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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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„Lord Coltonby. Er hat kürzlich Ladywell Park erworben. Mrs. Sarsfield …“
    „Oh, ich habe schon von ihm gehört. Und von Ihnen. Sie seien alte Freunde, behauptet Miss Bolt.“
    Galant beugte sich Brett über die Hand der alten Dame. „Ich hatte das Vergnügen, Miss Clare vor einigen Jahren in London kennenzulernen, und legte Wert darauf, die Bekanntschaft mit ihr auch weiterhin zu pflegen, nachdem ich mich nun hier niedergelassen habe.“
    „Meine Schwiegertochter tat meine Bemerkung, Sie und Miss Clare seien alte Bekannte, als völlig abwegig ab, also würden Sie mich bitte entschuldigen. Die kleine Freude, ihr mitteilen zu können, dass ich recht hatte, will ich mir nicht versagen.“
    Ohne Diana auch nur die Möglichkeit zu geben, Einwände zu erheben, eilte Mrs. Sarsfield schneller davon, als man es einer Frau von ihrer Statur zugetraut hätte. Sie hielt lediglich inne, um einer Gruppe älterer Damen hastig etwas zuzuflüstern.
    „Ich denke, Sie haben für Aufsehen gesorgt“, bemerkte Diana.
    „Im Gegenteil, Sie und diese Robe sorgen für Aufsehen. Sämtliche männlichen Gäste sprechen über die Schönheit im rosa Kleid und fragen sich, wie sie es anstellen können, ihr vorgestellt zu werden. Ich kam zu Ihnen, um Sie aufzufordern, bevor die Schlange unüberwindlich lang sein wird.“
    „Und bitte wo soll diese ominöse Schlange sein?“ Diana deutete auf die leere Fläche vor ihr. „Ich kann kein Anzeichen dafür entdecken.“
    „Sie wird sich bilden, nachdem wir miteinander getanzt haben.“ Er bot ihr seinen Arm. „Gewähren Sie mir den nächsten Tanz?“
    Diana stieß den Atem aus. „Ich könnte Ihnen auf die Füße treten.“
    „Niemand wird auf meine Füße achten. Alle Augen werden auf meiner Tanzpartnerin ruhen. Außerdem schulden Sie mir einen Tanz, ich bin gekommen, diese Schuld einzufordern.“ Das Orchester begann zu spielen, worauf er ihr seine behandschuhte Hand entgegenstreckte. „Ein Walzer, also habe ich richtig vermutet.“
    Seine Finger schlossen sich um die ihren, zogen sie unerbittlich zur Tanzfläche, wo sich bereits mehrere Paare, angeführt von Miranda Bolt und einem in Uniform gekleideten Offizier, eingefunden hatten. Beim Anblick von Diana nahm Miss Bolts Gesicht einen säuerlichen Ausdruck an.
    „Miss Bolt scheint nicht erfreut, mich hier auf der Tanzfläche zu sehen.“
    „Warten Sie nur, bis sie gesehen hat, wie Sie tanzen.“ Seine Mundwinkel zuckten.
    Schwer schluckend versuchte Diana sich die komplizierten Schritte ins Gedächtnis zu rufen, während sie ihm die Hand auf die Schulter legte. Mit jeder Faser ihres Seins war sie sich seiner Nähe bewusst.
    Ohne Brett auf die Zehen zu treten, brachte sie die ersten Takte hinter sich. Allmählich schienen sich ihre Füße ganz von selbst der Schritte zu erinnern, die er ihr gezeigt hatte, und sie gewann an Selbstvertrauen. Sanft hielten seine Finger die ihren umschlossen, seine andere Hand jedoch schien auf ihrer Taille förmlich zu brennen.
    „Ihre Gewandtheit überrascht mich, Miss Diana“, sagte Brett, während sie sich langsam drehend durch den Saal bewegten. „Die Tage, die Sie auf Bällen einen Stuhl wärmend verbracht haben, sind nach diesem Walzer zu Ende, fürchte ich. Wie ich sehe, schicken sich bereits einige Offiziere an, meinen Platz einzunehmen. Sie werden darauf achten müssen, mit den Füßen fest auf dem Boden zu bleiben.“
    „Ich habe nicht mein ganzes Leben als Mauerblümchen verbracht, Lord Coltonby.“ Diana hob das Kinn. „Ich weiß ob des Risikos, das man eingeht, wenn man Komplimenten leichtfertig Glauben schenkt.“
    „Wir wollten uns doch beim Vornamen anreden. Mein Name ist Brett.“
    „Mir scheint es sicherer, bei Lord Coltonby zu bleiben“, erwiderte Diana, auf einen Punkt hinter seiner linken Schulter starrend, um seinem eindringlichen Blick zu entgehen.
    „Scheint es das?“ Brett wirbelte sie gewandt herum, sodass sie ihm erneut in die Augen sehen musste. Ein schelmisches Funkeln glitzerte darin. „Möchten Sie etwa darauf wetten, Miss Clare?“
    Bevor sich Diana eine angemessen niederschmetternde Antwort einfallen lassen konnte, endete die Musik, und so begnügte sie sich mit einem Lächeln. Zudem hatten sich bereits einige Offiziere um sie geschart, die sämtlich um die Ehre eines Tanzes mit ihr baten. Der Etikette wegen blieb ihr nichts anderes übrig, denn einzuwilligen. Allmählich kehrte aber auch all die Freude, das große Vergnügen, das sie einst für Musik und

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