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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wolltest.“
    Sie schluckte. „Das habe ich versucht mir einzureden. Ich habe es so sehr versucht, aber …“
    „Du liebst ihn also.“
    Caroline sah auf, und durch den Tränenschleier wirkten ihre hellblauen Augen riesig. „Natürlich liebe ich ihn. Ich habe ihn immer geliebt. Das ist der Grund, warum ich nach Boston zurückgehen wollte. Ich habe ihn schon da geliebt.“
    Violet verspürte einen Anflug von Erleichterung. Ihre Cousine verdiente es, glücklich zu sein. Vielleicht würde sie jetzt die Chance dazu bekommen. „Dann sehe ich kein Problem. Du musst nichts anderes tun, als Lucas zu sagen, wie du empfindest.“
    Caroline schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht.“
    „Warum nicht, um Himmels willen?“
    „Weil ich Angst habe vor dem, was er vielleicht tun könnte, wenn er die Wahrheit kennt. Männer sind nur daran interessiert, die Eroberung zu machen. Wenn sie wissen, dass du in ihrer Macht stehst, verlieren sie ihr Interesse an dir.“
    Dem ließ sich schwer widersprechen. Selbst jetzt fürchtete Violet, Rule könnte ihrer so überdrüssig geworden sein, dass er seine Aufmerksamkeiten auf die schöne Countess richten könnte.
    „Vielleicht ist Lucas anders.“
    „Und wenn nicht?“
    „Du fühlst dich nicht gut, oder?“
    Caroline wischte sich die Tränen ab und nickte. „Er sieht mich an wie jemanden, den er kaum kennt, und ich habe das Gefühl, ich müsste sterben.“
    Violet streckte den Arm aus und ergriff Carolines Hand. „Sag es ihm, Liebes. Du hast dich in Lucas verliebt, weil er anders war als die anderen. Vielleicht wird er in dieser Beziehung auch anders sein.“
    Caroline sah auf. Eine Träne rollte über ihre Wange. „Ich weiß nicht.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht zum richtigen Zeitpunkt …“
    Violet drängte sie nicht. Schließlich hatte sie Rule nie gesagt, was sie empfand.
    Sie hatte einfach nicht den Mut dafür aufgebracht.

26. KAPITEL
    V iolet gab noch immer vor, krank zu sein. Auch am folgenden Tag ging sie nicht zur Arbeit und verbrachte den Nachmittag damit, den Mut aufzubringen, Rule über sein Treffen mit der Countess zu befragen. Am Morgen hatte er darauf bestanden, dass er einen Arzt holen würde, sollte sie sich bis zu seiner Rückkehr nicht besser fühlen.
    Es war an der Zeit aufzuhören, sich zu verstellen. Sie musste die Wahrheit herausfinden, aber der Gedanke an das, was er vielleicht sagen würde, verursachte ihr Magengrummeln.
    Violet seufzte, als sie am Fenster im Salon stand. Das Wetter schien ihre schlechte Stimmung widerzuspiegeln. Es war ein Sturm aufgekommen. Dazu hatte ein heftiger Regen eingesetzt. Durch die regennassen Scheiben sah sie Rules Kutsche vor dem Haus vorfahren. Bis er die Veranda erreicht und ein Diener ihm einen Schirm gebracht hatte, war er bis auf die Haut durchnässt.
    Als er Hut und Mantel ablegte, stand sie in der Halle. Er reichte beides Hatfield. „Haben Sie meine Frau gesehen oder ist sie immer noch in ihrer Kammer?“
    Sie ging auf ihn zu. Offensichtlich hatte seine Besorgnis nicht nachgelassen. Violet spürte einen Anflug von Schuldgefühlen.
    „Ich bin hier, Mylord.“
    Beim Klang ihrer Stimme drehte er sich um und lächelte. „Ich sehe, du bist auf. Hoffentlich fühlst du dich besser.“
    „Viel besser, danke. Ich sagte doch, es bestand kein Grund zur Sorge.“
    Sie sah, wie erleichtert er war, und sie verlor ein wenig von ihrer Angst. Vielleicht irrte sie sich. Vielleicht war sein Treffen mit der Countess nicht der Anfang einer Affäre gewesen.
    „Ich könnte eine Tasse Tee vertragen“, sagte er zu Hatfield.
    „Ich werde mich darum kümmern, Mylord.“ Hatfield verschwand, und Rule drehte sich lächelnd zu ihr um.
    „Warum leistest du mir nicht Gesellschaft, Liebes? Eine schöne heiße Tasse Tee würde dir vermutlich guttun.“
    In der letzten Zeit hatte er das Kosewort nicht mehr benutzt und ihre Stimmung hob sich ein wenig mehr. Es war an der Zeit, entschied sie. Es hatte keinen Sinn, noch länger zu warten.
    Sie lächelte matt. „Tee hört sich gut an.“
    Sie hatten gerade im Salon Platz genommen, als sie vor der Tür Unruhe hörten. Sie hatten sich beide erhoben, als Hatfield in der Tür erschien.
    „Es tut mir leid, Mylord, aber Konstabler McGregor möchte mit Ihnen reden.“
    Violet entging nicht, dass Rules Haltung sofort angespannt wurde. „Führen Sie ihn herein. Wir sprechen hier mit ihm.“
    „Ich fürchte, das ist nicht länger möglich.“ Der Polizist

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