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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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ausgesprochen schlechtes Benehmen, seinem Tanzpartner auf die Zehen zu treten.“
    Rasch führte er die Schritte aus, worauf hinter ihm Gelächter erscholl. Stirnrunzelnd blieb er stehen. „Was haben Sie an meinem Tanzstil zu bemängeln?“
    „Sie tanzen mit einem Stuhl, das sieht einfach … lächerlich aus.“
    „Dann seien Sie meine Partnerin.“ Er stellte den Stuhl ab und drehte sich um. „Es geht leichter, wenn ich eine Frau in meinen Armen halte.“
    Unschlüssig fuhr sich Diana mit der Zunge über die Lippen. Brett stand mucksmäuschenstill, wartete. Plötzlich, wie die Sonne, die sich ihren Weg durch Wolken bahnte, änderte sich ihre Miene, und sie streckte die Hand aus. Erleichtert atmete er aus.
    „Sie haben mich überzeugt. Was soll ich tun?“
    Er trat zu ihr, genoss ihren Duft, von dem er sich nur zu gern einhüllen ließ. „Legen Sie eine Hand auf meine Schulter.“
    „Ist es so richtig?“ Mit ihrer Hand packte sie seine Schulter.
    „Sanfter. Es soll einer zärtlichen Berührung gleichen, kein schmerzhafter Schraubstockgriff sein.“
    Mit einem verschämten Lachen lockerte sie ihren Griff. „Ich kann das nicht. Vielleicht sollten wir das Ganze aufgeben. Sicher gibt es einen leichteren modernen Tanz, den Sie mir zeigen könnten.“
    Behutsam umfasste er mit der Hand ihre Taille. „Nein, ich werde Sie den Walzer lehren. Aus diesem Grund bin ich hier. Lassen Sie mich Ihnen helfen.“
    Sie erbebte leicht ob seiner Berührung, aber sie wich nicht zurück. Der Wunsch, sie an sich zu ziehen und ihre weichen Kurven an seiner Brust zu spüren, wurde beinahe übermächtig in ihm. Nur mühsam widerstand er diesem Drang, sich verwundert fragend, warum er plötzlich an nichts anderes mehr denken konnte.
    „Sie sind selbst schuld, wenn ich Ihnen auf die Füße trete“, meinte sie lächelnd.
    „Das werden Sie nicht.“ Er gestattete sich, sie ein klein wenig fester zu halten. „Es geht, eins, zwei, drei, Drehung, hören Sie auf die Melodie.“
    Er begann, eine Walzermelodie zu summen. Steif stand sie in seinen Armen, den Kopf zur Seite geneigt.
    „Das ist ja ganz nett, dennoch bezweifle ich, dass Lady Bolt solch ein skandalöses Benehmen in ihrem Ballsaal dulden wird.“
    „Miss Miranda hat ihren lieben Papa um den kleinen Finger gewickelt. Es wird so kommen. Jetzt hören Sie schon auf, nach Entschuldigungen zu suchen, und bewegen Sie endlich Ihre Füße.“
    Er zog sie mit sich, vorsichtig auf seine Schritte achtend, den schicklichen Abstand einhaltend und der Versuchung widerstehend, sie näher an sich zu ziehen, um ihren Körper zu spüren. Zögernd folgte sie seiner Führung, doch sie gewann schnell an Selbstvertrauen. Er erhöhte das Tempo, spürte, wie sie sich im Gleichklang bewegten.
    „Ich werde den Gedanken nicht los, dass ich stolpere oder falle. Ist dies auch bestimmt die richtige Melodie?“ Die Stirn leicht gerunzelt schaute sie ihn an. „Wir scheinen uns grässlich schnell zu drehen.“
    „Ich weiß, was ich tue.“ Mit einem gekonnten Schritt wechselte er die Richtung, sodass ihr Rock hochwirbelte und seine Hosen streifte. Ihr atemloses Lachen erfüllte das Sommerhaus. „Folgen Sie meiner Führung. Sie machen das gut. In kürzester Zeit werden Sie diesen Tanz wahrhaft meisterlich beherrschen. Dann muss Ihnen vor keinem Tanz mehr bange sein. Alle werden über Sie und Ihre Kenntnis der neuesten Modetänze sprechen.“
    Ihre Schritte verlangsamten sich, und er verfluchte seine ungebärdige Zunge. Diana versuchte, sich ihm zu entwinden, worauf er ihre Taille fester umschloss.
    „Diesen Tanz werde ich wohl kaum jemals vor den Augen anderer tanzen können. Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat, Ihnen meine Einwilligung zu geben.“
    „Lockern Sie Ihre Schultern. Es ist nicht zu verteufeln, wenn man neue Dinge lernt.“ Gewandt drehte Brett sie erneut im Kreis, sodass ihre Röcke schwangen. Er wünschte, er könnte ewig mit ihr so weitertanzen.
    „Manchmal ist es jedoch schlicht töricht, sich auf Neues einzulassen, wie ich auf recht schmerzliche Weise erfahren musste. Ich weiß, was ich tue. Diese Unterrichtsstunde sollte beendet werden.“
    „Nur noch einen kurzen Augenblick.“ Er hielt ihre Hand gefangen. „Bitte. Sie beherrschen die Schritte beinahe vollkommen. Nur noch eine Runde. Ich möchte mir ganz sicher sein.“
    Erneut stockte ihr Schritt, dann blieb sie stehen. Tief holte er Luft, denn sein Körper schien in Flammen zu stehen. Nur wenige Zentimeter waren

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