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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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herum und suchte nach der Waffe.
    Ambrose rannte los, um das Becken herum. Er sah den Revolver dicht am Beckenrand liegen.
    »Schnappt Euch die Waffe!«, bellte er den entsetzten Bediensteten an.
    Der Alte Henry erholte sich und suchte im Dunklen nach der Pistole. »Ich kann sie nicht sehen. Wo ist sie?«
    Es war sinnlos, ihm zu beschreiben, wo die Waffe lag. Schließlich konnte Trimley dann ebenso gut, wenn nicht noch schneller als der Alte Henry die Waffe finden.
    Noch ein paar Schritte, dann hätte er Trimley am Schlafittchen.
    »Ich sehe sie!«, Concordia stürzte mit wehenden Schößen aus dem dunklen Korridor und rannte geradewegs auf den Beckenrand zu.
    Trimley wirbelte herum und folgte ihr. Jetzt sah er die Waffe ebenfalls.
    Verdammt, dachte Ambrose. Das hat mir gerade noch gefehlt!
    Concordia erreichte die Pistole jedoch einen Schritt früher als Trimley. Sie versuchte nicht einmal, sie aufzuheben, was ein fataler Fehler gewesen wäre, denn in dem Fall hätte Trimley sie ihr gewiss entrissen.
    Stattdessen stieß sie die Pistole mit der Fußspitze in das Becken.
    »Was fällt dir ein, du blödes Miststück!«, kreischte Trimley.
    Er holte wütend aus und stieß Concordia in das Becken. Sie landete mit einem lauten Platschen im Wasser, das bis auf die Fliesen hochspritzte.
    Dann fuhr er herum und stürzte zum Durchgang.
    Concordia tauchte auf und schnappte nach Luft.
    »Schaffst du es allein?« Ambrose verlangsamte seine Schritte neben ihr.
    »Ja.« Sie spuckte Wasser, hustete und hielt sich über Wasser. »Ich schaffe das schon, lauf weiter. Mach dir keine Sorgen um mich.«
    Ambrose nahm sie beim Wort und rannte in den dunklen Korridor. Trimley war zwar bereits verschwunden, aber Ambrose hörte seine Schritte. Er lief offenbar zum Hinterausgang.
    In diesem Teil des Bades war es dunkel, doch Trimley bewegte sich mit der Sicherheit eines Mannes, der sich in diesem Gebäude gut auskannte.
    Am Ende des Flures riss Trimley eine Tür auf und verschwand.
    Ambrose erreichte die Tür ein paar Schritte später. Dahinter lag eine schmale Wendeltreppe. Trimley wollte aufs Dach!
    Ambrose stieg hastig die Eisenstufen hinauf und lauschte dabei auf die polternden Schritte des anderen Mannes.
    Am oberen Ende der Treppe wurde eine Tür aufgestoßen. Feuchte, kalte Luft strömte herein.
    Als Ambrose ebenfalls nach draußen trat, sah er, wie Trimley auf die steinerne Brüstung stieg, die das Dach umgab, und auf das Dach des nächsten Gebäudes hinabsprang. Ambrose folgte ihm und verkürzte mit jedem Schritt den Abstand zwischen ihnen.
    Kein Wunder, dass Felix Larkins Kommen und Gehen in den Bädern nicht verfolgen konnte, schoss es ihm durch den Kopf. Der Verbrecherlord hatte einen geheimen Ausgang benutzt. Ob Larkin gewusst hatte, dass sein Partner diesen Weg ebenfalls kannte?
    Trimley war mittlerweile klar geworden, dass er seinen Verfolger nicht abschütteln konnte. Er blieb stehen, bückte sich und hob einen Gegenstand vom Dach auf. Dann wirbelte er hastig herum.
    In dem friedlichen Mondlicht erkannte Ambrose das lange Rohr in Trimleys Händen ganz deutlich.
    »Ich weiß nicht, wer Ihr seid, aber Ihr werdet allmählich lästig«, zischte Trimley.
    Er stürzte sich auf Ambrose und schwang das Rohr in hohem Bogen. Es wäre ein tödlicher Schlag gewesen, wenn er wie beabsichtigt Ambroses Kopf getroffen hätte.
    Ambrose warf sich flach auf das harte Dach. Das Rohr zischte nur Zentimeter über seinem Kopf hinweg.
    Im nächsten Moment rollte sich Ambrose herum, sprang auf und ging auf Trimley los.
    »Nein, lasst mich, geht weg von mir!« Trimley stolperte zurück. »Lasst mich, verdammt!« Er hob das Rohr zu einem weiteren Schlag.
    Ambrose täuschte einen Ausfall nach links an.
    Trimley verlagerte sein Gewicht, um außer Reichweite zu bleiben. Ambrose trat mit dem rechten Fuß zu.
    Trimley versuchte, dem Tritt auszuweichen. Dabei stieß seine Wade hart gegen den Rand der Brüstung.
    Er taumelte, verlor das Gleichgewicht und stürzte rücklings vom Dach.
    »Neeeein ...«
    Der Schrei gellte laut durch die Nacht und brach schockierend brüsk ab, als Trimley auf dem Bürgersteig der Straße aufschlug.

36
    »Ist dir wirklich warm? Bist du einigermaßen trocken?«, fragte Ambrose von der gegenüberliegenden Sitzbank der Mietdroschke.
    »Ja, danke«, erwiderte Concordia höflich. Sie musste diese Frage nicht zum ersten Mal beantworten. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass das Wasser im Becken ganz angenehm war und der Bedienstete mich

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