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Verfuehrung im Palast der Liebe

Verfuehrung im Palast der Liebe

Titel: Verfuehrung im Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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auch nicht auf Konversation eingestellt zu sein. Und obwohl Keira das Schweigen als drückend und lastend empfand, hatte sie nicht genügend Courage, um es zu brechen.
    Die Sonne versank langsam am Horizont der staubigen Ebene, Keira beobachtete das Schauspiel fasziniert. Als sie eine Kamelherde erblickte, konnte sie den erstaunten Ausruf nicht zurückhalten.
    „Wir sind so nahe an der Wüste“, sagte sie begeistert. „Ich würde gern die Gelegenheit wahrnehmen und mir eine Tierauktion ansehen. Waren Sie schon mal auf einer?“
    „Natürlich“, antwortete er knapp.
    Sicher, wieso hatte sie überhaupt gefragt? Das hier war schließlich sein Land. Sein Benehmen war jedoch so europäisch, dass sie es manchmal einfach vergaß.
    Zudem fühlte sie sich unwohl und gereizt bei dem Gedanken, dass allein Jays unerwartete Rückkehr eine so dramatische Wirkung auf ihre Stimmung hatte. Von einer Sekunde auf die andere war sie von einer sachlichen und kompetenten Geschäftsfrau zu einer Frau geworden, deren gesamtes Verhalten und jede noch so kleine Reaktion einzig und allein von dem Bewusstsein für diesen Mann bestimmt wurde. Die Andeutung eines Lächelns ließ ihr Herz vor Freude schneller klopfen, und ein Stirnrunzeln von ihm bedrückte sie sofort.
    Kein Mensch hatte sie je so beeinflusst. Zu wissen, dass Jay es konnte, machte sie nervös und verletzlich. Sie wollte die Wirkung, die er auf ihre Sinne hatte, verneinen und ignorieren, doch auf der anderen Seite wurde sie dazu getrieben, die Gründe für die Intensität dieser Wirkung immer und immer wieder zu erforschen – wie eine Motte, hilflos angezogen vom Licht, das sie letztendlich zerstören würde. Sie erschauerte, denn jetzt, da es dunkel geworden war und Jay die Scheinwerfer des Wagens eingeschaltet hatte, sah sie Hunderte von den kleinen Kreaturen mit durchsichtigen Flügeln im Lichtstrahl tanzen und ihr Leben im Licht aushauchen.
    Der Lichtschein der Stadt wurde heller, je näher sie Ralapur kamen. Jay war noch immer aufgewühlt über die eigene Reaktion, als er Keira bei seiner Rückkehr nicht im Palast vorgefunden hatte. Dass er automatisch davon ausgegangen war, sie würde da sein, und dann wütend geworden war, als er sie nicht vorgefunden hatte, war schon schlimm genug. Doch er hatte sich diese Reaktion mit der konstanten Herausforderung erklärt, die sie für ihn darstellte. Viel schlimmer jedoch waren das Gefühl von Verlassenheit und die seltsame Leere im Haus ohne sie gewesen. Dafür ließ sich keine logische Erklärung finden, so angestrengt er auch gesucht hatte.
    Kurz gesagt, es hatte wilde Rage in ihm entfacht, zurückzukommen und feststellen zu müssen, dass sie nicht da war. Sich selbst eingestehen zu müssen, dass es so war, hatte ihn noch wütender gemacht.
    Warum, um alles in der Welt, sollte die Abwesenheit einer Frau, noch dazu einer Frau, die er kaum kannte, ihn dazu treiben, auf die Suche nach ihr zu gehen? Es war einfach komplett unlogisch. Und ganz bestimmt war es nicht akzeptabel.
    Jay hielt sich für einen Mann, der die menschliche Schwäche, sich von Emotionen leiten zu lassen, überwunden hatte. Jede seiner Handlungen wurde von Vernunft und Logik motiviert. Natürlich gönnte er sich auch Entspannung, wenn er seine Ziele erreicht hatte, doch selbst diese Entspannung erlaubte er sich nur in einem kontrollierten Maße. Nie sank er auf das Niveau jener Männer herab, die es für nötig erachteten, ihren Erfolg in die Welt hinauszuposaunen, mit Strömen von Champagner und auffälligen schönen Frauen und ebenso auffälligen Statussymbolen.
    Ja, er hatte seine Erfolge gefeiert – mit dem Erstehen eines sorgfältig ausgewählten Kunstwerks oder dem Kauf eines weiteren Grundbesitzes, um diesen seiner weltweiten Sammlung hinzuzufügen, und immer mit einer großzügigen Spende für eine der Wohltätigkeitsorganisationen, die er unterstützte. Aber das war seine Privatsache.
    Was er heute erlebt hatte, brachte jedoch das Bild, das er von sich hatte, erheblich ins Schwanken. Das durfte nicht passieren. Niemals! Er war also nicht wütend über die Vertrautheit zwischen Keira und ihrem Landsmann, derer er Zeuge geworden war. Nein, es war ihr Benehmen und welche Auswirkungen dieses Benehmen auf seinen Ruf als Geschäftsmann haben könnte, die ihn so sehr verärgerten. Die Inder legten großen Wert auf Moral, und er hatte keine Lust, mit ansehen zu müssen, wie sein Projekt durch Keiras unprofessionelles Verhalten einen anrüchigen Beigeschmack

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