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Verfuehrung im Palast der Liebe

Verfuehrung im Palast der Liebe

Titel: Verfuehrung im Palast der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sein Territorium betreten habe.“
    „Was?“ Verständnislos drehte Keira sich um. Ein kleines „Oh“ entfuhr ihr, als sie Jay erblickte, ihr Magen zog sich zusammen, und ihr Herz begann wild zu pochen.
    Er trug leichtes Leinen. Die Hitze in der Fabrik schien ihm nichts auszumachen. Im Gegensatz zu Keira, auf deren Stirn feine Schweißperlen standen, wirkte Jay völlig relaxed. Allerdings konnte Keira die dunklen Bartstoppeln erkennen, die ihn aber nur noch männlicher wirken ließen. Diese raue Männlichkeit wirkte auf ihre eigene Weiblichkeit, so als hätte er sie tatsächlich berührt. Auf höchst intime Weise.
    Jedes Nervenende in ihr begann zu vibrieren, ein Prickeln durchlief sie, so als hätte sie Champagner getrunken. Es machte sie empfänglich für Jays Anwesenheit, verstärkte ihr Bewusstsein für seine Nähe und seine Ausstrahlung. Ein plötzlicher, unersättlicher Hunger brandete in ihr auf, sie konnte sich nicht satt an ihm sehen.
    Jay! Was für ein außerordentlicher Zufall, dass er ebenfalls geschäftlich hier zu tun hatte. Allerdings sah er keineswegs begeistert aus, sie hier vorzufinden.
    „Guten Tag“, grüßte sie ihn schwach. „Gut, dass Sie früher aus Mumbai zurückgekommen sind. Ich habe hier die wunderbarsten Stoffe gefunden. Sie werden begeistert sein, da bin ich sicher …“ Sie plapperte unsinniges Zeug, das wusste sie, und doch konnte sie sich nicht zurückhalten. Muster um Muster nahm sie aus Arjuns vollen Armen, der soeben mit einer Unmenge von Stoffstücken zu ihnen zurückgekehrt war, und hielt sie vor Jays unbeweglichem Gesicht hoch.
    Weder sagte er ein Wort noch rührte er sich. Er hatte nicht einmal ihren Gruß erwidert, und doch waren all ihre Sinne nur auf ihn ausgerichtet. Sie sah nur noch ihn, spürte nur noch ihn …
    „Sie müssen sich unbedingt mit Alex unterhalten“, sprudelte es weiter aus ihr hervor. „Er hat einfach großartige Ideen …“ Sie brach erst ab, als sie jäh der angespannten Atmosphäre gewahr wurde. Jay starrte regungslos mit zusammengepressten Lippen an Keira vorbei auf Alex.
    „Arjun hat alle Muster, die Keira und ich besprochen haben“, hörte sie Alex jetzt gelassen sagen. „Sicher wollen Sie sie sich selbst und in Ruhe ansehen. Keira weiß, dass ich für alle Vorschläge offen bin. Wenn Sie das nächste Mal kommen, Keira, sagen Sie mir vorher Bescheid. Dann werde ich für Sie ein Zimmer in dem Hotel reservieren, von dem ich Ihnen erzählt habe.“ Alex sah sie lächelnd an. „Dann gehen wir abends zum Dinner, und ich werde Ihnen zeigen, was ich wirklich kann.“
    Als er ihr zuzwinkerte, konnte Keira nicht anders, sie musste lachen. Alex flirtete mit ihr, aber er war harmlos. Und sie erkannte das Flirten an für das, was es war: die lockere Art, um das Geschäftliche reibungsloser über die Bühne gehen zu lassen.
    Keira wäre gern länger geblieben, hätte gern ihre Begeisterung mit Jay geteilt und ihm alles gezeigt, doch er machte deutlich klar, dass er keine Lust darauf hatte, sich Stoffe anzusehen, und nur darauf wartete, endlich gehen zu können. Deutlich war auch, dass er von ihr erwartete, mit ihm die Fabrik zu verlassen. Scheinbar hatte er die eigenen Geschäfte erledigt. So verabschiedete sich Keira dankend bei Alex und Arjun und ließ sich von Jay zur Halle hinausgeleiten, während zwei Jungen, die hier arbeiteten, Stoffmuster zu ihrem Wagen brachten und der Chauffeur diese auf dem Rücksitz verstaute.
    Als Keira jedoch einsteigen wollte, hielt Jay sie zurück.
    „Sie fahren mit mir zurück“, ordnete er brüsk an.
    Sie hätte ablehnen können – hätte ablehnen sollen, doch aus irgendeinem Grund blieb sie stumm. Natürlich lag es auf gar keinen Fall daran, dass sie mit ihm zurückfahren wollte, rechtfertigte sie sich in Gedanken, während Jay die Beifahrertür des Mercedes’ für sie aufhielt. Seine Haltung, wie er dort stand und wartete, dass sie einstieg, erinnerte eher an einen Gefängniswärter als an alles andere. Keira zuckte leicht zusammen, als er die Tür unsanft hinter ihr zuwarf.
    Es war später Nachmittag, auf den engen Straßen der Stadt herrschte reger Verkehr. Spielende Kinder, Fahrradfahrer, Männer, die Karren zogen und hier und da eine von den heiligen Kühen gehörten zum täglichen Straßenbild Indiens. Keira wagte keinen Ton hervorzubringen, sie wollte Jay nicht ablenken, der seine ganze Aufmerksamkeit für das Fahren brauchte. Als sie endlich die Stadt hinter sich gelassen hatten, schien Jay allerdings

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