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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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Kinnhaken zu Boden geschickt, wagte er es doch, seine behandschuhte Hand auf ihre nackte Schulter zu legen.
    „Vielen Dank, Lord Coltonby. Das weiß ich zu schätzen.“
    Brett kniff die Lippen zusammen, während er Simon Clare nachschaute, der schon bald in der Menge verschwand. In diesem Augenblick wusste er, er würde Diana nicht benutzen können, wie er es sich vorgenommen hatte. Er begehrte sie, mehr noch, er verspürte den innigen Wunsch, sie zu beschützen. Dieser Gedanke jedoch erschreckte ihn mehr als die Vorstellung, sich einem Gespann durchgegangener Pferde in den Weg stellen zu müssen.
    Während der Major, ihr Partner bei der letzten Quadrille, sich aufmachte, ihr eine Erfrischung zu holen, zog sich Diana mit geröteten Wangen und schmerzenden Füßen zur Erholung auf einen Stuhl zurück. Vor viel zu langer Zeit hatte sie zum letzten Mal unbeschwert getanzt, nun war sie entschlossen, jeden Augenblick zu genießen. Der leicht fassungslose Ausdruck im Gesicht von Miss Miranda, ausgelöst durch die Erkenntnis, dass sie, Diana, kein Dasein als Mauerblümchen mehr fristete, spornte sie zusätzlich an.
    „Es ist gut, dass Sie sich ein wenig Ruhe gönnen“, vernahm sie Bretts weiche Stimme. „Seit unserem Walzer scheinen Sie keinen Tanz ausgelassen zu haben.“
    „Ich hatte einige Jahre nachzuholen.“ Diana blinzelte zu Brett auf. Bereits seit sechs Tänzen versuchte sie seine Anwesenheit zu vergessen, was ihr indes kläglich misslungen war. Vergeblich hatte sie ihrem eigensinnigen Herz einzureden versucht, er würde an diesem Abend gewiss nicht mehr mit ihr sprechen. Nun indes stand er düster auf sie herabblickend vor ihr. Er funkelte sie gar noch finsterer an als Simon dies gewöhnlich tat, wenn er sich über sie ärgerte. Fest umfasste sie ihren Fächer. Natürlich – Brett hatte beschlossen, den älteren Bruder zu spielen. Eigentlich hätte ihr der Gedanke Erleichterung verschaffen sollen, aber sie wusste, sie hegte mehr denn schwesterliche Gefühle für ihn.
    „Ihre Wangen sind arg gerötet. Ist Ihnen nicht wohl?“
    „Keineswegs.“ Diana wedelte mit dem Fächer, sorgsam darauf bedacht, ihr Gesicht vor Brett zu verbergen. „Ich bin nur ein wenig erschöpft.“
    „Soll ich Ihnen ein Glas Punsch holen?“
    „Major Spence besorgt mir bereits eine Erfrischung.“
    „Wie beruhigend zu wissen, dass Spence sich um Sie kümmert.“
    „Ebenso wie Sie schien er um mein Wohlergehen besorgt. Er schlug sogar einen Spaziergang im Garten vor, aber ich erklärte, ein Schluck Punsch würde mir genügen.“
    Brett schaute drein, als hätte er etwas höchst widerlich Schmeckendes verspeist. „Sie sind also der Ansicht, der Punsch würde Sie beleben?“
    „Lady Bolts Punsch ist höchst vorzüglich. Man sagt, er sei der beste in ganz Northumberland.“
    „Dann muss ich ihn unbedingt kosten, später indes.“ Er bot ihr seinen Arm. „Kommen Sie, schlendern Sie mit mir ein wenig durch den Saal.“
    „Ich versprach Major Spence, hier zu warten.“ Diana sah den Mann, über den sie sprachen, hinter Brett herannahen. „Immerhin macht er sich die Mühe, mir ein Glas Punsch zu besorgen. Er ist ein wahrer Gentleman, das hat mir auch Lady Bolt versichert.“
    „Jeremy Spence ist nicht zu trauen.“ Bretts Stimme klang bedrohlich. „Nicht einmal bei einem Glas Punsch. Gedenken Sie meiner Worte.“
    „Er soll für seine Galanterie bekannt sein.“
    „Es gibt Galanterie und Galanterie , Diana, wie Sie sicher wissen.“ Brett hob eine Augenbraue. „Sie waren immerhin mit einem Mitglied des Jehuklubs verlobt. Auch Spence gehörte diesem Klub an.“
    Dianas Wangen brannten. Sie hatte die Zweideutigkeit des Wörtchens „Galanterie“ in der Tat vergessen. Nun aber wurde sie wieder gewahr, dass die Jehu-Mitglieder damit ihre Liebesabenteuer umschrieben. Ihre Hand begann zu zittern, weshalb sie sich darauf konzentrieren musste, den Fächer sorgsam zu schließen, um ihn nicht laut zusammenschnappen zu lassen. „Ich beuge mich Ihrem Wissen.“ Beklommen richtete Diana sich auf. Sie hatte sich in Major Spences Gesellschaft sicher gefühlt, verhielt er sich doch nach allen Regeln der Etikette. Nun wusste sie nicht mehr, woran sie sich noch orientieren sollte. Sie musste auf ihr Glück vertrauen. Sie schluckte schwer. Nein, nicht auf ihr Glück, auf Brett. Überraschenderweise beruhigte sie dieser Gedanke.
    „Darf ich Ihnen dies abnehmen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm Brett Major Spence die beiden Gläser aus

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