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Verfuehrung im Mondlicht

Titel: Verfuehrung im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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was das Schicksal ihrer Vorgängerin anging, und zu dem Schluss gekommen war, dass ihr eigenes Leben ebenfalls in Gefahr sein könnte«, erwiderte Trimley gelassen.
    »Das würde erklären, warum sie von der Burg geflohen ist. Aber es begründet nicht, wieso sie die Mädchen mitgenommen hat. Das ergibt irgendwie keinen Sinn. Sie musste doch wissen, dass die vier sie nur aufhalten würden. Ihr muss klar gewesen sein, dass ihre Chancen auf eine erfolgreiche Flucht ohne den zusätzlichen Ballast, den vier junge Damen darstellen, erheblich höher waren.«
    »Das wiederum«, meinte Trimley leise, »ist eine sehr interessante Frage. Ich habe den größten Teil meiner Rückreise nach London darüber nachgegrübelt.«
    Larkin blieb stehen und fuhr herum. »Ihr habt eine Ahnung, was sich hinter diesen Ereignissen verbirgt?«
    »Ich stimme Euch zu, dass es wenig vernünftig erscheint, wenn eine Frau, die um ihr Leben fürchtet, sich zusätzlich noch mit vier jungen Mädchen belastet.« Trimley machte eine wohlgesetzte Pause. »Aber ich glaube, sagen zu können, dass die Lehrerin diese Flucht nicht allein durchgeführt hat.«
    »Wovon zum Teufel redet Ihr?«
    »Ich glaube nicht, dass Miss Glade, so klug sie auch sein mag, diejenige gewesen ist, welche die Flucht der vier Mädchen von der Burg bewerkstelligt hat.«
    »Sie hatte Hilfe? Von einer der Wachen? Es wäre zugegeben nicht das erste Mal, dass mich jemand aus meiner eigenen Organisation hintergeht, aber das kommt nicht mehr oft vor. Alle kennen die Strafe, die sie erwartet.«
    »Es war keiner von Euren Leuten«, widersprach Trimley. »Ich konnte mir eine Beschreibung von den Gastwirten einer Herberge beschaffen, wo er mit der Lehrerin und den Mädchen für die Nacht abgestiegen ist.« Seine Augen wur-den dunkler, als er fasziniert weitersprach. »Sie beschrieben ihn als gebildet und gut erzogen. Kurz gesagt, er war ein Gentleman.«
    »Sie waren sicher, dass dieser Kerl ein Gentleman war?«, fragte Larkin. »Und diese Rolle nicht nur gespielt hat?«
    Trimley hob eine Braue. »Vergebt mir, wenn ich darauf hinweise, dass die Rolle eines Gentlemans nicht leicht zu spielen ist, sofern man nicht in diese spezielle Schicht hineingeboren wurde. Auf jeden Fall habe ich die Erfahrung gemacht, dass Herbergswirte, wie übrigens auch Ladenbesitzer, fast ausnahmslos korrekt darüber urteilen, welcher Schicht ihre Kunden angehören. Dies haben sie mit Euch gemein, Larkin. Ihr Lebensunterhalt hängt von dieser Fähigkeit ab.«
    Larkin zwang sich dazu, diese Bemerkung zu ignorieren. Er war für Trimley gut genug, solange es um geschäftliche Beziehungen ging, doch die Verachtung dieses Bastards für alle, die gesellschaftlich unter ihm standen, schimmerte bei jeder Gelegenheit durch.
    »Haben diese Herbergswirte Euch noch weitere nützliche Informationen liefern können?«
    »Nein. Sie sagten nur, dass die Damen und ihr Begleiter nach London unterwegs waren. Ich habe den Bahnhofsvorsteher befragt. Er erinnerte sich sehr gut an die Mädchen und ihre Lehrerin. Sie sind erster Klasse gereist.«
    »Und was ist aus diesem Gentleman geworden, der sie begleitet hat?«, fragte Larkin rasch.
    »Interessanterweise konnte sich der Bahnhofsvorsteher nicht an einen männlichen Begleiter erinnern. Der Mann scheint irgendwo zwischen der Herberge und dem Bahnhof verschwunden zu sein.«
    Larkin fühlte, wie ihm der Schweiß über den Hals rann.
    »Nun, die Anwesenheit dieses Mannes erklärt jedenfalls einiges.«
    »Vor allem wohl Rimptons zerschmetterten Schädel und Bonners Gehirnerschütterung und seinen gebrochenen Arm«, meinte Trimley.
    »Was?« Larkin runzelte die Stirn. »Ihr habt doch gesagt, dass Rimpton im Feuer umgekommen ist.«
    »Ich sagte, dass er in dieser Nacht starb. Aber ich konnte seine Leiche untersuchen und bin mir ziemlich sicher, dass er durch die Hand eines Menschen starb und nicht in den Flammen.«
    Larkin schnaubte. »Keine Lehrerin hätte so was geschafft. Ihr habt Recht, sie hatte Hilfe. Die Frage ist, was hatte dieser Helfer der Dame im Sinn? Selbst wenn er alle Einzelheiten unserer Pläne kennt, kann er sie schwerlich selbst durchführen. Wir haben Monate gebraucht, um die Arrangements für die Auktion vorzubereiten.«
    »Es besteht keineswegs die Notwendigkeit, unsere Pläne zu imitieren, um Profit aus den Mädchen zu schlagen«, erklärte Trimley. »Ihr habt einen ausgezeichneten Geschäftssinn, Larkin. Was würdet Ihr tun, wenn Ihr Euch plötzlich im Besitz eines

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