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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Eingeschlossen mir selbst.
    Plötzlich steht er hinter mir. Ich habe ihn nicht gehört, ich rieche ihn, sein herb-frisches After Shave, ich spüre ihn. Er massiert meine Fesseln, wickelt den Seidenschal darum, wickelt es immer weiter hinauf, bis zu den Knien. Dann ergreift er von hinten meine Arme, legt meine Hände flach auf die Fensterscheiben. Ich weiß auch nicht, warum mir in dem Augenblick ausgerechnet meine Mutter und ihr Fensterwischer einfallen, denn vom Fensterputzen bekomme ich garantiert keine weichen Knie. Wohl aber von Erics warmen Händen, die meine Hüften umfassen. Ich sehe seine Fingerspitzen auf meinem flachen Bauch. Ich habe eine Schwäche für gepflegte Männer. Ich finde, auch sie sollten zur Maniküre und zur Pediküre gehen und sich genauso sorgfältig enthaaren wie ich.
    Denk an Essen, befehle ich mir, aber es funktioniert nicht. Mein Gehirn erinnert sich weder an Croissants, noch an Coq au Vin. Ich denke nur noch: Was? Was soll das?
    Da lässt er mich los.
    Ich schließe meine Augen, atme die in meinen Lungen angestaute Luft so flach wie möglich aus und wende mich um. Das heißt, ich will mich umwenden, komme damit aber nur vom Kopf bis zur Taille. Danach muss Eric mich auffangen.
    „Siehst du“, kreische ich, in seinen Armen hängend, „Fesselspielchen können gefährlich werden.“
    „Ich habe die ganze Zeit hier gestanden.“
    Mein Kopf fliegt nach hinten, ich starre in Erics Gesicht , in dem es verräterisch um die Mundwinkel herum zuckt. „Sag nicht, dass du das absichtlich gemacht hast.“ Jetzt kommt der schiefe Blick. Er hat es mit Absicht getan. „Bist du verrückt? Das kann ins Auge gehen. Ein anständiger Dom achtet stets auf die Sicherheit seiner Sub.“
    Er ic zuckt bedauernd mit den Schultern. „Tut mir leid, aber ich bin noch in der Ausbildung. Du selbst müsstest meinen Bildungsstand in Sachen BDSM am besten kennen.“
    „ Wenn du dich nicht selbst disziplinierst, wirst du kein anständiger Dom, sondern ein Schwein.“ Wie mein Ex. So langsam könnte Eric mich mal wieder auf die Füße stellen. Wirklich bequem hänge ich nicht an ihm herum.
    Anscheinend hat er es auch bemerkt. Vorsichtig richtet er mich auf – und packt mich um die Taille, schleppt mich zu der Wendeltreppe, wo er mich auf der zweiten Stufe von unten hinsetzt.
    „Deine Kreativität in allen Ehren, Eric. Das ist auch alles ganz toll, was du da machst.“ Und wie. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich diese Stunde überstehen soll, ohne dass er bemerkt, wie verschossen ich in ihn bin. „Aber ich möchte dich trotzdem bitten, solche Aktionen vorerst zu unterlassen.“
    „Warum?“
    Ist das jetzt sein ernst, dass er einfach so auf seinen schönen, nackten Füßen vor mir steht, breitbeinig, und mich fragt, warum er mich nicht dauernd erschrecken soll?
    „Weil ich es so will“, entgegne ich, weil ich keine Ahnung habe, was ich sagen soll, außer: Weil ich dich will.
    „Okay“, sagt er, bleibt aber stehen, wo er steht.
    Ich befreie meine mumifizierten Wanden aus dem Tuch.
    „Im Grunde ist deine Wadenwickelung keine schlechte Idee“, gebe ich unwillig zu, „du musst Isabelle bloß ein wenig weiter von dem Fenster postieren, denn sonst kann sie sich schlecht vorbeugen.“
    „Das wird nicht nötig sein“, meint er.
    „Du musst es wissen. Wenn dein Schwanz die Länge eines Feuerwehrschlauches hat, kannst du sie und dich hinstellen, wo und wie du willst.“ Ist doch wahr. Ich hasse Arroganz.
    Eric zieht die linke Augenbraue hoch. Und den linken Mundwinkel. Der rechte sackt ab. Das ist gemein. Und er weiß es. Da ist so ein dreckiger Zug um seinen vernarbten Mundwinkel. Oder kann er dafür nichts?
    Contenance, Nicki, ermahne ich mich. Du bist ein Profi, also verhalte dich wie einer.
    „Die Matte“, erinnere ich Eric. Wo ist sie.
    Er zeigt auf die Stelle rechts von meinem rechten Fuß.
    Ja, da liegt sie. Ich hatte wohl nur Augen für den griechischen Gott vor mir.
    „Gut“, sage ich und werfe das dicke, blaue Schaumstoffpad in die Mitte des Raumes. Das vielleicht 60 mal 50 cm kleine Ding legt sich mit einem Klatsch auf das Parkett. „Knie dich da darauf.“
    „Ich?“
    „Ja, Eric Cheval, du. Denk an die Mokassins.“ Ich bin nicht wirklich sarkastisch. Ich verstecke meine Unsicherheit nur gern hinter trockenen Sprüchen. Und im Moment bin ich fürchterlich unsicher. Dieser Auftrag überfordert mich. Zudem spukt immer noch der entsetzliche Zeitungsartikel in meinem Kopf herum. Es kommt mir

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