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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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kaum treffen. Aber der Bedienstete schwebte immer noch in tödlicher Gefahr.
    »Was schlagt Ihr vor?«, fragte Ambrose leise.
    »Bleibt da stehen!«, befahl Trimley. Er klang gelassener. Anscheinend hatte er das Gefühl, die Sache im Griff zu haben, jetzt, wo er Ambroses Silhouette sehen konnte. »Und hebt Eure Hände. Ich will sehen, ob Ihr eine Waffe tragt.«
    »Ich bin unbewaffnet.« Ambrose zeigte ihm die leeren Hände. »Aber vergesst nicht, wenn Ihr mich tötet, habt Ihr ein noch größeres Problem als das, was Ihr bekommt, wenn Ihr diesen Diener tötet.«
    »Was meint Ihr damit?«
    »Es stimmt, dass ich Larkin beobachtet habe. Aber jemand anders kommt Euch gefährlich nahe, Trimley. Ich bin derjenige, der Euch den Namen des Polizeiinspektors nennen kann, der bereits herausgefunden hat, dass Ihr und Larkin Partner wart.«
    »Ihr lügt. Niemand weiß etwas von mir. Niemand. Ich bin ein Gentleman, verdammt, kein gewöhnlicher Krimineller. Warum sollte ein Inspektor von mir Notiz nehmen?«
    »Da habe ich wohl Neuigkeiten für Euch, Trimley. Die Polizei schreckt keineswegs davor zurück, auch Mitglieder der Oberschicht zu verdächtigen. Allerdings können sie nur schwer Verhaftungen in diesen Kreisen durchführen. Dafür brauchen sie sehr viele Beweise. Aber seid versichert, in Eurem Fall ist der Inspektor bereits dabei, einen ganzen Aktenordner voller Beweise zusammenzutragen.«
    »Woher wisst Ihr das alles?«
    »Ist das nicht offenkundig? Ich bin der Mann, den der Inspektor dafür bezahlt, dass er ihm die nötigen Beweise beschafft.«
    Trimley war wie vom Donner gerührt. »Unmöglich! Ihr lügt!«
    »Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen. Ich bin Geschäftsmann. Für mich ist Gerechtigkeit eine Ware, die man kaufen und verkaufen kann, wie die vier Mädchen, die Ihr und Larkin entführt habt.«
    »Ihr seid bereit, mir den Namen des Inspektors zu nennen?«, fragte Trimley argwöhnisch.
    »Ich werde Euch seinen Namen verkaufen, falls wir uns über den Preis einigen können«, erwiderte Ambrose. »Und für eine weitere Summe, über die wir noch verhandeln müssen, werde ich auch die Beweise gegen Euch verschwinden lassen, die ich bis jetzt gesammelt habe.«

34
    Ambrose hätte längst wieder zurück sein müssen.
    Concordia fröstelte und zog den Umhang fester um sich. Etwas Schreckliches war passiert. Sie war sich dessen so gewiss, wie sie noch nie in ihrem Leben etwas gewusst hatte.
    Sie sprang auf und stieg aus dem Einspänner.
    »He da, wohin wollen wir denn?«, fragte der Kutscher. Er schaute beunruhigt zu ihr herunter. »Ich soll doch auf Euch aufpassen!«
    »Ich glaube, er ist in den Doncaster-Bädern und schwebt in großer Gefahr. Jemand könnte versuchen, ihn umzubringen. Ich muss zu ihm. Würdet Ihr mir bitte helfen?«
    »Umbringen?« Der Kutscher schien von diesem Wort wie elektrisiert zu sein und wickelte rasch die Zügel vom Haken. »Niemand hat ein Wort über so einen Schlamassel verloren!«
    »Wartet bitte, ich brauche Eure Hilfe.«
    »Es war eine ganz nette Fuhre, aber die Summe reicht nicht, damit ich mich in einen Mordfall hineinziehen lasse.«
    Der Kutscher ließ die Zügel knallen, und das Pferd trabte an.
    »Würdet Ihr wenigstens einen Polizisten verständigen und ihn zu den Doncaster-Bädern schicken?«, flehte Concordia ihn an.
    Der Kutscher antwortete nicht. Er hatte alle Hände voll damit zu tun, seine Peitsche knallen zu lassen und das Pferd in den Galopp zu treiben.
    Wenige Sekunden später stand Concordia allein auf der Straße.
    Und rannte im nächsten Moment mit flatternden Mantelschößen zum Eingang der Bäder.

35
    »Ihr seid dieser angebliche Geschäftsmann, der dieser aufgeblasenen, ehrgeizigen Kuh Rowena Hoxton einen Besuch abgestattet hat, stimmt’s?«, erriet Trimley. »Wer war die Frau in Eurer Begleitung? Die Person, die behauptet hat, sie wollte eine Armenschule fördern?«
    »Sie ist nicht von Belang«, erwiderte Ambrose. »Es war eine Schauspielerin, die ich für einen Tag engagiert hatte.«
    »Dieses einfältige Frauenzimmer Hoxton hat Euch auf mich aufmerksam gemacht, habe ich Recht?«, fuhr Trimley angewidert fort. »So habt Ihr meinen Namen in Erfahrung gebracht. Ihr müsst heute Abend auch auf dem Ball gewesen und mir gefolgt sein, als ich hierher gekommen bin.«
    »Vielleicht«, räumte Ambrose ein.
    »Ich hätte Euch neulich abends beinahe erwischt, als Ihr Cuthbert in seinem Büro aufgesucht habt, ist Euch das klar?«
    »Eure Männer waren nicht ganz so

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