Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrung in Florenz

Verfuehrung in Florenz

Titel: Verfuehrung in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
Vom Netzwerk:
Kosmetikbehälter und schaute in die Schränke. Sie fand allen nur erdenklichen Luxus – aber leider keine Spur von einem Badeanzug oder Bikini.
    Nun stand sie vor der Wahl – BH und Slip oder gar nichts.
    Eve brauchte gar nicht auf die Uhr an der Wand zu sehen, um zu wissen, dass es fast Mittagszeit war. Dafür gab es eindeutige Anzeichen: zum einen die Sonne, die hoch am Himmel stand, und zum anderen ein nagendes Hungergefühl. Trotzdem fühlte sie sich eindeutig besser. Es hatte ihre Gedanken zur Ruhe gebracht, eine Bahn nach der anderen zu schwimmen. Erfrischt, erholt und halb verhungert stieg Eve aus dem Pool.
    Nach einem kurzen Moment der Unentschlossenheit hatte sie letztlich doch entschieden, nicht nackt zu schwimmen. Es war zu riskant, schließlich konnte jederzeit ein Mitglied des Personals – oder womöglich gar Raphael – hier auftauchen und sie dabei ertappen, wie sie nackt aus dem Wasser stieg. Die Vorstellung hatte genügt, um sich für BH und Slip zu entscheiden.
    Ein wenig bedauerte sie ihren Entschluss, denn Lou hatte sie kurz vor der Abreise noch dazu gedrängt, diese Dessous zu kaufen. Normalerweise hätte sie nur für eine komplette Garderobe so viel bezahlt – inklusive der Schuhe und einer Fahrkarte für den Bus.
    Obwohl sie wegen des Preises heftige Einwände erhoben hatte, hatte sie sich insgeheim in den fast durchscheinenden BH aus Organza und den Slip aus dem gleichen Stoff verliebt. Zwischen den milchkaffeebraunen Schalen des Büstenhalters schimmerte ein Schmetterling mit zartrosa Flügeln. In so schönen Dessous zu schwimmen kam ihr zwar ungefähr so vor, als trüge sie zum Unkrautjäten die englischen Kronjuwelen, aber es war immer noch besser, als nackt zu baden.
    Jetzt musste sie bloß wieder trocken werden. Sie streckte sich auf einem der Liegestühle neben dem Pool aus und wandte ihr Gesicht der Sonne zu. Schnell merkte sie jedoch, dass sie es unter der brennenden Sonne nicht lange aushielt. Also blieb ihr nur eines übrig.
    Nach kurzem Zögern setzte sie sich auf, zog BH und Slip aus und hängte die beiden feuchten Kleidungsstücke über die Lehne des Liegestuhls. Nackt kehrte sie ins Badehaus zurück, nahm sich ein Magazin vom Tisch und blätterte darin.
    Vor Begeisterung stieß sie einen gedämpften Freudenschrei aus, als sie auf ein ausführliches Interview mit Sienna stieß. Was für ein Glücksfall! Genau so etwas brauchte sie, um in die richtige Stimmung für ihren eigenen Artikel zu kommen. Also fiel es geradezu unter Recherchetätigkeit, wenn sie sich in die Zeitschrift vertiefte.
    Eve ließ sich auf eines der Sofas sinken, setzte die Brille auf und begann zu lesen.
    Der Pool lag glatt wie ein Spiegel vor Raphael, als er kopfüber hineinsprang. Das Wasser fühlte sich herrlich auf der Haut an, und er war dankbar für die Stille und die Erfrischung.
    Erst in den frühen Morgenstunden war er in unruhigen Schlaf gefallen, weil ihn die Erinnerung daran verfolgte, wie Eve sich nach ihrem Albtraum bebend und verängstigt in seine Arme geschmiegt hatte. Doch obwohl er sich hin und her gewälzt hatte, bis er durch den Vorhangspalt bereits die Morgendämmerung sehen konnte, quälten ihn nach dem Erwachen schon wieder sinnliche Träume. Das unerfüllte Verlangen machte ihn gereizt und nervös.
    Es kam ihm wie ein schlechter Scherz des Schicksals vor. Noch gestern Abend war er fest entschlossen gewesen, Eve eindeutig zu erklären, dass sich zwischen ihnen nichts abspielen durfte. Jetzt konnte er sich allerdings nicht länger einreden, dass ihre Nähe ihn kalt ließ. Der Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht, und er sträubte sich dagegen. Vielleicht war es ganz gut, dass er schon am Nachmittag nach Venedig abreiste.
    Das Wasser mit kraftvollen Zügen zu durchpflügen weckte seine Lebensgeister. Ja, wenn er für eine Weile Eves Nähe entkommen konnte, gab ihm das Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Außerdem wollte er die Gelegenheit nutzen und mehr über sie herausfinden. Erst dann konnte er genau einschätzen, welche Gefahr sie für ihn darstellte. Bis zu seiner Rückkehr würde sie hier bei Fiora in Sicherheit sein.
    Auf jeden Fall erheblich sicherer als bei ihm …
    Der Gedanke veranlasste ihn dazu, sein Schwimmtempo noch zu verdoppeln.
    „ Lazaro ist mein bevorzugtes Label!“, schwärmte Sienna in dem Interview. „Ich liebe diese fließenden Linien und die femininen Details. Antonio besitzt ein erstaunliches Verständnis für den weiblichen Körper.“
    Genau wie sein Sohn,

Weitere Kostenlose Bücher