Verführung in Manhattan
rutschen, blieb aber am Körper haften.
„In Ordnung, Kleines, das hätten wir. Möchtest du nach unten und deine Mama sehen?“
„Mamama“, gurrte Katie und wand sich in Sydneys Armen. „Mamama.“
Die vier in der Küche machten sich rasch wieder an die Arbeit und taten, als hätten sie nichts gehört.
„Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat“, sagte Sydney und trat ein. „Sie war nass.“ Dann sah sie Mikhail und blieb stehen.
Er sah sie so seltsam an. Ihre Wangen röteten sich, und ihre Knie wurden weich. Was fiel ihm ein, sie in Gegenwart seiner Mutter und seiner Schwester derart anzuschauen?
„Ich nehme sie dir ab“, sagte er und streckte die Arme nach dem Baby aus. Katie schmiegte sich vertrauensvoll hinein. Ohne Sydney aus den Augen zu lassen, strich er mit der Wange über den Kopf des Babys und setzte das Kleine geschickt auf seine Hüfte. „Komm her.“ Bevor Sydney reagieren konnte, hatte er eine Hand hinter ihren Kopf gelegt, zog sie an sich und küsste sie herzlich auf den Mund. Katie, die so etwas gewöhnt war, strampelte und krähte vor Vergnügen.
Langsam machte Mikhail sich los und sah Sydney lächelnd an. „Ich komme gleich zurück und hole das Bier.“ Er hob Katie wieder auf die Arme, stolzierte hinaus und schlug die Glastür hinter sich zu.
Verwirrt starrte Sydney ihm nach.
„Und jetzt machen Sie den Eiersalat“, erklärte Na dia. Die Sonne ging gerade unter, als Sydney ihre Wohnungstür aufschloss. Sie strahlte immer noch und war sicher, an diesem Wochenende mehr gelacht zu haben als in ihrem ganzen Leben zuvor. Mikhail setzte ihren Koffer ab und schloss die Tür hinter sich.
„Danke“, sagte sie und legte die Arme um seine Taille. Mikhails Familie hatte sie zum Abschied herzlich auf die Wange geküsst und sie liebevoll umarmt. Nur Alex hatte sich nicht damit begnügt, sondern die Lippen voll auf ihren Mund gepresst. „Dein Bruder küsst sehr gut“, erklärte sie und berührte Mikhails Wange. „Das muss in der Familie liegen.“
„Hat es dir gefallen?“
„Nun …“ Sie sah ihn unter ihren Wimpern an. „Er besitzt zweifellos einen gewissen Stil.“
„Er ist doch noch ein Junge“, murmelte Mikhail. Alex war keine zwei Jahre jünger als er.
„Oh nein“, rief Sydney lachend. „Er ist ganz entschieden kein Junge mehr. Trotzdem glaube ich, dass du einige geringe Vorzüge besitzt.“
„Geringe?“
Sie faltete die Hände hinter seinem Hals. „Als Tisch ler weißt du, dass es auf jeden Millimeter ankommt, da mit zwei Teile zusammenpassen.“
Er legte die Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich. „Und ich passe mit Ihnen zusammen, Miss Hayward?“
„Ja, es scheint so“, antwortete sie lächelnd, während er ihre Brauen küsste.
„Und du magst meine Küsse lieber als Alex’?“
Es gefiel ihr, wie er mit den Lippen über ihre Schläfen und ihr Kinn strich. „Etwas.“ Er biss zu, und sie riss empört die Augen auf. „Na, hör mal!“
Mehr konnte sie nicht sagen, denn schon verschloss er ihren Mund. Verzückt warf sie den Kopf in den Nacken.
„Jetzt muss ich es dir wohl beweisen“, meinte er und hob sie hoch.
Sie legte die Arme um seinen Hals. „Wenn du darauf bestehst …“
Mit wenigen Schritten war er im Schlafzimmer und ließ sie unsanft auf das Bett fallen. Als sie wieder Luft bekam, hatte er bereits sein Hemd und seine Schuhe ausgezogen.
„Worüber lächelst du?“ fragte er.
„Du siehst schon wieder wie ein Pirat aus. Es fehlen nur der Degen und die Augenklappe.“
Er hakte die Daumen in seine Gürtelschlaufen. „Für dich bin ich also ein Wilder.“
Sie ließ den Blick über seinen nackten Oberkörper zu seinem Gesicht mit dem Drei-Tage-Bart wandern, der bewies, dass Mikhail sich über das Wochenende nicht rasiert hatte, und schaute in seine dunklen, ausdrucksvollen Augen. „Für mich bist du ein strahlender Held“, erklärte sie überzeugt.
Er wollte protestieren. Aber sie sah so zerbrechlich und hübsch aus mit dem vom Wind zerzausten Haar und dem zarten Gesicht, das von seinen stürmischen Küssen gerötet war, dass er hingerissen schwieg.
Er erinnerte sich, wie sie mit Katie in die Küche gekommen war. Ihre Augen hatten vor Freude und Verwunderung geleuchtet. Verlegen war sie errötet, als seine Mutter erzählte, sie habe den Eiersalat zubereitet, und noch einmal, als sein Vater sie zum Abschied herzlich umarmte. Er hatte bemerkt, dass sie den Kopf eine Sekunde länger als nötig auf Yuris Brust liegen ließ und
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