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Verfuehrung in bester Gesellschaft

Verfuehrung in bester Gesellschaft

Titel: Verfuehrung in bester Gesellschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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will. Ich muss sehr vorsichtig sein.“
    Caroline schmunzelte. „Das schaffst du. Du bist sehr gut darin, das zu erreichen, was du haben willst.“
    Das stimmte, auch wenn sie in der letzten Zeit nicht dieses Gefühl hatte, soweit es Rule betraf.
    „Ich habe heute Abend auch jemand Interessantes getroffen“, sagte Caroline.
    Violets Aufmerksamkeit war geweckt. „Ja? Wer ist es?“
    „Es ist ein Freund von deinem … von Rule. Er heißt Lucas Barclay.“
    „Das kann nicht dein Ernst sein. Über ihn haben die Leute beinahe so viel geredet wie über Rule. Der Mann ist berüchtigt.“
    Im Schein des Feuers sah Violet, wie die Freundin lächelte. „Lucas ist ein großartiger Tänzer und sieht einfach unglaublich gut aus.“ Dann schmunzelte sie. „Und auf Klatsch habe ich noch nie gehört.“
    „Lucas? Du nennst ihn Lucas? Du solltest vorsichtig sein, Cousine. Was würde deine Großmutter sagen, wenn sie wüsste, dass du mit einem Schürzenjäger wie Barclay deine Zeit verbringst?“
    „Es war nur ein Tanz, Violet. Und da wir gerade über meine Großmutter reden – ich habe meinen Besuch bei ihr schon lange genug aufgeschoben. Sie wird sich Sorgen machen. Ich werde sie morgen besuchen. Sie möchte dich kennenlernen. Würdest du mich begleiten?“
    „Natürlich werde ich das tun.“
    „Sie erwartet von mir, dass ich noch einige Wochen bei ihr bleibe.“
    Violet nickte. „Ich weiß, dass du Verpflichtungen hast. Aber ich werde dich schrecklich vermissen.“
    „So schlimm wird es nicht sein. Großmutter lebt hier in London. Wir werden uns häufig sehen können.“
    Aber Violet würde mit Rule allein im Haus sein. Sie traute ihm nicht.
    Und was noch wichtiger war: Sie war nicht sicher, ob sie sich selbst trauen konnte.

7. KAPITEL
    N ach dem Ball und einer ruhelosen Nacht, in der sie mit Sorgen und Schuldgefühlen gekämpft hatte, schlief Violet länger, als sie es eigentlich beabsichtigt hatte.
    Bis Mary ihr in ein spitzenverziertes Tageskleid geholfen und ihr Haar zu einem einfachen Knoten frisiert hatte, wartete sie ungeduldig, den Tag zu beginnen. Als sie an der Treppe erschien, sah sie Caroline, die unruhig im Foyer auf und ab ging. Die Cousine lief sofort auf sie zu.
    „Du hast es doch nicht vergessen, oder? Meine Großmutter erwartet uns heute Nachmittag zum Tee. Ich möchte sie nicht enttäuschen.“
    Violet stöhnte innerlich. Sie hatte es nicht vergessen. An diesem Tag wollte sie Caroline zu ihrer Großmutter begleiten, zu einem kurzen Besuch dort bleiben und dann ihre Cousine und die ältere Dame zu ihrer lange erwarteten Begegnung allein lassen.
    „Ich wollte nicht so lange schlafen, aber jetzt bin ich fertig. Wir können gehen, wann immer du willst. Wirst du dort bleiben oder noch einmal hierher zurückkommen?“
    „Ich möchte sichergehen, dass alles geklärt ist. Wenn ja, dann bleibe ich. Dann lasse ich morgen meine Sachen holen.“
    Violet sah sich in der Eingangshalle um. Im Haus schien alles still zu sein. Weder aus dem Salon noch aus der Bibliothek drangen irgendwelche Geräusche. Sie war davon überzeugt, dass Rule nicht anwesend war. Sie schien seine Gegenwart zu spüren.
    „Wo hält Seine Lordschaft sich heute Morgen auf?“, fragte sie Hatfield, den hageren alten Butler.
    „Lord Rule ist in sein Kontor bei Griffin gegangen. Dort verbringt er in der Regel den größten Teil des Tages.“
    „Ich verstehe.“ Sie war nicht früh genug aufgestanden, um ihn zu sprechen, bevor er aufbrach. Also beschloss sie, nach dem Besuch bei Mrs Lockhart in die Fabrik gehen.
    „Möchten Sie ihm eine Nachricht hinterlassen?“
    „Vielen Dank, nein. Ich werde später mit ihm sprechen.“ Sie wandte sich an Caroline. „Ich hole nur noch mein Tuch, dann können wir fahren.“
    Sie eilte wieder nach oben und kehrte mit einer warmen Kaschmirstola zurück. Im April war es in England oftmals noch kalt, und dieser Tag bildete keine Ausnahme. Hatfield nahm ihr die Stola ab und legte ihr den weichen Stoff über die Schultern.
    Caroline hatte ihr Cape bereits angelegt. Wenig später waren sie unterwegs, um eine Droschke zu mieten für die Fahrt nach Belgravia, wo Carolines Großmutter lebte.
    Der Frühlingswind war kalt, und Violet war froh, die Stola zu tragen. Um sie herum waren die Straßen angefüllt vom Lärm der Fußgänger, der Handelswagen und Kutschen. Ein von Pferden gezogener rot und gelb gestrichener Omnibus fuhr vorüber, auf dem mehrere Männer saßen, während andere sich an den Seiten

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