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Verfuehrung in Gold

Verfuehrung in Gold

Titel: Verfuehrung in Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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tun, was sie wollte. Und Hart verstand es vollkommen.
    Sein Verständnis half ihm dabei, den Willen aufzubringen, ihr die Röcke wieder hinunterzuziehen. Er drehte sich um und hob ihr blassrosa Höschen vom Boden auf.
    Emma erwachte aus ihrer Benommenheit, richtete sich auf und rutschte so schnell vom Tisch herab, dass Hart nach hinten ausweichen musste. Dabei kippte er auf den Rücken. Unweigerlich kam ihm der Gedanke, was für ein Bild er bot: auf dem Boden liegend, mit steifem Glied in der sich wölbenden Hose und einem Unterhöschen in den Händen. Eine lächerliche Szene, die ihm ein Grinsen entlockte.
    Seine Geliebte schien dem nichts Lustiges abzugewinnen, denn sie starrte ihn wutentbrannt an. Ihre Miene ließ keinen Zweifel daran, dass sie ihn am liebsten mit ihrem Blick getötet hätte, als sie ihm ihr Höschen entriss und etwas Unverständliches murmelte. Hart konnte einzig das Wort »unmöglich« verstehen.
    Sie sah herrlich wütend aus, als sie sich von ihm wegdrehte und wieder in ihre Unterwäsche schlüpfte. »Du zitterst recht gewinnend, meine liebste Emma.«
    »Möchtest du mich zu einem Mord verleiten?«
    »Nein, allerdings zu etwas ähnlich Impulsivem.«
    »Verstümmelung?«
    »Hm. Nein, das auch nicht. Du hast noch einmal Raten frei.«
    »Du!« Sie wandte sich wieder zu ihm und bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Du brauchst nicht so lächerlich heiter zu sein. Nicht nur, dass es deiner herzöglichen Contenance einen unverzeihlichen Abbruch tut, dein Glück ist überdies verfrüht. Ich werde nicht deine Geliebte. Die Anstrengung war mithin vergebens.«
    »Nun, nicht für dich, hoffe ich. Da schien sie mir recht fruchtbar.«
    Angewidert rümpfte sie die Nase. »Was ist mit dir los? Du bist geradezu …« Sie schwenkte hilflos eine Hand. »Das ist nicht amüsant!«
    »Nein.« Hart schüttelte den Kopf und richtete sich wieder auf. »Es ist nicht amüsant. Es ist entzückend.« Ehe sie schreien konnte, was immer sie schreien wollte, hatte er sie in seine Arme geschlossen und jeden Laut mit einem Kuss erstickt. Er küsste sie leidenschaftlich, und als er sie wieder freigab, blinzelte sie heftig und berührte ihre Lippen.
    »Ich werde nicht deine Geliebte«, flüsterte sie.
    Hart neigte den Kopf zur Seite. »Ich glaube, dass du mir widerstehen kannst, Emma, aber ich denke nicht, dass du dich gegen dein eigenes Naturell wehren kannst.«
    Ihre rosigen Wangen wurden einige Nuancen blasser.
    »Ich nehme an, dass du heute noch nichts gegessen hast. Darf ich dich in den Frühstückssalon begleiten?«
    Emma verneinte wortlos und sammelte ihren Gewinn ein, bevor sie an ihm vorbei zur Tür rauschte. Hart folgte ihr, doch als sie gerade die Hand nach dem Knauf ausstreckte, wurde die Tür von außen geöffnet.
    »Oh!«, hauchte ein erschrockenes Hausmädchen und sank so schnell in einen Knicks, dass es fast hinfiel. »Verzeihung, Madam! Sir!«
    »Um Gottes willen«, murmelte Emma, und das Mädchen huschte davon. Aber Emma meinte nicht die Magd. Sie betrachtete erzürnt zuerst den Türknauf, dann Hart. »Beschuldigen Sie mich nie wieder der Indiskretion, Somerhart. Sie haben mich bei Weitem übertroffen.«
    »Habe ich«, sagte er lachend. Er fühlte sich so unbeschwert wie seit Jahren nicht mehr.
    Der dicke Teppich brachte Emma leider um die Genugtuung, bei ihrem Abgang den entsprechenden Lärm zu machen. So fiel der Klang ihrer Schritte leider friedlich statt aufgebracht aus, was wiederum den Wunsch in Emma weckte, etwas nur um des Lärms willen gegen die Wand zu schmettern. Noch dazu erinnerte jeder Schritt sie an die Empfindlichkeit zwischen ihren Beinen, die schmerzliche Befriedigung, bei der sie innerlich zerschmolzen war.
    Gütiger Gott, sie wollte mehr. Mehr, mehr, mehr. Genau das hatte sie stets befürchtet. Er hatte jene Verderbtheit geweckt, die in ihr schlummerte. Und nun wollte sie ihn wieder, jetzt sofort. Danach wollte sie in seinem Bett bleiben, nackt und verträumt, und warten, bis er vom Abendessen zurückkam. Sie wollte ihm alles geben, was er forderte, mit ihm schlafen und mit ihm aufwachen, wollte ihren Körper mit seinem genießen.
    Emma presste eine Hand an ihre heiße Stirn und schloss die Augen. Sie musste ihre Selbstbeherrschung wiederfinden, so flüchtig sie auch seit je gewesen sein mochte. Aber wie sollte sie, wenn sie sich nicht einmal in ihren wildesten Träumen ausgemalt hatte, wie magisch seine Berührung sein konnte? Und sein Mund …
    »O Gott, sein Mund«, stöhnte

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