Verfuehrung im Palazzo des Prinzen
nie die Rede gewesen.
„Ich würde dir ja Champagner anbieten …“, murmelte er gedehnt und befreite sich aus ihrer Umklammerung. „Aber nach der Verlobungsparty bin ich nicht sicher, ob ich dieses Risiko wirklich eingehen sollte.“
Sein strategischer Rückzug brachte ihm einen verletzten Blick ein, die Bemerkung über den Champagner ein breites Lächeln. „Aber diesmal bist du wenigstens so schlau, mich vorher zu füttern! Ich wette, dein Personal hat einen Schock bekommen, weil du ein Picknick geordert hast.“
Matteo lächelte schief. „Den haben sie schon am ersten Abend erlitten, als ich dich die Treppe hinauftrug.“
Lachend inspizierte Izzy neugierig den Inhalt des riesigen Picknickkorbs. „Darf ich eigentlich mit den Fingern essen, oder wäre das schon wieder ein Fauxpas?“
„Du kannst essen, wie du willst. Hauptsache du wirst satt und bist glücklich.“ Matteo konnte kaum fassen, was er da sagte, und ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen ging es Izzy ebenso.
Während sie die Köstlichkeiten teilten, plauderten sie entspannt über die Arbeit im Tonstudio und die Anfänge von Izzys großem Traum, unbedingt Sängerin werden zu wollen.
„Wie kommt es, dass niemand aus deiner Familie dich dabei unterstützt hat?“
„Niemand von ihnen interessiert sich für Musik.“
„Und deshalb bist du zu Singing Star gegangen?“
„Na ja, ich war gerade siebzehn geworden und hielt es für eine gute Idee. Wie es aussieht, haben wir als Teenager beide unsere Fehler gemacht, was?“
Die Erinnerung an sein eher unfreiwilliges Geständnis ernüchterte Matteo. Abrupt stand er auf und hielt Izzy eine Hand hin. „Wie wär’s mit ein bisschen Bewegung nach dem Essen?“, versuchte er, sie von dem gefährlichen Thema abzulenken.
Bereitwillig ließ sie sich hochziehen. „Und woran hast du dabei gedacht?“
„Schwimmen, was sonst? Ich hoffe, du hast deinen Bikini an?“
Sie nickte wie betäubt. „Habe ich mir hier angewöhnt, um immer parat zu sein.“
„Na los, dann zieh dich aus.“
Zweifelnd schaute sie um sich. „Aber von hier ist es ganz schön weit zum Pool. Vielleicht ziehen wir uns besser dort um.“
„Wer redet denn vom Pool?“
Ihre Augen wurden kugelrund. „Du meinst doch nicht …“
„Und ob!“ Wie selbstverständlich griff er nach ihrem Rocksaum und zog ihr das leichte Sommerkleid über den Kopf. Darunter trug sie tatsächlich nur einen winzigen türkisfarbenen Bikini. Dann streifte er in Windeseile seine eigenen Kleider ab, bis er nur noch in Schwimmshorts vor ihr stand, und schwang Izzy auf seine Arme.
„Matteo!“ , kreischte sie in höchsten Tönen. „Wag es bloß nicht!“
Weiter kam sie nicht mehr, ehe sie im aufspritzenden Wasser vor der Neptunstatue landete. Prustend kam Izzy hoch und wurde gleich vom nächsten Wasserschwall getroffen, als Matteo dicht neben ihr im Bassin aufschlug.
„Ich kann es nicht fassen, dass du wirklich in den Brunnen gesprungen bist!“ Lachend schubste sie ihn gleich wieder um, als er versuchte, auf die Beine zu kommen. „Dann gibt es also doch noch Hoffnung für dich, Euer Hoheit !“
„Hör endlich auf, mich Euer Hoheit zu nennen.“
„Ich dachte, das sei die korrekte Anrede“, tat sie unschuldig.
„Beim ersten Mal, Izzy …“, murmelte der Prinz rau und zog sie in seine Arme. Sie fühlte sich wirklich so samtig und weich an, wie er es sich in seinen unruhigen Nächten ausgemalt hatte. „Aber das haben wir doch längst hinter uns, oder nicht?“
Ohne den heißen, leidenschaftlichen Kuss zu unterbrechen, stolperten sie irgendwann aus dem Bassin und bis zur Decke, wo sie sich gerade so lange voneinander lösten, um ihre Sachen und zwei Handtücher zusammenzupacken. Und dann wurde Izzy erneut auf starken Armen getragen … in Richtung des grünen Labyrinths. Und diese Art von Intimität fürchtete Matteo nicht.
8. KAPITEL
Das Labyrinth war wie eine eigene, mystische Welt, die vom warmen Sonnenlicht und den wechselnden Schattenspielen zwischen den hohen Hecken lebte. Jeder einzelne Pfad war wie das Versprechen auf sehr viel Privatsphäre.
Zitternd vor Aufregung legte Izzy ihre Arme um Matteos Hals. „Warum hier?“
„Weil es näher ist als der Palazzo.“
„Dann pass auf, dass du mich nicht verlierst, ich habe nämlich absolut keinen Orientierungssinn. Mein lebloser Körper würde wahrscheinlich erst nach Jahren entdeckt werden.“
„Dein wundervoller, sehr lebendiger Körper wird sehr viel früher entdeckt werden“,
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