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Verfuehrung in Florenz

Verfuehrung in Florenz

Titel: Verfuehrung in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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stehen, nur um danach umso schneller weiterzuschlagen. Weil ihr die Worte fehlten, schüttelte sie nur den Kopf.
    „Ich … Sie!“, stieß sie endlich hervor. „Sie sind unglaublich! Jetzt ist es wohl plötzlich meine Schuld, dass ich Ihnen in die Quere komme, wenn Sie wie ein Irrer durch eine Fußgängerzone rasen?“
    Raphael ballte frustriert die Hände zu Fäusten, murmelte eine Verwünschung und wandte sich ab, um die Selbstbeherrschung wiederzugewinnen. Als er sich zu Eve umdrehte, schlug er einen ernsten Ton an.
    „Genau genommen ist es Ihre Schuld, ja.“
    Jetzt sah Eve rot. „Schon klar! Nein, Sie haben absolut recht! Natürlich hätte ich Ihren Macho-Allüren, die Sie mit diesem rücksichtslosen Fahrverhalten an den Tag legen, nicht im Weg stehen dürfen. Es war allein meine Schuld. Aber ich bin schließlich nur die dumme, unerfahrene Journalistin eines Schmierblatts!“, schrie sie ihn an und wiederholte seine Vorwürfe vom Vormittag. „Es übersteigt bei Weitem das Denkvermögen meines hübschen blonden Köpfchens, sicher über die Straße zu gelangen. Ich bin nicht in der Lage …“
    Weiter kam sie nicht. Blitzartig fuhr ihr Raphael mit der Hand ins Haar, zog sie an sich und küsste sie. Der sanfte Druck seiner Lippen löste eine heiße Woge des Verlangens in ihr aus, er vertrieb jeden logischen Gedanken und jeden Widerspruch. Begehren trat an die Stelle der Vernunft.
    Instinktiv schmiegte sie sich an ihn. Lucas Jackett glitt von ihren Schultern und fiel zu Boden. Zärtlich erkundete Raphael ihren Mund und entlockte ihr ein leises Stöhnen, als er die Lippen über ihre Wange gleiten ließ und den geheimen Punkt an ihrem Ohr fand, der ihre Erregung ins Unermessliche steigerte.
    Sie war verloren. Hilflos versank sie in den Wogen einer Ekstase, aus denen sie gar nicht gerettet werden wollte. Vier Daiquiris, ein kräftiger Schub Adrenalin und pures Verlangen stiegen ihr zu Kopf und sorgten dafür, dass ihr fast die Beine wegknickten.
    „Tut mir leid“, murmelte Raphael an ihrem Ohr. Sein Atem strich warm über ihren Hals. „Es tut mir wirklich leid. Komm jetzt mit mir.“
    Sie hörte, wie er die Wagentür öffnete, und schlug die Augen wieder auf, die sie bei dem Kuss geschlossen hatte. Das Tageslicht vertrieb alle ihre Fantasien. Raphael blickte ihr nicht verführerisch in die Augen, sondern sah zu Luca, der ruhig dastand und leise in sein Handy sprach.
    „Los, steig ein.“
    Wie benommen ließ Eve sich auf den tief liegenden Beifahrersitz sinken und sah zu, wie Raphael um den Wagen herumging. Nichts war von seiner Zärtlichkeit geblieben. Jetzt strahlte er Entschlossenheit aus. Sie fröstelte, weil sie begriff, dass er sie nur geküsst hatte, damit sie einstieg.
    Als er sich geschmeidig auf den Fahrersitz gleiten ließ, rückte sie nervös von ihm ab. Diese plötzliche Veränderung in seinem Verhalten war unglaublich. Was machte sie da bloß? Wieso ließ sie sich so leicht manipulieren?
    Verstohlen führte sie die Hand zum Türgriff, zog sie jedoch wieder zurück.
    Nein, genau das hatte sie sich gewünscht.
    Sie wollte erst nach England zurückkehren, wenn sie genug Beweise gesammelt hatte, um Raphael anzuklagen – oder reinzuwaschen. Und diese Beweise fand sie bestimmt nicht in ihrem Hotelzimmer. Zwar hatte sie diese Wendung der Ereignisse nicht geplant, aber Logik und Entschlossenheit, unterstützt von einer gehörigen Portion Rum, ließen sie zu dem Ergebnis kommen, dass sie einen Glückstreffer gelandet hatte.
    Das war der einzige Grund, weshalb sie sitzen blieb. Keinesfalls hatte das irrwitzige Verlangen etwas damit zu tun, den muskulösen Schenkel neben ihrem Bein zu streicheln oder die Finger durch Raphaels dichtes schwarzes Haar gleiten zu lassen oder ihm eine Locke aus der Stirn zu streichen oder …
    Aufhören! Eve biss sich auf die Lippen, rückte noch weiter von Raphael ab und schämte sich für das pure, ungezähmte Begehren, gegen das sie machtlos war.
    Raphael startete den Motor und ließ ihn aufröhren. Dabei warf er einen Blick auf die Frau neben sich, auf ihre bebenden Lippen und die weit aufgerissenen Augen, in denen Angst zu lesen war.
    Er war daran gewöhnt, Befehle zu erteilen, die auch befolgt wurden. Allerdings hatte er geahnt, dass Eve Middlemiss genau das Gegenteil dessen tun würde, was man ihr vorschrieb. Der Kuss war die einzige Möglichkeit gewesen, sie von Luca loszueisen und zum Einsteigen zu bewegen. Er hatte gar keine andere Wahl gehabt.
    Wieso fühlte er sich

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