Verfuehrung im Palast der Liebe
der Art. Was hier passiert, ist geradezu revolutionär. Jetzt, nachdem ich gesehen habe, was Keira geleistet hat, bin ich absolut hingerissen.“
Jay runzelte die Stirn, und Keira fragte sich, ob er vielleicht doch nicht so von ihrer Arbeit angetan war, wie sie gehofft hatte.
„Ich muss unbedingt ein Team herholen, das die Interviews übernehmen wird. Und Keira, ich möchte gern ein ausführliches Interview mit Ihnen machen, und ich würde gern eine Vorstellung davon erhalten, wie Sie arbeiten. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich die nächsten zwei Tage an Ihre Fersen hefte?“
Die Falte auf Jays Stirn wurde noch tiefer. „Nun, wenn Jay nichts dagegen hat …“, antwortete sie vorsichtig. „Natürlich hat er nichts dagegen. Dafür hat er mich doch hergebracht. Nicht wahr, Jay?“
Der Angesprochene ignorierte die Frage, stattdessen wandte er sich nur mühsam beherrscht an Keira. „Komm bitte in einer Stunde in mein Arbeitszimmer im Palast. Ich möchte gerne ein paar Dinge mit dir besprechen.“ Dann wandte er sich an den anderen Mann. „Kommen Sie, Jess, ich bringen Sie zu Ihrem Hotel, damit Sie sich erst einmal einrichten können.“
Der Redakteur schenkte Keira ein charmantes Lächeln. „Dieses Mal ist es nur ein kurzer Aufenthalt für mich, aber ich freue mich schon jetzt darauf, wieder hierher zurückzukommen.“
Nun, zumindest einer hatte ihre Arbeit bewundert, auch wenn es nicht Jay gewesen war. Bedrückt wartete Keira darauf, dass Kunal zu ihr zurückkommen würde. Sie hatte den Diener losgeschickt, um sie bei Jay anzumelden.
Sie war zu früh, und sie war nervös. Ein mulmiges Gefühl lag ihr im Magen, das Einzige, was sie durchhalten ließ, war ihr Stolz – und die Entschlossenheit, Jay ihre Professionalität zu beweisen.
Kunal kam zurück und bat sie, ihm zu folgen.
Mit jedem Schritt, mit dem sie Jays Arbeitszimmer näher kam, wuchs ihre Unruhe. Eigentlich war sie nur noch von einem Wunsch beherrscht – sie wollte sich auf dem Absatz umdrehen und in die andere Richtung davonlaufen. Wenn er sie nun zur Rede stellte, weil er herausgefunden hatte, was sie für ihn empfand? Was sollte sie dann tun? Wie sollte sie diese Erniedrigung überleben?
Der Hausboy klopfte an die Tür und öffnete sie, damit Keira eintreten konnte. Nun war es also zu spät, um noch wegzulaufen.
Allerdings hatte Keira nicht damit gerechnet, dass Jay so nahe bei der Tür stehen würde. Als sie eintrat, stieß sie praktisch mit ihm zusammen. Er griff an ihr vorbei, um die Tür ins Schloss zu drücken. Keira schwindelte allein von seiner Nähe und von der Anstrengung, keine Reaktion zu zeigen. Sie hatte Schwierigkeiten, Luft zu holen, sie fühlte sich bedrohlich schwach und komplett aus dem Gleichgewicht gebracht. Wie sehr sie ihn vermisst hatte und wie sehr sie sich nach ihm sehnte! Doch so durfte sie nicht so fühlen, unter keinen Umständen.
„Hat Jess dich schon gefragt, ob du mit ihm schlafen willst?“ Die Worte, hart und abgehackt ausgestoßen, rissen sie aus ihren quälenden Gedanken.
„Nein, natürlich nicht.“
„Da gibt es kein ‚natürlich nicht‘“, gab Jay feindselig zurück. „Er will dich. Das hat er mehr als deutlich gezeigt.“
Keira wurde blass. Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit diesen Anschuldigungen umgehen sollte. „Falls du dir Sorgen machst, ich könnte den Erfolg deines Projekts durch unprofessionelles Verhalten sabotieren, so lass dir gesagt sein, dass …“
„Du willst ihn also nicht?“, fiel Jay ihr barsch ins Wort.
„Nein.“
„Willst du mich?“
Es dauerte einige verräterische Sekunden, bevor sie ihre Sprache wiederfand. „Nein.“ „Willst du, dass ich dich dazu bringe, mich zu wollen? Panik begann sich in ihr breitzumachen. „Ich werde mir das nicht länger anhören.“ Er war vor ihr bei der Tür, versperrte ihr den Weg und ließ ihr keine andere Fluchtmöglichkeit als in seine Arme.
Sein Kuss war wild, fordernd und Besitz ergreifend, seine Zunge verlangte sinnlich Einlass. Mit den Händen knetete er ihre Brüste, fuhr fiebrig über ihren ganzen Körper und zog sie hart an sich. Nur noch Sekunden, und sie wäre völlig verloren und würde sich keinen Deut mehr um ihre fest gefassten Vorsätze scheren.
„Ich will dich, in meinem Bett.“
Mit übermenschlicher Anstrengung widerstand Keira der Verlockung seiner Worte. „Warum? Weil du glaubst, ein anderer Mann begehrt mich?“, fragte sie herausfordernd.
„Nein. Auch wenn ich zugeben muss, dass es
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