jeanne auf den Stand der Dinge, erzähle ihr von meiner Begegnung mit Isabelle , von der Nacht bei Gabriel und dem Telefonat mit meiner Mutter. Und dass Eric gesagt hat, ich solle meiner Familie einfach erzählen, dass wir ein Paar seien.
    „ Oh“, sagt Jeanne nur. „Oh oh.“
    „Was soll denn das heißen?“, frage ich ein wenig ärgerlich.
    „Einfach nur Oh. Ansonsten sage ich nur: Prinzipien. Du hast doch nicht etwa?“
    „Was? Meine Prinzipien zum Mond geschossen? Nein. Nie im Leben. Leider. Dieser Idiot ist total verschossen in diese verpeilte Isabelle. Er hat mich tatsächlich gebucht, damit ich ihm Fesselspielchen beibringe. Zwischendurch hatte ich meine Zweifel, das kannst du mir glauben. Ich dachte schon, er und Isabelle führen irgendwas im Schilde. Ungefähr so wie ein Gaunerpärchen. Aber meine Zweifel sind verflogen. In dem Club hat er sich gegruselt. Glaub es mir. Wir hatten vorhin eine Unterrichtsstunde. Dabei hat er sich so ungeschickt angestellt. Aber er lernt schnell. Trotzdem glaube ich nicht daran, dass er je zu einem Dom wird. Klar, er kann dominant sein, aber auf eine so freundliche Art. Er ist fürsorglich, aber nicht brutal. Es tut ihm in der Seele weh, wenn er ein Paddel sieht oder eine Gerte. Er verabscheut es, wenn ein Mann eine Frau schlägt, was ja auch verabscheuungswürdig ist. Nein“, ich seufze lautstark, „der ist ganz bestimmt ein ganz normaler Kerl und ich weiß nicht, ob ich ihm noch viel zeigen will. Im Kino hatten wir

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