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Verfuehrung in Florenz

Verfuehrung in Florenz

Titel: Verfuehrung in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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dauert.“ Frustriert fuhr er fort: „Luca wird immer unberechenbarer. Meiner Meinung nach wird er bald eine gewaltige Dummheit begehen. Wir müssen bloß abwarten.“
    Raphael fluchte lautlos. Wieso hatte er Eve dermaßen herausgefordert? Jetzt wollte sie die Villa verlassen und würde höchstwahrscheinlich in Lucas Wohnung landen. Wenn das geschah, trug er allein die Schuld daran. Auf keinen Fall durfte er unter diesen Umständen nach Venedig reisen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich bei den Organisatoren der Preisverleihung mit einer Ausrede zu entschuldigen und Eve dazu zu bringen, in der Villa zu bleiben oder nach London zurückzufliegen.
    Es sei denn, er konnte sie dazu bewegen, ihn nach Venedig zu begleiten …
    „ Va bene, Marco, danke für den Anruf.“
    Als er auflegte, tauchte Eve in der Tür auf. Sie trug jetzt zwar ein langes weißes Shirt, doch ihre Brüste zeichneten sich viel zu deutlich unter dem Stoff ab. Den nassen BH hielt sie in der Hand.
    Offenbar war auch sie noch von dem hellen Sonnenlicht geblendet. Sie bemerkte ihn jedenfalls nicht, während sie die Eingangshalle durchquerte. Als Raphael aus dem Schatten auftauchte, zuckte sie heftig zusammen und stieß einen gedämpften Schrei aus.
    „Du hast mich zu Tode erschreckt!“
    „Tut mir leid“, erwiderte er, musste jedoch lachen.
    „Das ist gar nicht lustig!“, rief sie empört aus. „Du hältst mich zwar für völlig albern, naiv und lächerlich, aber du brauchst dich nur noch eine Stunde zu gedulden. Dann bin ich für immer verschwunden, und du kannst wieder dein tolles Leben mit deinen klugen und erfahrenen Freundinnen führen. Dann brauchst du dich nicht mehr mit mir herumzuschlagen! Übrigens habe ich dich nie gebeten, mich hierher zu bringen!“
    Schluchzend wollte sie zur Treppe laufen, doch Raphael fing sie noch vor der ersten Stufe ab. Zuerst wehrte sie sich gegen ihn, aber bald erlahmte ihr Widerstand. Sie duldete es, dass er sie in den Armen hielt, ihre Wange an seine nackte Brust drückte und sie wiegte, bis sie sich beruhigte und zu weinen aufhörte.
    Sobald sie sich gefasst hatte, löste er sich so behutsam wie möglich von ihr und trat einen Schritt zurück. Hätte er sie noch einen Moment länger festgehalten, dann hätte sie einen eindeutigen Beweis für sein Verlangen gespürt – obwohl er sich auf Fahrpläne und Wechselkurse konzentrierte.
    „Tut mir leid“, meinte er und lächelte flüchtig. „Und bevor du noch etwas sagst – genau deshalb habe ich gelacht. Mir ist nämlich bewusst geworden, dass ich mich in meinem ganzen Leben noch nie bei jemandem so oft entschuldigt habe wie bei dir.“
    Er seufzte und fuhr fort: „Also, damit das eindeutig klar ist. Ich bin hier im Unrecht, nicht du. Und da ich jetzt nach Venedig reisen muss, kann ich es gar nicht mehr wiedergutmachen.“
    „Schon in Ordnung“, murmelte sie und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen. „Du schuldest mir nichts.“
    „Nein, es ist nicht in Ordnung“, widersprach er. „Was hältst du davon, mich zu begleiten? Ich muss heute Abend an der Verleihung der Press Photography Awards teilnehmen. Das wird zwar höchst langweilig, schließlich geht es nur um Preise für Pressefotografie, aber das Abendessen und der Champagner werden dafür wohl entschädigen. Ich muss erst in zwei Tagen nach Florenz zurück und könnte dir Venedig zeigen. Vielleicht änderst du dann deine schlechte Meinung von mir. Warst du schon mal in Venedig?“
    Sie schüttelte den Kopf, und ihre unentschlossene Miene machte ihm Mut.
    „Dann kommst du einfach mit“, entschied er. „Wir wohnen in einem Palazzo, der früher der Familie meiner Mutter gehörte. Er ist zwar sehr alt und heruntergekommen, liegt aber mitten in der Stadt. Bitte“, fügte er sanft hinzu, obwohl es ihm schwerfiel zu bitten. „Ich möchte gern, dass du mich begleitest.“
    Eve musterte ihn misstrauisch, als wäre sie nicht sicher, ob das Ganze vielleicht nur ein Scherz war. Ihre Augen waren noch vom Weinen gerötet, doch schließlich nickte sie.
    „Einverstanden.“
    „Großartig“, rief er erleichtert. „Beeil dich mit dem Packen. Wir müssen in einer Stunde los.“
    Während sie die Treppe hinauflief, rollte er die Schultern, um die Verspannung in den Muskeln loszuwerden. Jetzt musste er sich wenigstens keine Sorgen mehr machen, dass Luca in den nächsten zwei Tagen Eve in die Finger bekam.
    Raphael lächelte grimmig.
    Dafür war nun seine größte Sorge, ob er

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