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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wäre wohl ein passenderer Begriff«, erwiderte er amüsiert.
    »Vielleicht.« Ihre Augen leuchteten vor Begeisterung.
    »Aber ich glaube fest an meine Theorien. Eines Tages werde ich meine eigene Schule für junge Ladys gründen, die auf eben den Prinzipien fußt, die ich entwickelt habe.«
    Ambrose ließ die Scheibe Toast sinken. Dieser kleine Blick auf ihre persönlichen Träume und Hoffnungen faszinierte ihn.
    »Das erwähntet Ihr schon einmal«, sagte er.
    »Meine Schule wird auf denselben Vorstellungen von Erziehung beruhen, die meine Eltern inspiriert haben«, fuhr sie fort. »Sie waren davon überzeugt, und da stimme ich ihnen zu, dass ein breit gefächerter Lehrplan bei jungen Damen nicht nur die Macht der Logik und des klaren Denkens fördert, sondern sie auch auf die verschiedensten Berufe vorbereitet. Es ist meine feste Überzeugung, dass junge Damen, die mit dem nötigen Wissen ausgestattet sind, ihren Weg im Leben zu gehen, sich nicht mehr gezwungen fühlen werden, aus Gründen der finanziellen Notwendigkeit zu heiraten.«
    »Wie Ihr sicher ebenfalls wisst, sind viele Berufe den Frauen nach wie vor verschlossen«, merkte er an.
    Sie runzelte ihre Brauen über dem Rand ihrer Brille. »Eines der Argumente, mit denen man Frauen vom Medizinstudium und anderen berufsbildenden Institutionen fern hält, besteht darin, dass sie nicht ordentlich auf eine akademische Ausbildung vorbereitet sind. Die Mädchen, die an meiner Schule ihre Prüfungen ablegen, werden mit den männlichen Studenten mithalten können. Mehr noch, sie werden entschlossen sein, sich für ihre Rechte einzusetzen und dafür zu kämpfen, dass sie auch zu den entsprechenden Berufen zugelassen werden.«
    »Verstehe.«
    »Merkt Euch meine Worte, Sir. Wenn eine genügend große Zahl von Frauen sich vereint, um ihre Rechte einzufordern, wird sich die Welt nachhaltig verändern.«
    Er neigte respektvoll den Kopf. »Ich bin von Eurer Entschlossenheit beeindruckt, Miss Glade. Und ich wünsche Euch viel Glück für Eure großartigen Pläne.«
    Sie lächelte ihn strahlend an. »Danke, Sir. Aus Eurem Verhalten schließe ich, dass Ihr ebenfalls recht fortschrittliche Gedanken zu diesem Thema hegt.«
    Ambrose grinste anzüglich. »Für einen Mann, meint Ihr?«
    Sie errötete leicht. »Für irgendjemanden, ganz gleich ob Mann oder Frau. Es gibt einen sehr starken Widerstand gegen die Vorstellung, Frauen die gleichen Rechte wie den Männern einzuräumen, wie Ihr sicherlich wisst.«
    »Das mag für die Gesellschaft im Allgemeinen stimmen. Aber in diesem Haushalt, wie auch in dem, in welchem Ihr aufgewachsen seid, Miss Glade, geht man an viele Dinge etwas unkonventioneller heran.«
    Sie räusperte sich. »Ja, gut, genug davon. Wir haben einen geschäftigen Tag vor uns.« Sie knüllte ihre Serviette zusammen und legte sie neben ihren Teller. »Wenn Ihr mich entschuldigt, ich muss einen Blick in die Bibliothek werfen und Material für den heutigen Unterricht zusammenstellen.«
    Er stand auf und ging um den Tisch herum, um ihr den Stuhl herauszuziehen. »Lasst mich wissen, falls Ihr irgendwelche Fragen bezüglich des Inhalts der Bibliothek habt.«
    »Vielen Dank.« Sie stand auf und ging rasch zur Tür, von wo sie noch einmal zu Hannah, Edwina, Theodora und Phoebe zurücksah. »Ich erwarte euch in zwanzig Minuten in der Bibliothek.«
    Ihren Worten folgte ein pflichtschuldiger Chor von: »Jawohl, Miss Glade.«
    Concordia schritt hinaus. Unter der kleinen Schleife im Rücken ihres Gewandes wiegten sich die bronzeroten Streifen ihres Kleides in einer so eleganten, verlockenden Art und Weise, dass Ambrose diesen Anblick stundenlang hätte einfach nur genießen mögen.
    Dann bemerkte er, dass es hinter ihm im Frühstückszimmer sehr still geworden war. Als er sich umdrehte, begegnete er den eindringlichen, ernsten Blicken der vier Mädchen.
    Er ging zu seinem Stuhl am Kopfende des Tisches zurück und setzte sich hin.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte er höflich in die Runde.
    Hannah, Theodora und Phoebe richteten ihre Blicke auf Edwina.
    Anscheinend akzeptierte sie die Verantwortung, welche die drei anderen ihr schweigend auferlegt hatten. Edwina stand auf, ging zur Tür und schloss sie fest. Dann kehrte sie zu ihrem Stuhl zurück und setzte sich hin. Ihre Miene war entschlossen.
    »Wir sind sehr besorgt über Miss Glades Situation, Sir«, begann sie.
    Ambrose schenkte sich Tee nach. »Ihre Situation?«
    »In diesem Haushalt«, spezifizierte Theodora.
    »Ach so.« Er

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