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Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung

Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung

Titel: Verführung erster Klasse 2 - Die Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francisca Dwaine
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überlebt. Doch dann traf sie auf eine
junge Menschenfrau, die sie aufhalten wollte. Ein Mann war
bei ihr, so schön, wie die Hexe noch nie jemanden gesehen
hatte.
    Getrieben von Macht und der Bosheit, die ihre
Gefangenschaft in ihr ausgelöst hatte, wollte sie den Mann
für sich haben. Voller Hass stellte sie sich vor die Frau,
überzeugt davon, dass nur sie ihrer neuen Liebe im Weg
stand. Doch ihre Rivalin zeigte keinerlei Angst. Stattdessen
betrachtete sie die Hexe mit Mitleid und sagte folgende
Worte: »Deine Macht ist dir zum Verhängnis geworden. Du arme
Kreatur, ich befreie dich.«
    Die Hexe lachte. Was konnte ein einfacher Mensch, eine
dürre Frau in zerrissenen Kleidern, schon gegen sie
ausrichten? Sie würde sterben, wie auch all die anderen, die
sich ihr in den Weg gestellt hatten.
    Sie erhob ihre Hände, bereit einen tödlichen Fluch
auszustoßen. Sie fühlte bereits, wie die Macht durch ihren
Körper floss, doch dann passierte etwas Unerwartetes.
    Die Haut der Frau begann zu leuchten, so hell wie
tausende Sterne, und die Macht der Hexe, ihre
unaussprechliche Kraft, die sie noch nie im Stich gelassen
hatte, verschwand. Sie floss aus ihr heraus und löste sich
in Luft auf. Die Hexe versuchte verzweifelt nach ihr zu
greifen, doch es war vergebens. Sie fluchte und spuckte der
Frau vor die Füße, doch diese lächelte sie nur an.
    Die Menschenfrau fragte: »Wie geht es dir nun? Wie fühlst
du dich? Ist es nicht, als wäre eine unglaubliche Last von
dir gegangen?«
    Die Hexe wollte wieder fluchen, wollte diese Frau, diesen
erbärmlichen Menschen, in tausende Stücke zerreißen, doch
dann verschwand auch diese Wut auf einmal. Sie sah an sich
hinunter, schaute auf ihre Hände und dann in das Gesicht der
Frau, die so gütig lächelte.
    »Was habe ich getan?«, fragte die Hexe. »Was habe ich nur
getan? Was ist mit mir geschehen?«
    »Deine Macht hat von dir Besitz ergriffen. Sie hat deine
Schwäche während der Gefangenschaft ausgenutzt, um sich dir
zu bemächtigen. Zauberei ist nicht böse, doch kann sie durch
Gefühle außer Kontrolle geraten. Ich habe dir diese Macht
genommen, um dich von dem Hass zu befreien.«
    »Dann werde ich nie wieder zaubern können?«
    »Das hängt ganz von dir ab. Bleibt dein Herz rein, so
könnte die Zauberkraft eines Tages wieder zu dir
zurückfinden. Bis dahin solltest du die Vergangenheit
vergessen und versuchen, ein normales Leben zu führen.«
    Mit diesen Worten zog die Frau mit ihrem Geliebten von
dannen. Die Hexe tat, was sie ihr empfohlen hatte, und lebte
fortan alleine in einer Hütte im Wald. Doch die Monster
konnten die Zerstörung, die sie über alle gebracht hatte,
nicht vergessen. Sie suchten nach der Hexe, fürchteten
jeden, der Mächte wie sie besaß, und versuchten jeden
Magier, den sie fanden, zu zerstören. Und so begannen die
Verfolgungen von Hexen in der übernatürlichen Gemeinschaft.
     
    Zephir las sich den Text noch einmal durch.
Wahrscheinlich war dieser Mann, der im Text erwähnt worden
war, die Sirene gewesen, die sich mit einem Menschen
verbunden hatte. Doch dann musste diese Frau seine
Auserwählte sein. Diese Kräfte, die sie benutzt hatte, um
der Hexe ihre Macht zu nehmen … war das etwas, das sie durch
ihre Verbindung mit der Sirene bekommen hatte? War das der
Grund, warum Ephelia sich für diesen Mann interessiert
hatte?
    Wenn das der Fall war, dann musste sie davon ausgehen,
dass auch Ted eine solche Macht besaß. Konnte das der Grund
sein, warum Monk plötzlich sichtbar geworden war? Aber wie?
    Das erklärte auch nicht, warum diese Wesen in der
Menschenwelt ebenfalls sichtbar waren. Es musste noch etwas
mehr dahinter stecken.
    Zephir faltete die Seiten zusammen und steckte sie in
seine Anzugstasche. Viele Hinweise auf Ephelias
Aufenthaltsort hatte er zwar nicht bekommen, aber immerhin
hatte er nun den Namen eines Mannes und eines Ortes.
    In der Nähe von Dufftown gab es ein Waldgebiet ihrer
Gemeinschaft, wenn er sich nicht täuschte. Zwar war es
verboten, etwas über die Verbindung von Menschen und
übernatürlichen Wesen zu verbreiten, aber zumindest die
Hexenverfolgung musste deutliche Spuren hinterlassen haben.
    Legenden und Mythen wurden üblicherweise von Mund zu Mund
weitergegeben. Dort konnte er bestimmt etwas erfahren, und
auch Ephelia würde vermutlich diesen Ort aufsuchen wollen.
Doch eine Sache musste er noch erledigen, bevor er
aufbrechen konnte: Der Rat würde nicht

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