Verfuehrung in Las Vegas
wirklich ganz schön eingebildet, dachte sie.
„Einverstanden“, sagte sie und freute sich schon darauf, wie seine übersteigerte Selbstsicherheit ihn im wahrsten Sinne des Wortes bloßstellen würde.
„Gut.“ Nicolas stand auf und ging ihr voran ins Wohnzimmer.
Dort zündete er ein kleines Feuer im Kamin an und holte dann ein Kartenspiel. Kate nahm auf dem Sofa Platz und blickte in die Flammen. Nicolas hatte keine Lampe eingeschaltet, sodass der Raum vom Feuer in sanftes bernsteinfarbenes Licht getaucht wurde. Der luxuriöse Seidenteppich, die halb volle Flasche mit schwerem Rotwein und der nächtliche Duft nach Jasmin und Lavendel, der von der Terrasse hereinzog, verstärkten die verführerische Atmosphäre.
Als Nicolas zurückkam, flammte das Begehren, das schon seit Tagen in ihrem Inneren flackerte, heftig auf. Er streifte die Schuhe ab und setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Teppich. War ihm denn nicht bewusst, dass er ihren Vorsprung damit um zwei Kleidungsstücke vergrößerte?
Er mischte die Karten mit einer Geschicklichkeit, die auf jahrelange Übung schließen ließ. Kate betrachtete seine langen dunklen Finger und spürte, wie sich ihr der Magen zusammenzog. Denn sie hatte das Gefühl, von einem Profiübers Ohr gehauen worden zu sein.
Nicolas hob den Kopf, sah sie durchdringend an und sagte: „Setz dich auch auf den Teppich, dann kann ich die Karten besser verteilen.“
Mit heftig klopfendem Herzen nahm Kate vor ihm Platz. Sie hatte das Gefühl, jetzt schon splitternackt zu sein.
Nicolas gab jedem fünf Karten, schenkte ihnen noch ein Glas Wein ein und erklärte die Spielregeln. Als Kate ihre Karten aufnahm, kam Nicolas ihr nicht mehr vor wie ein Kater beim Katzund-Maus-Spiel, sondern wie ein Wolf.
„Aber ich habe zwei Asse!“, rief Kate. Er konnte doch nicht schon wieder gewonnen haben! Sie hatte bereits ihre Schuhe, ihren sämtlichen Schmuck und ihre Strickjacke verloren und musste ihr Kleid mit einer Hand zuhalten. Nicolas dagegen hatte bisher nur vier Hemdknöpfe geöffnet.
„Ja, und die sind auch wirklich außerordentlich hübsch“, sagte er gelassen und ließ den Blick zu ihrem Dekolleté gleiten, wo ihr rosafarbener Spitzen-BH zu sehen war. „Aber zwei Asse zählen weniger als zwei Paare.“
Das konnte doch nicht sein! Kate wollte um keinen Preis ihr Kleid verlieren und in Slip und BH vor ihm sitzen. Nicolas lachte leise. „Wenn ich richtig zähle, hast du noch drei Kleidungsstücke. Soll ich dir helfen, das Kleid auszuziehen?“ „Nein danke“, erwiderte Kate und versuchte zu verbergen, wie unregelmäßig ihr Atem ging.
Denn wie es aussah, hätte sie ebenso gut für Nicolas strippen können. Dass die ganze Sache sie heftig erregte, machte die Situation für sie noch schlimmer. Eigentlich hatte sie ihm klarmachen wollen, dass er nicht immer das Sagen haben konnte. Doch jetzt hatte Nicolas sie mehr denn je in der Hand. Am meisten demütigte es sie jedoch, dass er die ganze Zeit konzentriert gewesen war, während sie sich von jedem seiner Blicke hatte ablenken lassen.
Kate zuckte zusammen, als Nicolas ihr nun übers Bein strich.
„Du willst dich doch wohl nicht drücken?“
Sie erschauerte. „Nein, natürlich nicht“, erwiderte sie und stand unsicher auf. Während sie sich das Kleid abstreifte, schien ihre Haut überall da zu brennen, wo Nicolas langsam den Blick über sie gleiten ließ. Als es auf den Teppich glitt, funkelten Nicolas’ Augen noch einmal auf, bevor er sich wieder aufs Kartenmischen konzentrierte.
Kate betrachtete sein dunkles Haar und die breiten Schultern, die sich unter dem weißen Leinen abzeichneten. Aus dieser Perspektive konnte sie ihm ins Hemd blicken und die Muskeln seines durchtrainierten flachen Bauchs sehen.
Moment mal, dachte sie plötzlich. Warum sah Nicolas sie nicht an? Und warum hatte er kein Wort gesagt? Sie spürte, wie ihre Brustspitzen sich am BH rieben und sie trotz des wärmenden Kaminfeuers eine Gänsehaut bekam. Konnte Nicolas wirklich so ungerührt sein, wo sie selbst doch vor unterdrückter Leidenschaft halb verrückt wurde?
In diesem Moment sah sie, wie es um seinen Mund zuckte, er seine Sitzposition leicht veränderte und an seiner Hose zupfte. Vielleicht war er gar nicht so gelassen und konzentriert, wie er sich gab!
Kate fluchte innerlich, weil sie so dumm gewesen war. Statt das wehrlose Opfer zu spielen, sollte sie ihre nackte Haut zu ihrem Vorteil einsetzen. Sie atmete tief ein und beschloss, es Nicolas von
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