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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mrs. Oates. »Sie sagten, sie wären eine Weile unterwegs und murmelten etwas davon, Antworten auf offene Fragen zu suchen. Warum macht Ihr es Euch nicht in der Bibliothek gemütlich? Nan bringt Euch ein Tablett mit Tee und Keksen.«
    Concordia ging zur Treppe. »Ich sehe erst nach Hannah. Es ist nicht ihre Art, den ganzen Tag im Bett zu liegen. In ein paar Minuten leiste ich euch in der Bibliothek Gesellschaft.«
    Sie eilte die Treppe hoch, während ihre Unruhe mit jedem Schritt wuchs. Hannah war zwar ängstlich, aber ansonsten erfreute sie sich einer ausgezeichneten Gesundheit. Vielleicht war die Aufregung der letzten Tage doch zu viel für ihre Nerven gewesen.
    Die Tür von Hannahs Zimmer war geschlossen. Concordia klopfte leise an.
    »Hannah? Geht es dir gut, Liebes?«
    Niemand antwortete. Beklommen drehte Concordia den Knauf und öffnete die Tür.
    Hannah war verschwunden. Auf dem tadellos gemachten Bett lag ein gefaltetes Blatt Papier.
    Liebe Miss Glade!
    Bitte macht Euch keine Sorgen um mich. Ich komme rechtzeitig zum Tee nach Hause. Ich weiß, dass Ihr und Mr. Wells das nicht billigen werdet, aber ich bin zur Winslow-Armenschule für Mädchen gegangen.
    Den Schülerinnen wird an drei Tagen in der Woche jeweils für zwanzig Minuten gestattet, sich auf dem Grundstück des Hauses zu ergehen. Heute ist so ein Tag. Es gibt eine kleine Bresche in der Mauer, die von einer Hecke verdeckt wird. Ich will sie nutzen, um meine Freundin Joan auf mich aufmerksam zu machen. Ich muss sie wissen lassen, dass es mir gut geht. Sie wird sich große Sorgen machen.
    Mit vorzüglicher Hochachtung
    Hannah
    Concordia ließ den Brief sinken und schaute Mrs. Oates, Phoebe, Edwina und Theodora an, die ihr die Treppe hinauf gefolgt waren und sich jetzt bekümmert in der offenen Tür drängten. »Das ist ja schrecklich«, sagte sie. »Hannah hat keinen Penny. Sie muss die ganze Strecke gelaufen sein. Es wäre ein Wunder, wenn sie sich nicht verirrt hätte.«
    Phoebe wechselte verstohlene Blicke mit Edwina und Theodora, bevor sie sich an Concordia wandte.
    »Ich glaube, Hannah hat genug Geld für eine Droschke gehabt, Miss Glade«, erklärte sie.
    »Was soll das heißen?«, wollte Concordia wissen.
    »Gestern Nacht hat Mr. Stoner uns gezeigt, wie man weitere Schubladen des Kabinetts der Kuriositäten in der Bibliothek öffnen kann«, erklärte Edwina. »Wir haben einige Banknoten und Münzen in einem Geheimfach gefunden, und Mr. Stoner hat uns erlaubt, sie zu behalten. Wir haben das Geld unter uns aufgeteilt.«
    »Mit dem Geld haben wir unsere Einsätze platziert, als Mr. Stoner uns die Theorie der Wahrscheinlichkeit demonstriert hat«, fuhr Theodora fort. »Hannah hatte gerade eine beträchtliche Summe gewonnen, als Ihr und Mr. Wells hereingekommen seid.«
    Edwina wirkte bestürzt. »Falls Miss Pratt Hannah dabei erwischt, wie sie versucht, mit Joan zu sprechen, wird sie sie in den Keller stecken!«
    »Ich nehme an, wir können nur warten und hoffen, dass Hannah bald wieder zurückkommt«, erklärte Phoebe kläglich.
    Concordia stand auf. »Das kann ich nicht dem Schicksal überlassen. Ich gehe dorthin. Wenn Mr. Wells und Mr. Stoner zurückkommen, teilt ihnen bitte mit, was vorgefallen ist.«

42
    »Der Schock, den mir die Mitteilung von Mr. Trimleys Tod versetzt hat, hat meine Nerven natürlich vollkommen zerrüttet!« Rowena Hoxton drückte die Hand auf ihren mächtigen Busen und lächelte Stoner gequält an. »Jetzt wird auch noch gemunkelt, er soll sich mit einem Mann zusammengetan haben, der angeblich kriminelle Verbindungen pflegte. Ich kann einfach nicht fassen, dass ich dermaßen getäuscht worden bin!«
    »Das verstehe ich.« Stoner ließ sich von dem Dienstmädchen eine Tasse Tee geben. »Nachdem ich diese Gerüchte gehört habe, habe ich Euch selbstverständlich sofort meine Aufwartung machen wollen. Ich möchte nicht, dass Ihr annehmt, Ihr würdet von allen Euren Bekannten in der bes-seren Gesellschaft nur wegen Eurer äußerst unglücklichen Verbindung zu Edward Trimley so einfach fallen gelassen!«
    Hoxton riss entsetzt die Augen auf. »Aber ich wusste doch nichts von seinen Verbindungen zu diesen kriminellen Kreisen!«
    »Selbstverständlich wusstet Ihr nichts davon.« Stoner schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ihr wisst doch, wie es in unseren Kreisen so zugeht. Es ist alles eine Frage der Auffassung.«
    »Meine Güte.« Mrs. Hoxton war am Boden zerstört. »Es wird doch sicher niemand annehmen, dass ich von Mr.

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