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Verführung in Manhattan

Verführung in Manhattan

Titel: Verführung in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Christian Nora Roberts
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fremdländischem Gesicht und grau meliertem Haar kam aus der Küche. In den Händen hielt sie Besteck.
    Yuri gab seinem Sohn einen herzlichen Klaps auf den Rücken, sodass Sydney beinahe nach vorn gestürzt wäre. „Ich habe auf Mikhail gewartet, damit er das erledigt.“
    „Und Mikhail wird auf Alex warten.“ Die Frau legte die Bestecke auf den schweren Tisch auf der anderen Seite des Zimmers und ging zu Sydney. Mit ihren dunklen Augen blickte sie sie aufmerksam, aber nicht unfreundlich an. „Ich bin Nadia, Mikhails Mutter.“ Sie reichte Sydney die Hand. „Wir freuen uns sehr, dass Sie gekommen sind.“
    „Danke. Sie haben ein hübsches Haus“, sagte Sydney. Es sollte eine höfliche Bemerkung sein. Doch sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, merkte sie, dass sie zutrafen. Das ganze Haus hätte vermutlich in einen einzigen Flügel der mütterlichen Villa in Long Island gepasst, und die Möbel waren eher alt als antik. Häkeldecken, die ebenso hübsch und kompliziert waren wie die von Mrs. Wolburg, schmückten die Armlehnen. Die Tapete war verblichen, aber dadurch wirkte das winzige Rosenmuster umso hübscher.
    Strahlender Sonnenschein fiel durch das Fenster und zeigte jeden Kratzer und jede reparierte Stelle, aber auch, wie liebevoll das Holz und die Tischplatte gepflegt wurden.
    In einer Ecke entstand eine Bewegung. Als Sydney näher hinsah, entdeckte sie ein dickes graues Fellknäuel, das unter einem Sessel hervorkroch.
    „Das ist Iwan“, sagte Yuri und schnalzte zu dem Hündchen hinüber. „Er ist noch ein Welpe.“ Einen Moment dachte er an seinen alten Sasha, der vor einem halben Jahr im Alter von fünfzehn Jahren friedlich eingeschlafen war. „Alex hat ihn von einem Rundgang mitgebracht.“
    Mikhail beugte sich hinab und streichelte das Fell des Winzlings. Der Hund wedelte mit dem Schwanz und sah Sydney gleichzeitig ängstlich an. „Er ist zwarnach Iwan dem Schrecklichen genannt worden, aber leider ein Feigling.“
    „Er ist nur ein bisschen schüchtern“, verbesserte Sydney ihn und hockte sich hin. Sie hatte sich immer einen Hund gewünscht, doch im Internat waren Haustiere nicht erlaubt gewesen. „Du bist ja ein ganz Hübscher.“ Der Hund zitterte einen Moment, als sie ihn streichelte. Dann begann er ihre Zehen zu lecken, die aus den Sandaletten hervorschauten.
    „Was für eine Rasse ist das?“ erkundigte sie sich.
    „Teilweise ein russischer Wolfshund“, erklärte Yuri.
    „Und jede Menge andere Rassen“, erklang eine Stimme von der Küche her.
    Sydney blickte über die Schulter zurück und sah eine fantastisch aussehende Frau mit langem schwarzen Haar und goldbraunen Augen langsamen Schrittes auf sie zukommen.
    „Ich bin Mikhails Schwester Rachel. Und Sie müssen Sydney sein.“
    „Ja. Hallo.“ Sydney richtete sich auf und fragte sich, durch welch ein Wunder der Gene alle Stanislaskis so hübsch geworden waren.
    „Das Essen ist in zehn Minuten fertig.“ Rachel sprach nur mit einem ganz leichten Akzent, und ihre Stimme klang dunkel und samtweich. „Du kannst schon den Tisch decken, Mikhail.“
    „Ich muss den Abfall hinausbringen“, verkündete er und wählte augenblicklich das kleinere Übel.
    „Ich übernehme das Tischdecken.“ Sydneys spontanes Angebot wurde kommentarlos angenommen. Sie war beinahe fertig, als Alex, der ebenso dunkel, fremdländisch und fantastisch aussah wie die übrige Familie, hereinschlenderte.
    „Tut mir Leid, dass ich zu spät komme, Papa. Ich habe gerade eine Doppelschicht hinter mir und hatte kaum Zeit …“ Seine Stimme erstarb, denn er hatte Sydney entdeckt. Lächelnd verzog er den Mund und blickte sie interessiert an. „Jetzt tut es mir erst recht Leid, dass ich mich verspätet habe. Hallo.“
    „Hallo.“ Sydney lächelte ebenfalls. Mit diesem charmanten Lächeln gewann Alex garantiert die Herzen aller jungen Mädchen.
    „Sie gehört zu mir“, erklärte Mikhail und kam wieder herein.
    Alex grinste jungenhaft und ging auf Sydney zu. Er nahm ihre Hand und küsste sie. „Damit Sie es wissen: Ich bin längst nicht so launisch wie mein Bruder und habe einen sicheren Beruf.“
    Sie musste unwillkürlich lachen. „Ich werde es bestimmt nicht vergessen.“
    „Er hält sich schon für einen Polizisten.“ Mikhail warf seinem Bruder einen belustigten Blick zu. „Mamasagt, du sollst dir die Hände waschen. Das Essen ist fer tig.“
    Eine so reichhaltige Mahlzeit hatte Sydney noch nie erlebt. Platten mit knusprigen Hähnchen im Kräutermantel

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