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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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obwohl er keine Ahnung hatte, aus welchem Grund.
    Sie zog scharf den Atem ein, als ihre Hand sich um eine Scherbe schloss, die ihr in die Finger schnitt. Ihr ganzer Körper schwankte, als stünde sie kurz vor einer Ohnmacht.
    »Sabrina?«, fragte er mit rauer Stimme, da seine Kehle heiser und kratzig war von seinem eigenen Zögern, stand auf und legte den Arm um sie, um sie zu stützen.
    Sie zuckte zusammen, bevor sie ihm erlaubte, ihr zu helfen. Aber selbst dann schien sie noch immer aus dem Gleichgewicht gebracht und sehr verwirrt zu sein.
    »Ihre Hand«, sagte er und drehte ihre Handfläche nach oben, um den schmalen Schnitt zwischen Daumen und Zeigefinger zu sehen.
    »Es ist nicht schlimm.« Sie leckte das dünne Rinnsal Blut ab, bevor sie die Hand in die Schürzentasche steckte.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«, erkundigte er sich.
    Sie zuckte mit den Schultern und lächelte verwirrt. »Mir ist nur ein bisschen schwindlig, weil ich nichts zu Abend gegessen habe. Ich hatte keinen Hunger.«
    Sabrina betrachtete ihn, als suchte sie etwas in seinem Gesicht, und er erwiderte ihren Blick ganz offen. Sterne schimmerten in den blauen Tiefen ihrer Augen. Lichtpunkte, die eine mitternachtsschwarze Leere zurückhielten, die ihn stets in sich hineinzusaugen schien. Er hielt Sabrinas Blick so fest, als umklammerte er einen Klippenrand, richtete sich auf, um vor ihr stehen zu bleiben, und sie legte den Kopf zurück, um ihn ansehen zu können.
    Sie reichte ihm kaum bis zu den Schultern, und er konnte mit den Händen ihre schmale Taille umfassen, aber sie sah ihn nie mit Furcht oder mit Zögern an. Als könnte sie über die bedrohliche Kraft seines Körpers und die in seinem Kopf lauernde Gewalttätigkeit hinaussehen.
    »So viel zu dem Krug Wasser, den ich Ihnen gebracht habe.«
    Daigh hob ihr Kinn ein wenig an, um ihr noch besser in die Augen schauen zu können, und verlor sich in dieser sternenübersäten blauen See. Er spürte ihre Neugier und Erregung in dem zögernden Öffnen ihrer Lippen und der leichten Neigung ihres Körpers auf ihn zu. Wenn er sie küsste, würde sie den Kuss erwidern. Es würde nicht mehr als ein paar Momente dauern, bis sie mit dem gleichen Verlangen reagierte, das auch er empfand.
    Als seine Finger streichelnd über ihr Kinn und ihren schlanken Hals glitten, spürte er ihre zunehmende Erwartung und eine Leidenschaft, die gefesselt, aber nicht gebrochen war von den Zwängen des Ordens.
    Daigh senkte den Kopf, um mit seinen Lippen über die ihren zu streichen. Sie schloss die Augen, sodass ihre langen schwarzen Wimpern ihre rosigen Wangen beschatteten. Eine Hand berührte schüchtern seine Brust. Finger spreizten sich über den harten Muskeln unter seiner Haut.
    Und mit einer welterschütternden Explosion, die ihn mit ungeheurer Gewalt durchfuhr, wechselte die Gegenwart zur Vergangenheit.
    Die aufgerollte Schlange befreite sich, zerstörte seine Selbstbeherrschung und brachte eine unkontrollierbare Wildheit mit. Das Gesicht des Mannes kehrte zurück. Grausam, gnadenlos und zu kopflosem, schonungslosem Hass verzerrt. Ein Schwert durchschnitt die Luft und bohrte sich mit einem mächtigen, unerträglich schmerzvollen Hieb in Daighs Fleisch. Und dann noch einmal. Die Klinge sandte Eis durch seine Adern – und eine Wildheit, die ihm das Herz versengte, antwortete darauf.
    Er stieß Sabrina von sich und ließ sich auf das Bett zurückfallen. Mit brennendem Schädel und gefühllosem Körper kämpfte er gegen die Erinnerung an, während er gleichzeitig die bedrohliche Präsenz bekämpfte, die in ihm war und ihre eigenen finsteren Absichten zu verfolgen schien. Sie wollte ihn. Aber wozu?
    »Um Himmels willen, lass mich dir helfen!« Sabrina kniete sich neben ihn und nahm seine Hand, doch er schüttelte sie ab, weil er die Veränderung ihrer Berührung von verlangend zu mitfühlend nicht ertragen konnte.
    »Lass mich!«
    Schmerz umwölkte ihre klaren blauen Augen.
    »Wenn Sie schlau sind, gehen Sie jetzt«, sagte er, wechselte bewusst wieder zum unpersönlichen »Sie« und verhärtete sein Herz gegen sie. Was nicht schwierig war, solange sein Körper in diesem bösartigen Sturm gefangen war. Nachdem er sich erneut erbrochen hatte, rollte er sich zusammen gegen die Krämpfe, die ihn wie Gewehrfeuersalven zusammenfahren ließen.
    »Ich werde Schwester Ainnir holen.«
    Daigh wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Sie werden niemanden holen. Und Sie werden es niemandem erzählen, hören Sie?«
    Trotz

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