Verfuehrung auf Probe
„Du darfst es nicht überstürzen. Wie ich schon sagte: Es kommt jetzt nicht nur darauf an, bei ihr die richtigen Empfindungen auszulösen, wie zum Beispiel die Eifersucht. Das Timing ist ebenso wichtig.“
„Ich habe ihr gesagt, ich sei erst in der kommenden Woche wieder im Büro, obwohl das eigentlich unmöglich von mir ist.“
„Das hast du gut gemacht“, lobe ich ihn. Mir kommt in den Sinn, wie Isabelle erzählt hat, dass im Architekturbüro das Telefon nicht mehr still steht. Dasselbe gilt für OR. Ich finde es unmöglich, dass alle Welt von meinem Unglück profitiert, während ich deswegen beinahe verrückt werde. „Eric, ich brauche eine Pause. Dieser Zeitungsartikel und der Gedanke, was meine Mutter durchmacht, setzen mir sehr zu.“
„Du meinst, du hättest eine Strafe verdient?“, grinst er teuflisch.
„Eric!“
„Nicolette, vor wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, es bereite dir Spaß, mich zu quälen.“
„Blödsinn! Das war nur, um dir zu verdeutlichen, wie die Sub sich fühlt. Und glaube mir: Du hast jetzt eine Ahnung, den Hauch einer Ahnung.“
Er sieht mich betroffen-fragend an.
Ich nicke.
„Das ist ja schrecklich“, murmelt er.
„Ja. Und du solltest dir gut überlegen, ob du daran Spaß hast, denn das brauchst du. Es muss dir Lust bringen, deine Sub zu disziplinieren. Denn vögeln kannst du sie in der Stellung garantiert nicht. Das darfst du dann nachher tun, wenn sie fix und alle ist. Man könnte es auch Leichenschändung nennen.“
„Ich denke, das macht sie an. Stimmt das nicht?“
Ich krabbele von Erics Beinen weg und massiere ihm den Nacken, obwohl ich mich ganz gern ein wenig an seinem Po zu schaffen machen würde. Aber das verkneife ich mir, denn ich bin wirklich reif für die Suppe. „Keine Ahnung, wie das bei Isabelle ist.“
„Wie ist das bei dir? Oder ist die Frage wieder zu privat.“
Ich stehe auf. „Viel zu privat. Pause.“
Plötzlich steht er vor mir, versperrt mir den Weg aus diesem Fitnessraum. „Zuerst will ich es probieren. Nur das Fesseln. Danach kannst du bis achtzehn Uhr ruhen, schlafen, jammern, baden – was du willst. Bitte.“
Mein Stöhnen lässt ihn zusammen fahren, so laut ist es. Seine Hände fliegen richtig hoch. „Das heißt nicht Bitte. Nicht für dich, Eric. Du bist der Dom. Du bestimmst, wo es lang geht. Aber nur, solange es gut ist für deine Sub.“
„ Pardon“, sagt er schnell. Hinter seiner Stirn arbeitet es ganz gewaltig. Doch dann kann er sich die Frage nicht verkneifen: „Für dich wäre es aber jetzt gut, wenn du gehen könntest.“
„Oh, Eric.“ Ich knie mich freiwillig auf den Boden. Jede echte Sub würde an Eric verzweifeln.
„Danke , Nicolette. Wenn ich es jetzt nicht probiere, habe ich es nachher vergessen.“
Seufzend ergebe ich mich und lasse Eric machen.
Er hat gut aufgepasst. Binnen weniger Minuten bin ich gefesselt. Die Fesseln fühlen sich ganz gut an. Sie sind weder wesentlich zu locker, noch zu stramm.
„Tun dir die Knie nicht weh?“, fragt Eric fürsorglich. „Die Arme, der Rücken?“
Ich schüttele den Kopf. Jetzt darf er mich ruhig wieder befreien. Ich bin wirklich fix und alle.
„Das ist erstaunlich“, wundert er sich. „Vielleicht sollte ich das mit dem Seil probieren.“
„Bist du wahnsinnig, Eric?“
„Nur ganz leicht.“ Er bückt sich nach dem Seil.
„Untersteh dich!“
Ganz langsam wickelt er ein Ende des Seils um seine rechte Hand. Sein Blick ist unergründlich. Das meint er doch jetzt nicht ernst? Oder? Ich kann es nicht fassen. Sollte ich mich doch in ihm getäuscht haben? Wenn das so weitergeht, bin ich bald reif für die Irrenanstalt.
Das Seil bewegt sich über den Boden. In Wellenbewegungen. Eric spielt damit wie mit einem Gymnastikb and. Dann legt er das lose Ende über meine rechte Schulter und zieht es ganz langsam über meinen Ausschnitt, zwischen meine Brüste durch, über meinen Bauch. Von dort lässt er das Seil sich selbst seinen Weg suchen. Es berührt meinen Venushügel und züngelt ganz leicht über meine Klit.
Atemlos starre ich ihn an, wie er in seiner schwarzen, glänzenden Laufhose vor mir steht, breitbeinig, das Seil in der Hand, seine schwarzen Augen herausfordernd in die meinen versenkt. Wie lange soll ich da noch aushalten, ohne ihn anzufallen?
Eric findet als erster die Sprache wieder. „Das war gut, oder?“
Das war nicht nur gut. Das war sogar verdammt gut. Ich hole tief Luft und stoße sie genau so heftig wieder aus. Dann löse ich
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