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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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ging an Hatfield vorbei in den Salon, gefolgt von zwei weiteren Polizisten. „Ich bin gekommen, um Sie im Namen der Königin wegen Mordes an Charles Whitney festzunehmen.“
    „Gütiger Himmel!“ Violet sprang auf. Sie versuchte, ein Zittern zu unterdrücken.
    „Sie können freiwillig mitkommen, Mylord, oder wir müssen Sie zwingen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.“
    „Ich werde zu deinem Bruder gehen“, versprach Violet. „Ich werde ihm erzählen, was geschehen ist. Der Duke wird wissen, was zu tun ist.“
    Rule nickte steif. „Ich komme mit Ihnen“, sagte er zu McGregor. „Ich möchte aber wissen, warum Sie sich plötzlich zu diesem Schritt entschlossen haben.“
    „Ein Mann wurde tot aufgefunden. Sie erinnern sich vielleicht an ihn, der Bursche mit der gezackten Narbe am Hals.“
    Rule erbleichte.
    „Er wurde in einer Gasse gefunden, nicht weit vom Tooley Square entfernt. Nicht weit von Ihren Geschäftsräumen, Mylord.“
    Rule biss die Zähne zusammen. „Was hat das mit mir zu tun?“
    „Wir haben mit einem Zimmermädchen namens Molly Deavers gesprochen. Miss Deavers hat zugegeben, den Schlüssel für Charles Whitneys Suite an einen Mann mit einer Narbe am Hals verkauft zu haben. Whitney ist tot und jetzt ist der Mann, der Sie mit dem Mord in Verbindung bringen konnte, auch tot – nur wenige Blocks von Ihrem Arbeitsplatz entfernt.“
    „Sie glauben, ich hätte ihn getötet? Was ist mit Peter Austin oder Martin Whitney? Jeder von beiden hätte Whitney umbringen können.“
    „Zum Zeitpunkt des Mordes hielt Austin sich in Portsmouth auf. Martin Whitney war mit Freunden in einem Club. Mehrere Gäste können das bezeugen.“
    „Vielleicht hat einer von ihnen den Mann mit der Narbe bezahlt, es zu tun.“
    Der Konstabler ignorierte ihn. Auf ein Kopfnicken von ihm hin traten die beiden anderen Männer warnend hinter Rule. „Zeit zu gehen.“
    Rule ballte die Hände zu Fäusten, aber er wehrte sich nicht. Er ließ sich von den Männern durch den Gang und vor das Haus führen und trat hinaus in den Regen.
    „Ich hole Royal!“, rief Violet ihm nach. Ihre Stimme klang verzweifelt. „Er wird das alles klären.“
    Rule antwortete nicht. Er ließ sich von den Männern zur Polizeikutsche führen, zog den Kopf ein und stieg hinein.
    Es schnürte Violet das Herz zusammen. Sie hatten ihm nicht einmal Zeit gelassen, einen Mantel zu holen!
    Sie fuhr herum und wandte sich an den Butler. „Ich benötige sofort die Kutsche.“
    „Ich habe bereits nach ihr geschickt, Mylady. Mr Bellows wird sofort hier sein.“
    Violet spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. „Was sollten wir nur ohne Sie tun, Hat?“
    Der ältere Mann errötete. Er eilte davon, um ihren Umhang und einen trockenen Mantel für Rule zu holen und war mit beidem gleich darauf zurück.
    „Sie werden dies brauchen“, sagte er und reichte ihr Rules Mantel. Dann legte er ihr den Umhang über die Schultern.
    „Danke.“
    Die Kutsche fuhr vor. Violet eilte die Treppe hinunter. Ihr Umhang flatterte hinter ihr her, während ein Diener ihr einen Schirm über den Kopf hielt. Dann stieg sie in den Wagen. Gleich darauf setzte sich das Gefährt in Bewegung und die Räder rumpelten über die nassen Pflastersteine. Die Pferde liefen so schnell, wie es bei dem Wetter und in diesem Verkehr nur möglich war.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie das Haus des Dukes erreicht hatte, obwohl es nicht weit entfernt lag. Royal wird wissen, was zu tun ist, betete sie stumm, als sie in den Regen hinaustrat, und wiederholte diesen Satz immer wieder.
    Sie hoffte nur, dass er stimmte.
    Weder Royal noch der geschickte Anwalt, den Rule auf Anraten von Mr Pinkards engagiert hatte, vermochten seine Freilassung zu erwirken. Spät am Abend wurde er nach Newgate gebracht, in eine kahle Zelle auf der besseren Seite des Gefängnisses, dafür hatte Mr Pinkard noch gesorgt.
    Violet hatte gehört, dass das Gefängnis vor vier Jahren umgebaut worden war, damit es moderneren Ansprüchen genügte, aber es blieb ein kalter, zugiger und unmenschlicher Ort, der es nicht einmal wert war, die Ratten zu beherbergen, die in den grauen Mauern Unterschlupf fanden.
    „Ich möchte nicht, dass du hierher kommst, Violet“, sagte Rule zu ihr, als Royal und Mr Pinkard die Zelle verließen, damit sie einen Moment lang allein sein konnten. „Wenn es nicht gut läuft, solltest du mich nicht so in Erinnerung behalten.“
    „Um Himmels willen!“ Violet warf sich in seine Arme und

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