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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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ihre Lippen von den seinen entfernt. Er konnte kaum noch an sich halten …
    „Bitte“, stieß sie hervor.
    Brett nahm dies als Einladung und gab seinem Verlangen nach. Er senkte den Kopf, ließ seinen Mund mit dem ihren verschmelzen. Er zog sie näher, von ihren vollen Lippen trinkend. Er verlor sich in Zeit und Raum, nahm nichts wahr außer der süßen Versuchung ihres Kusses. Sanft erforschte er ihren Mund, eher bittend denn verlangend, während er sie mit den Armen noch fester umfing, sie noch näher an sich zog, bis er ihre glühende Wärme spürte.
    Ihr Kuss barg eine Unschuld in sich, als wüsste sie nicht, welch große Leidenschaft zwischen Mann und Frau entbrennen konnte, eine Leidenschaft, die ihn zu überwältigen drohte. Brett konnte nicht widerstehen, den Kuss zu vertiefen, ein erotisches Spiel zu beginnen. Sie stöhnte leise auf, nur um gleich darauf zu erstarren und sich ihm zu entziehen. Mit dem letzten Funken Selbstbeherrschung, den er aufbieten konnte, ließ er es zu. Tief durchatmend trat er widerwillig einen Schritt zurück. Es fiel ihm schwerer als erwartet, doch es musste sein. Er würde sie zu nichts zwingen. Die Walzerstunde war vorüber.
    Nun war weder der rechte Augenblick noch der rechte Ort. Wenn sie zu ihm kam, wollte er sich Zeit nehmen können, ihr Beisammensein ganz auskosten. Dass sie zu ihm kommen würde, glaubte er mit Bestimmtheit zu wissen. Es war nurmehr eine Frage der Zeit.
    „Ich denke, das genügt für den Moment.“
    „Für den Moment?“ Mit den Fingern berührte sie ihre Lippen, während sie ihn aus großen, faszinierenden meerblauen Augen anschaute.
    Er streckte die Hand aus, zärtlich mit einer Locke spielend, die sich gelöst hatte und auf ihre Schulter fiel. „Ich hatte Ihnen lediglich eine Walzerlektion versprochen. Man sollte pro Tag nur eine neue Sache lernen.“
    „Ich denke, Sie sollten jetzt gehen.“
    „Das ist wohl besser, glaube ich.“
    Mit jeder Faser seines Körpers drängte es ihn, sie wieder in seine Arme zu ziehen, sie zu küssen, sie dazu zu bringen, ihn zum Bleiben aufzufordern, doch das würde weit mehr Schwierigkeiten hervorrufen, als es lösen würde. Sie stellte eine viel zu große Versuchung dar, er durfte nichts überstürzen. Sie konnten von Glück sagen, bisher nicht entdeckt worden zu sein. Gewiss würde es nicht mehr lange dauern, bis ihre Zofe oder einer der anderen Dienstboten einen Grund finden würde, um ins Sommerhaus zu kommen. Nein, der Zeitpunkt war keineswegs günstig. Außerdem musste er nachdenken, seinen Kopf wieder freibekommen. Mit dem Daumen strich er sanft über ihre Lippen. „So wunderschön, wunderschön.“ Dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Sommerhaus mit weitausholenden Schritten, um der Versuchung zu entgehen.
    Verdrossen betrachtete Diana Toast und Tee auf dem Frühstückstisch. Mit größter Sorgfalt hatte sie sich an diesem Morgen hergerichtet und war in ihrem besten blauen Reitkleid in vollem Galopp auf den Hügel geritten, in der sicheren Erwartung, Brett dort oben anzutreffen. Doch er war nicht gekommen. Es beunruhigte sie, ihm nachgegeben zu haben. Viel mehr noch aber ärgerte sie sich darüber, dass sie es kaum erwarten konnte, ihn wiederzusehen. Dieser verflixte Mann hatte ihr wahrlich den Kopf verdreht!
    „Achte bitte darauf, wo du deine Pläne hinlegst.“ Diana schob Simons Zeichnungen zur Seite, die er mittlerweile über den ganzen Tisch verstreut hatte. Dabei kam, halb begraben unter der Masse von Papier, ein an sie gerichteter Brief mit ausgeprägt männlicher Handschrift zum Vorschein.
    „Du hast gar nicht erwähnt, dass Post gekommen ist.“
    „Das habe ich über der Arbeit an den Plänen für die Zugmaschine wohl vergessen.“
    Die Stirne kraus ziehend griff sie nach dem Schreiben und brach ungeduldig das Siegel. Beim Lesen der Zeilen sank ihr Herz. „Lord Coltonby wird für einige Tage verreisen. Er hofft, bald zurückkehren zu können, möchte dies jedoch nicht versprechen.“
    „Warum schreibt Coltonby dir das?“ Simon kniff die Augen zusammen.
    „Wir sind in gewisser Weise Freunde geworden. Ich habe dir doch erzählt, dass wir beide gerne eine Karriole fahren.“
    „Hat Coltonby den Grund seiner Abreise oder sein Reiseziel genannt?“
    „Ist das denn wichtig, Simon?“ Diana betrachtete ihren Bruder und wünschte sich, das aufsteigende Unbehagen in ihrem Inneren würde verschwinden. „Er ist abgereist.“
    „Das bedeutet, dass ich den Mann einschätzen kann. Lord

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