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Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Verführung der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Verführung der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alix Rickloff
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Sabrina merkte plötzlich, dass ihr diese Erinnerungen gefielen. Und dass sie sie nicht nur vor ihrem inneren Auge sehen, sondern sie erleben wollte.
    »Das Wie oder Warum spielt keine Rolle, Sabrina«, sagte er. »Nur, dass es so ist. Denn ohne diese Erinnerungen hätte mich die Präsenz, die in mir ist, schon längst verschlungen. Die Erinnerungen sind das Einzige, was zwischen mir und Máelodor steht.«
    Danach schwieg er, nur das Geräusch seines Atmens und das gelegentliche Ächzen der Kutsche brachen die angespannte Stille und lösten den Druck seiner Emotionen, die sich um sie herum aufstauten wie Eis auf einem Damm.
    Sabrina schmiegte sich in seine Armbeuge und benutzte ihr ganzes Einfühlungsvermögen, um den wüsten Aufruhr seiner Gedanken zu beruhigen und die wütenden Fragen, die sein Herz belasteten, zu entschärfen. Langsam entspannte sich sein Körper neben ihr, und auch sein Geist erholte sich von dem Sturm der Wut und der Verwirrung.
    »Du hast ein Geschenk erhalten, Daigh. Eine zweite Chance. Eine Gelegenheit zurückzugewinnen, was dir vor sechshundert Jahren gestohlen wurde.«
    »Alle, an die ich mich erinnere, sind nur noch Staub und Knochen, Sabrina.«
    Der Kummer in seiner Stimme verkrampfte ihr das Herz. Sie beugte sich vor, strich ihm mit einer Hand über die Brust und erfreute sich an dem Zittern, das durch seine Muskeln lief. Endlich fand sie die Worte, die sie gesucht hatte. »Nicht jeder, an den du dich erinnerst, Daigh.«
    Miss Roseingraves Kutsche war gut gefedert und gepolstert, und dennoch warf jeder Stoß Sabrinas Körper gegen Daighs, und der frische Duft ihres Haares weckte den Wunsch in ihm, seine Nase an ihren Hals zu drücken und tief einzuatmen.
    Eine Stimme in seinem Kopf drängte ihn, Sabrina beim Wort zu nehmen, was ihren nur allzu offensichtlichen Vorschlag anging. Sie begehrte ihn. Wer war er, um sie zurückzuweisen? Außerdem wäre es dann viel leichter, ihr die Informationen zu entlocken, die Miss Roseingrave verlangte.
    Er bewegte sich nervös, als die Kutsche um eine Ecke bog und Sabrina fast auf seinen Schoß geworfen wurde.
    Nein, er sollte ritterlich sein und den Wüstling, der sie in lustvoller Ekstase stöhnend genau dort haben wollte, zum Teufel schicken. Und Miss Roseingrave gleich mit.
    Eine weitere Kurve, und wieder drückte sich Sabrinas weicher Körper an den seinen. Eine Hand stützte sich auf sein Bein, als sie sich wieder straffte. Eine Hand, die verdächtig warm und flatterig war, bevor sie schnell zurückgezogen wurde.
    Als er aufblickte, sah er in ihren Augen das gleiche glühende Verlangen, das auch seinen Blick erhitzte.
    »Tante Delia sagte, es gäbe sicher einen erst kürzlich in die Stadt gekommenen Einfaltspinsel, der sich damit zufriedengäbe, mich als Partnerin zu haben.« Ihr schüchternes Lächeln bewegte ihn weit mehr zum Handeln als ihre ungeschickten Versuche, sich verführerisch zu geben.
    »Deine Tante hatte recht.«
    Sie lachte unsicher. »Wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben.«
    Mit geschlossenen Augen beugte sie sich vor und erhob in solch unschuldiger Sehnsucht ihr Gesicht zu ihm, dass ein scharfes Ziehen durch Daighs Lenden ging. Ein Gefühl, das bis zu seinem Herzen aufstieg und dafür sorgte, dass seine höheren Instinkte dem überwältigenden Begehren, das ihn erfasste, unterlagen. Sanft hob er mit einem Finger Sabrinas Kinn an, hauchte einen Kuss auf ihren Mund – und war verloren.
    Sehr zärtlich zunächst nur strich er mit der Zungenspitze über ihre Lippen, glitt dann zwischen sie und kostete Sabrinas Süße, bevor er seine Zunge mit der ihren zu einem verführerischen Spiel vereinte.
    Sabrina streichelte Daighs Wange, strich ihm das Haar aus der Stirn und umfasste sanft sein Kinn, bevor sie die Hand zu seiner Brust hinuntergleiten ließ. Selbst durch den dicken Stoff seines Jacketts konnte Daigh ihre festen Brüste spüren, die sich an ihn pressten, und so unsicher und ungeschickt ihre Zärtlichkeiten auch noch waren, erregten sie ihn doch über alle Maßen.
    Er pulsierte vor Verlangen, und Flammen durchzüngelten seinen Körper, die eine schier unerträgliche Hitze in ihm auslösten.
    »Es ist wie die Erinnerung an uns«, flüsterte Sabrina. »Und auch wieder nicht.«
    »Mmm.« Er konnte kaum noch sprechen, nur noch fühlen. »Nicht real. Nur ein Geist. Wie ich.«
    »Ein sehr solider Geist«, wisperte sie und kicherte.
    Daigh zog sie auf seinen Schoß, nahm ihr seinen Rock ab und entblößte ihre makellosen weißen

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