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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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er den Kerl versteckt hält.
    Aber das bezweifle ich. Donaldson war mir geistig völlig ausgeliefert und hat mir dabei nichts verraten. Und zum Schluss hatte er wirklich Angst. Er wusste, dass ich ihn töten wollte.
    Hier kann ich also nichts mehr tun. Mit einem weiteren Stöhnen rapple ich mich auf. Mein rechtes Bein gibt ein wenig nach, als ich es vorsichtig belaste, aber ich kann auftreten. Ich werde sicher nicht zurück zum Auto rennen, aber gehen kann ich.
    Den Pfeil noch in der einen, den Revolver in der anderen Hand verlasse ich humpelnd Beso de la Muerte.
    Ich brauche viel länger für den Rückweg zum Auto als vorhin für den Weg zu Donaldsons Versteck. Trotz der Wunderheilung der Vampire zwingt mich der Schmerz zu einem gemächlichen Hinken. Ich schnappe mir einen toten Ast als Krücke, aber er ist mir keine große Hilfe. Für meine Mühe bekomme ich nichts weiter als einen Handteller voller Splitter.
    Fünfundvierzig lange Minuten später erreiche ich den Explorer. Zum Glück steht er noch da, wo ich ihn gelassen habe. Ich glaube, den ganzen Weg nach Tijuana würde ich nicht mehr schaffen. Beim Gedanken an die Grenze lege ich diesmal das Schulterhalfter ab und stecke den Revolver und die Handschellen ins Handschuhfach. Ich weiß nicht, wie ich mein blutendes Bein erklären soll, falls ich an der Grenze angehalten werde, aber ich will es nicht noch komplizierter machen, indem ich mich mit einer Schusswaffe erwischen lasse. Ich habe keine Ahnung, was aus dem Taser geworden ist. Vermutlich liegt er noch irgendwo hinter dem Saloon im Staub. Er hat ohnehin nicht viel genützt.
    Jetzt will ich nur noch nach Hause.
    Nach Hause.
    Und wo genau soll das sein?
    Als ich losfahre, legt sich eine düstere Stimmung über mich. Ich habe immer noch keine Ahnung, wo David ist und wie es ihm geht. Ich war davon ausgegangen, dass Donaldson als Einziger ein Motiv hatte, ihn zu entführen. Jetzt fange ich wieder bei null an. Nein, noch unter null. Wer sonst hasst mich so sehr, dass er meinen Partner entführen würde? David und ich haben in den vergangenen Jahren eine Menge Kautionsflüchtige gestellt, aber wir sind noch recht neu in diesem Geschäft. Von diesen sitzen alle, die verurteilt wurden, noch in Gefängnissen im ganzen Land. Natürlich könnten es Verwandte von irgendjemandem sein, den wir geschnappt haben. Aber was sollte das bringen? Vor allem, da sich noch niemand gemeldet hat, um die Lorbeeren dafür zu ernten. Das ist also sehr unwahrscheinlich.
    Ich habe die Grenze fast erreicht und blicke an mir hinab, um nachzuschauen, wie schlimm mein Bein aussieht. Zum Glück ist es das linke, also das Bein an der Tür, denn da ist es am dunkelsten, so dass man die zerrissene Hose und die Blutflecken nur schwer erkennen kann, wenn man durch das Autofenster hereinschaut. Außerdem ist es schon sehr spät, fast drei Uhr morgens, und die gelangweilten Grenzpolizisten stellen nur die üblichen Fragen nach dem Geburtsort und wollen wissen, ob ich etwas zu verzollen hätte.
    Ich ringe mir ein Lächeln ab und sage: »San Diego, Kalifornien, und nein, nichts zu verzollen.«
    Als er mich durchwinkt, hätte ich am liebsten hinzugefügt: »Bis auf die Tatsache, dass ich gerade die Nacht damit verbracht habe, an einem der touristisch weniger erschlossenen Orte Mexikos nach meinem entführten Freund zu suchen, wobei ich von einem Pfeil angeschossen und beinahe zu Staub zerblasen worden wäre. Obendrein habe ich immer noch keine Spur zu meinem vermissten Freund, weil der Vampir, von dem ich dachte, er hätte ihn entführt, behauptet hat, er wüsste nichts darüber, und jetzt ist er tot, also werde ich von ihm auch nichts mehr erfahren. Ich bin so müde, dass ich kaum mehr die Augen offen halten kann. Wenn ich es noch bis zu Avery schaffe, wäre das ein Wunder. Oh, ach ja, da ist noch etwas. Ich hoffe bei Gott, dass ich nie wieder hierherkommen muss. Nie.«
    Aber vor einem mexikanischen Grenzpolizisten einen hysterischen Schreikrampf zu bekommen, würde mir jetzt wohl auch nicht weiterhelfen, also behalte ich diese wesentlichen Informationen lieber für mich.

Kapitel 24
    I ch fahre zu Avery. Ich weiß nicht, wo ich sonst hingehen sollte. Ich habe kein Zuhause mehr. Den Gedanken, bei David zu wohnen, aber ohne ihn, halte ich nicht aus. Avery hatte recht mit seiner Vermutung, wo Donaldson zu finden sein könnte. Vielleicht kann er mir helfen, zu entscheiden, was ich als Nächstes tun soll.
    Nachher, am Vormittag, werde ich noch einmal zu

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