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Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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gesagt hast«, erklärt er. Er hebt die Armbrust leicht an. »Aber das hier ist eine wirkungsvolle Waffe gegen alle Eindringlinge, sterblich oder untot, findest du nicht?« Sein Akzent ist stark, sein Englisch aber perfekt.
    Und er hat meine Gedanken gelesen. Aber er ist kein Vampir. Das kann ich spüren. Was bist du?
    Wieder dieses Lächeln. Aber keine Antwort. Und ich kann nicht in seine Gedanken vordringen. Egal, ich bin aus einem bestimmten Grund hier und lasse ihn den aus meinem Geist lesen. Alles, bis auf die Identität des Vampirs, der von David getrunken hat. Vermutlich kennt er Avery.
    Er wirkt überrascht, als er sich meine Gedanken ansieht. »Du sorgst dich um das Wohlergehen eines Sterblichen?«
    »Er ist mein Freund. Ich will nicht, dass er stirbt.«
    »Und wie, glaubst du, könnte ich ihm helfen?«
    Ich lasse ihn meine Erinnerungen an meinen früheren Besuch sehen.
    Er reißt sich die Sonnenbrille herunter und fixiert mich mit einem harten Blick. Kleine Lichtpünktchen blitzen in kohlschwarzen Augen. »Ach ja. Ich erinnere mich an die Nacht, als du hier warst. Die Nacht, in der Donaldson verschwand. Ich habe dich in den Bäumen gesehen.«
    Ein eiskalter Finger streicht mir den Rücken hinunter. »Ich habe ihn nicht getötet.«
    »Aber du wolltest ihn töten. Das war der Grund für deinen Besuch, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Zumindest bist du ehrlich. Was bietest du mir dafür, dass ich deinem Freund helfe?«
    Ich hole das dicke Bündel Geldscheine aus meiner Tasche. »Ich kann noch mehr besorgen.«
    Er nimmt die Scheine, fächert sie in der Hand auf und hält sie mir wieder hin. »Ich werde dir helfen. Aber nicht für Geld. Du wirst mir einen Gefallen schuldig sein. Bist du einverstanden?«
    Ich nicke und frage mich, ob ich gerade dem Teufel meine Seele verkauft habe.
    »Nicht dem Teufel«, sagt er. »Aber vielleicht nahe dran.«
    Damit macht er mir beinahe Angst, und wieder läuft mir ein Schauer über den Rücken, doch ich schüttele das unheimliche Gefühl ab. Allein David zählt. Nicht ich. Ich bin der Grund dafür, dass er im Sterben liegt.
    »Bring deinen Freund hinein.«
    Er wartet, während ich David aus dem Auto hebe, und geht mir voran in die Mine. Diesmal werde ich von allen Bewohnern von Beso de la Muerte erwartet, die eine Art menschlicher Barrikade zu beiden Seiten des Gangs bilden und mich anstarren, als ich an ihnen vorbeigehe. Ich schnappe das Flüstern der Vampire unter ihnen auf, die eine der Ihren begrüßen und neugierig den Sterblichen betrachten, den sie in ihre Mitte bringt. Ist sie bereit, ihn zu teilen? Nun fällt mir auf, dass ich David möglicherweise wie ein Lamm zur Schlachtbank trage. Daran hätte ich früher denken sollen.
    Doch Culebra spürt meine Ängste. »Er steht unter meinem Schutz«, verkündet er so laut, dass alle es hören können. »Ihm wird nichts geschehen.«
    Das funktioniert offenbar. Morbides Interesse sinkt augenblicklich zu gewöhnlicher Neugier herab. Ich gehe ungehindert an allen vorbei, und wir erreichen den Raum, an den ich mich von meinem letzten Besuch hier erinnere.
    Culebra zeigt auf eines der Rollbetten, und ich lege David darauf ab. Ein weiterer Mann tritt zu uns, wechselt einen Blick mit Culebra und macht sich ohne ein einziges Wort an David zu schaffen. Er zieht meinem Freund das Hemd aus, bedeckt seinen Oberkörper mit einer Wolldecke und untersucht beide Arme. Schließlich sieht er mich an, mit durchdringenden blauen Augen.
    »Kennen Sie seine Blutgruppe?«, fragt er in makellosem, akzentfreiem Englisch.
    Ich nicke. Ich habe sie in den Akten der Krankenversicherung gesehen. »Null positiv.«
    »Gut.« Er wendet sich dem Kühlschrank zu. »Universell. Ich habe einen guten Vorrat hier. Wissen Sie, wie viel Blut er verloren hat?«
    »Nein.«
    Er holt einen Beutel Blut aus dem Kühlschrank und legt ihn auf den Tisch. Dann geht er zu dem Schrank und nimmt einen weiteren Beutel mit einer farblosen Flüssigkeit heraus. »Es ist ebenso wichtig, ihm Flüssigkeit zuzuführen wie Blut«, erklärt er. Während er spricht, tritt er zu David und arrangiert Nadeln und Schläuche. Ich verziehe das Gesicht, als er eine dieser Kanülen in eine Vene an Davids Handrücken einführt. Das erinnert mich an meinen Aufenthalt im Krankenhaus und daran, wie all das hier angefangen hat.
    Doch diesen Gedanken vertreibe ich rasch aus meinem Kopf. Ich will nicht, dass Culebra ihn auffängt. Stattdessen beobachte ich den »Arzt«. Er ist offensichtlich Amerikaner, groß,

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