Verfuehrung in Gold
Hand wieder auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Sie war viel zu verlockend, als dass er riskieren wollte, ihr ein Glas anzubieten und dabei sein Zittern zu offenbaren.
»Du sprichst mit keinem über mich. Du wirst unsere Beziehung weder bestätigen noch leugnen. Sollte ich auch nur eine Andeutung hören, getuscheltes intimes Wissen, das weitergegeben wurde, kenne ich dich nicht mehr. In dem Fall würde nicht bloß unser Intermezzo enden, sondern ich werde dich konsequent ignorieren. Hast du das verstanden?«
Jegliche Lust schwand aus ihren Augen, und Emma kniff sie zusammen, um ihre Kränkung zu verbergen.
»Es gibt keine anderen Männer in deinem Bett, solange ich es mit dir teile. Und es wird nicht geflirtet. Wenn die Affäre endet, gibt es keine Tränen, keine Hysterie. Diese Sache ist rein körperlich. Es geht nicht um Liebe, und es ist auch nicht der Anfang von Liebe. Wir reden über das naturgemäße Ende einer gegenseitigen Anziehung, ist das klar?«
Ihr Mund war verkniffen vor Wut. »Hältst du diese Ansprache vor allen deinen Geliebten?«
»Ja.«
Ihr Kopf zuckte ein klein wenig zurück. »Und wie reagieren diese Damen auf deine Liste an Forderungen?«
»Manche sehen mich so an wie du jetzt …« Oh ja, ihr gefiel es ganz und gar nicht. Es behagte ihr nicht, mit namenlosen, gesichtslosen Frauen verglichen zu werden. »Und manche kuschen gleich. Aber sie alle stimmen zu.«
»Arroganter Feigling! Hast du wirklich solche Angst?«
Er zuckte mit den Schultern und trank von seinem Wein. »Ich ziehe es vor, die Kontrolle zu behalten.«
»Ach, aber nicht immer.« Ihre Augen wanderten über seine nackte Brust zu seinem Schritt.
Hart war froh über die Wut, die wieder in ihren Worten mitschwang. »Ich habe jetzt die Kontrolle, Emma, und mehr sollte dich nicht kümmern. Leg den Rest deiner Kleidung ab.«
»Du beleidigst mich.«
»Ha! Du magst die Empörte spielen, aber du wolltest das hier von dem Moment an, in dem wir uns begegnet sind, und zwar beinahe so sehr wie ich.«
Ihr Trotz regte sich. »Ich wollte dies hier nicht!«
Der Rest Wein befeuchtete ihm die trockene Kehle, vermochte jedoch nichts gegen das wütende Verlangen auszurichten, das seine Haut anspannte wie ein Trommelfell. Er wurde nur noch wütender, als er sein Glas geleert hatte und sie wieder ansah.
»Du bist in dem Wissen hergekommen, dass ich über die Maßen wütend bin. Dir war bekannt, dass ich halb betrunken und in gewalttätiger Stimmung bin, und du kamst zu mir. Du magst dies hier nicht wollen, Emma, aber du brauchst es. Und ich …« Er lächelte, bis ihre Lider nervös zu flattern begannen. »Und mich hast du zu sehr gereizt. Jeder redet in diesem Moment über mich, meine Süße. Man lacht über mich, spricht über mich und mein Leben und mein dummes, lüsternes, unkluges Herz. Sie begaffen mich, Emma, und ich will, verdammt noch mal, diese Nacht haben, selbst wenn ich es für nötig erachte, deinen Namen künftig nie wieder auszusprechen.«
Er ließ seiner Rage freien Lauf und schmetterte das Kristallglas auf den Boden, das klirrend zersprang.
Emma wich einen Schritt zurück.
Hart rollte die Schultern und beruhigte sich wieder. »Also, wollen wir mit dem Korsett anfangen?«
Kapitel 17
D as Korsett erstickte sie, quetschte ihre Lunge ein. Sie konnte nur kleine, hastige Atemzüge machen, die ihr nicht halfen, klar zu denken. Stattdessen jagte jedes winzige Luftholen neue Wonneschauer in ihren Schoß.
Sie hatte Angst, Angst vor Hart, und die ließ ihren Körper noch intensiver pochen vor Lust. Bei all ihrer Angst und ihrer Erregung war es Emma unmöglich, zu überlegen, was sie tun sollte. Deshalb drehte sie sich um, und Hart begann, die Bänder ihres Korsetts zu lösen.
Sobald diese gelöst waren, griff Emma nach hinten, um die Haken zu öffnen. Plötzlich konnte sie atmen. Ihr Blut schien sie mit Leben zu füllen und in jeden Winkel ihres Körpers zu rauschen. Emma hatte erwartet, Erleichterung zu verspüren, doch da gab es keine in diesen paar tiefen Atemzügen. Vielmehr überkam sie eine drängende Unruhe.
Der letzte Haken öffnete sich, und sie ließ das Korsett zu Boden fallen.
»Jetzt das Hemd«, murmelte Hart, und Emma zog es sich über den Kopf. Sie dachte daran, dass er ihre Nacktheit von hinten sah, und sie wusste, wie sehr es ihm gefallen würde.
»Die Schuhe«, sagte er. »Die Strümpfe.«
Sie hatte keine Ahnung, wie er sie so gut kennen konnte. War es schlichtes Wiedererkennen seinerseits, so wie sich
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