Verfuehrung in Las Vegas
wollte. Er musste endlich Schluss damit machen und sich das nehmen, was er wirklich wollte: ihren Körper.
Nicolas unterdrückte seine Panik, strich Kate über den Arm und schlug vor: „Wie wäre es, wenn ich uns etwas zum Abendessen bestelle? Es wäre doch zu schade, wenn wir den schönen Sonnenuntergang verpassen, weil wir arbeiten.“
Beim Klang von Nicolas’ betont sinnlicher tiefer Stimme erschauerte Kate, und die Berührung seiner Fingerspitzen ließ ihre Haut prickeln. Ihre Worte hatten ihn erschüttert, und darüber wollte er hinweggehen, indem er das Thema wechselte. Jetzt, nachdem sie einen Blick auf seine Verletzlichkeit erhascht hatte, sehnte sie sich mehr denn je nach ihm. Es erschreckte sie, wie stark ihre Sehnsucht war, doch sie gestand sich nun ein, dass diese ihre Angst überwog.
„Das wäre toll“, erwiderte sie und schlug alle Vernunft in den Wind. „Ich bin ziemlich ausgehungert!“
Als Kate beobachtete, wie Nicolas ins Cottage ging, um den Zimmerservice anzurufen, verspürte sie wieder jene inzwischen wohl bekannte lustvolle Erregung. Sie räumte schnell die Laptops und die Dokumente zusammen und malte sich dabei aufregende Dinge aus.
Nicolas hatte eine weitere Runde gewonnen, doch den Gewinn würden sie gemeinsam genießen.
13. KAPITEL
„Ich kann nicht mehr.“ Kate legte ihre Gabel auf den Teller.
„Du bist schon fertig?“, fragte Nicolas und betrachtete den Berg Nudeln, der sich noch auf ihrem Teller befand. Dann ließ er den Blick zu ihrem Mund gleiten. „Ich dachte, du wärst ausgehungert!“
Die Zweideutigkeit seiner Bemerkung entging ihr keinesfalls. Es grenzte an ein Wunder, dass sie überhaupt etwas hatte essen können. Weil sie wusste, was in dieser Nacht passieren würde, hatte Kate kaum Hunger verspürt – zumindest keinen nach Essen …
Sie trank einen großen Schluck Pinot Noir und suchte nach einem unverfänglichen Thema. Es machte sie zunehmend nervös, Nicolas so nahe zu sein.
„Warst du wirklich professioneller Pokerspieler, bevor du das Phoenix gebaut hast?“
„Ja. Das scheint dich zu überraschen“, stellte Nicolas fest.
„Du wirkst auf mich nicht wie jemand, der alles aufs Spiel setzt“, gab Kate zu.
„Wenn man sich konzentriert und die richtigen Karten ausspielt, lässt sich das Glück steuern“, sagte er derart überzeugt, dass es eine Frage der Ehre für Kate war, ihm zu widersprechen.
„Das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn man kein gutes Blatt bekommt, verliert man.“
„Dann lass uns eine Runde pokern, damit ich dir beweisen kann, dass du dich täuschst.“
„Ganz bestimmt nicht.“ Für wie blöd hält er mich?, dachte Kate. „Erstens habe ich kein Geld, und zweitens kenne ich die Spielregeln nicht richtig. Ich wäre also stark im Nachteil.“
„Wir müssen ja nicht unbedingt um Geld spielen“, entgegnete Nicolas und strich mit der Fingerspitze über den Stiel seines Weinglases. „Und die Regeln kann ich dir erklären. Oder bist du etwa zu feige?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
„Natürlich nicht!“ Kate wünschte, er würde aufhören, das Glas zu liebkosen. „Aber worum sollen wir dann spielen?“
Ein sinnliches Lächeln breitete sich auf Nicolas’ Gesicht aus. „Um Kleidungsstücke.“
Kate blinzelte. „Du schlägst im Ernst vor, dass wir Strippoker spielen?“
„Ich warte bereits seit einer Woche darauf, dich wieder nackt zu sehen. Ich bin schon ganz verzweifelt.“
Er wirkte allerdings nicht verzweifelt, sondern eher wie ein Kater, der eine Riesenschüssel voller Sahne entdeckt hatte.
Kate errötete, und ihr Puls begann zu rasen. Doch sie wurde die Vorstellung nicht los, wie Nicolas, ihr ausgeliefert, nackt vor ihr saß und das arrogante Lächeln von seinem Gesicht verschwunden war. Diese Gelegenheit durfte sie sich eigentlich nicht entgehen lassen.
Kate analysierte die Lage: Nicolas trug eine Stoffhose, ein Hemd, einen Gürtel und Slipper ohne Socken. Auch wenn er zusätzlich Boxershorts trug, waren das insgesamt nur sechs Kleidungsstücke. Sie dagegen trug einschließlich Ohrringen und Armbändern zwölf. „Zählt Schmuck auch mit?“
„Von mir aus können wir auch Knöpfe mitrechnen“, stimmte Nicolas lachend zu.
Kate betrachtete ihr Kleid aus bedruckter Baumwolle, das etwa fünfundzwanzig winzige Perlenknöpfe hatte. An ihrer Strickjacke befanden sich sechs weitere. An Nicolas’ Hemd waren dagegen sicher nicht mehr als zehn, und außerdem waren die obersten schon geöffnet. Er ist
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