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Verfuehrung im Walzertakt

Verfuehrung im Walzertakt

Titel: Verfuehrung im Walzertakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Styles
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hatte er sich davon zu überzeugen versucht, dass er dadurch den Zauber, mit dem sie ihn belegt hatte, brechen würde. Nun aber wusste er, sie hatte ihn vollends in ihren Bann geschlagen, der Zauber konnte nie wieder gebrochen werden.
    Er stand auf, zog sich an, plante jeden Schritt, jedes Wort, bevor er sie auf die Schläfe küsste. „Zeit aufzuwachen, Liebling.“
    Sie schlug die Augen auf und rekelte sich. Die personifizierte Verführung. In seinem Inneren erwachte erneut das Verlangen, und er wusste mit Bestimmtheit, er würde ihrer nie überdrüssig werden.
    „Ich dachte, ich hätte geträumt.“
    „Das war kein Traum, sondern angenehme Wirklichkeit.“
    „Das muss aber unser Geheimnis bleiben. Es darf nie wieder davon gesprochen werden. Versprich mir das, Brett. Schwöre es, bei all deinen Pferden und Kutschen!“ Sie zog die Knie an die Brust und lugte durch den Vorhang ihres Haares. In ihrer Stimme schimmerte ein Hauch von Traurigkeit durch. Auch in ihren Augen las er eine Verletzlichkeit, ein gewisses Misstrauen, das zuvor nicht da gewesen war und das er nicht recht einzuordnen vermochte.
    „Ich werde es niemandem erzählen. Nie würde ich dich so behandeln.“ Brett schaute sie bestürzt an. Sie seufzte erleichtert auf und schenkte ihm einen Blick, der jeglicher Wärme entbehrte. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Dieses Gespräch verlief nicht nach seinen Vorstellungen. Schwer schluckend versuchte er, es in andere Bahnen zu lenken. „Das soll heißen, es wird unter uns bleiben, eine schöne Erinnerung, die wir in Ehren halten.“
    „Gut.“ Sie rappelte sich auf und begann ihre Kleider zu richten. Rasch bedeckte sie ihre Beine, nahm ihren Hut und band geschickt die Bänder unter dem Kinn. „Niemand hat uns überrascht. Niemand weiß davon. Es muss auch keiner erfahren, was geschehen ist. Wir benehmen uns einfach weiterhin wie gute Freunde.“
    Verblüfft schaute Brett sie an, mühsam dem Drang widerstehend, sich erneut mit der Hand durchs Haar zu fahren. Er wusste nicht, was er erwartet hatte. Tränen vielleicht. Vorwürfe. Aber nicht diese nüchternen Worte. Er hegte nicht den Wunsch, bloße Freundschaft mit ihr zu pflegen. Was zwischen ihnen geschehen war, hatte alles verändert. Das musste sie verstehen. Er würde sie heiraten. Sie sollte seine Gemahlin werden.
    „Uns verbindet mehr als Freundschaft. Ich bin nicht abgeneigt, dies noch einmal geschehen zu lassen.“ Er lächelte leicht, hoffte, dass sie verstand.
    „Dem stimme ich zu.“ Mit den Händen die Bänder ihres Hutes umfassend hielt sie inne. „Ich bin kein Backfisch mehr, Brett. Schon vor geraumer Zeit habe ich jede Hoffnung auf eine Ehe aufgegeben. Wir sind beide erwachsen. Was zwischen uns besteht, dauert an, so lange es dauert.“
    Die Götter machten sich über ihn lustig. Zum ersten Mal in seinem Leben war er bereit, den ehrbaren Weg zu gehen, doch seine Auserwählte wies ihn zurück, noch bevor er die Worte ausgesprochen hatte. Er fluchte stumm. Jetzt etwas zu sagen würde ihn bloß unbeholfen wirken lassen. Es würde verlogen klingen.
    „Diana, nächstes Mal wird dies in einem Bett mit weißen Laken geschehen, so wie es sich gehört, und wir werden uns alle Zeit der Welt nehmen können.“
    Millionen verschiedener Gefühle spiegelten sich in ihrem Gesicht. Sie öffnete und schloss mehrere Male den Mund, bevor sie sagte: „Das bezweifle ich sehr.“
    „Diana, warte. Wir müssen reden, planen.“
    „Damit wir beide dieselbe Geschichte erzählen? Du musst dir keine Sorgen machen. Auch ich weiß taktvolle Verschwiegenheit zu schätzen.“
    Er sah ihr nach, wie sie mit raschelnden Röcken davoneilte, sich schmerzlich bewusst, irgendwie, irgendwann, die Kontrolle über die Situation verloren zu haben.

12. KAPITEL
        
    Diana lauschte dem trommelnden Hufschlag ihres Pferdes. An diesem Morgen war sie aufgewacht und hatte den unbezwingbaren Wunsch verspürt, auszureiten. Durch einen schnellen Galopp hoffte sie, den Träumen, die sie in der Nacht heimgesucht hatten, zu entrinnen. Dem Wissen zu entkommen, dass es Brett, nun da er ihre Reize gekostet hatte, nicht danach drängte, dieses noch einmal zu tun. Die namenlose Sehnsucht, die sie nach ihm verspürte, beunruhigte sie. Inständig wünschte sie sich, ihn wieder berühren zu können, seine Stimme zu hören, sein Lächeln zu sehen.
    Ihre Gefühle gingen weit über eine bloße Freundschaft hinaus. Diese Erkenntnis machte sie ängstlich und glücklich zugleich. All

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