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Verführung über den Wolken

Verführung über den Wolken

Titel: Verführung über den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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ihr seelisches Gleichgewicht betraf.
    Schnell richtete sie den Blick auf die Karte und sah sich noch einmal die Strecke an, die der Mann von der Harley-Vermietung vorgeschlagen hatte. Dann löste sie den Ständer und sah zu Gage hinüber.
    Er verschlang sie geradezu mit den Blicken.
    Lauren wurde heiß unter ihrem Schal. Ungeduldig lockerte sie ihn und atmete dabei tief durch.
    Jetzt zog Gage den Reißverschluss der Jacke hoch, klappte das Visier des Helms herunter und startete das Motorrad. Die Muskeln seiner Oberschenkel zogen sich zusammen, als er die schwere Maschine noch im Stand zwischen den Beinen hielt. Zwischen den Beinen … Lauren Gedanken schweiften unwillkürlich ab … Schluss jetzt! Sie räusperte sich. „Fahren wir los?“
    „Okay.“ Seine Stimme klang ruhig und sicher.
    Offenbar war er früher viel Motorrad gefahren, denn er schien keinerlei Zweifel zu haben, die schwere Maschine beherrschen zu können.
    Dieses Selbstvertrauen stand ihm ausgezeichnet.
    Lauren wurden die Hände in den Handschuhen feucht, und sie ärgerte sich über ihre Reaktion. Eine Fahrt durch den kühlen Herbstmorgen war genau das Richtige, um einen klaren Kopf zu bekommen. „Sie brauchen mir nur zu folgen und auf meine Handsignale zu achten.“
    „Fahren Sie los, Lauren. Ich komme schon nach.“
    Sie klappte das Visier herunter und fuhr von dem Parkplatz auf die Straße. Wahrscheinlich würde Mr. Faulkner lieber die Führung übernehmen, aber das kam nicht infrage. Sie wollte nicht in einen Unfall verwickelt werden. Ein Todesfall in der Familie war mehr als genug.

4. KAPITEL
    Gage hörte seinen Herzschlag in den Ohren pochen und spürte, wie pures Adrenalin durch seine Adern rauschte, als der Fahrtwind durch die Luftlöcher seines Helms pfiff.
    Vor ihm lehnte Lauren sich in eine Kurve, ihr Körper schien ein Teil der Maschine zu sein. Gage folgte ihr und genoss die Kraft der gut ausgewogenen, großen Harley. Es hatte etwa eine Stunde gedauert, bis er wieder ein Gefühl für das Motorrad entwickelt hatte. Und als habe sie das geahnt, war Lauren in der ersten Stunde langsamer gefahren und hatte weniger kurvenreiche Strecken gewählt.
    Als er jetzt mühelos Gas gab und wieder wegnahm, wurde ihm bewusst, wie sehr er die Geschwindigkeit genoss. Er musste lächeln. Wie lange schon war er nicht mehr so euphorisch gewesen.
    Während der Collegezeit hatte er aus Kostengründen ein Motorrad gefahren und eigentlich nie Vergnügen daran gehabt. Sowie er sich ein Auto leisten konnte, hatte er das alte Ding verkauft und sich geschworen, sich nie wieder auf ein Motorrad zu setzen, geschweige denn sich eins zu kaufen. Jetzt war er da nicht mehr so sicher.
    Wie gut, dass er Lauren die Führung überlassen hatte. So konnte er in aller Ruhe ihren hübschen runden Po betrachten. Wer war diese Frau da vor ihm? Offensichtlich genoss sie die Fahrt über kurvige Landstraßen und überdachte Brücken, vorbei an den typischen altmodischen Einspännern, die die Amish als Fortbewegungsmittel benutzten, vorbei an Ziegenherden und Dorfbrunnen. Hin und wieder zeigte sie auf etwas besonders Sehenswertes. Ihre Begeisterung war ansteckend, und Gage konnte nicht glauben, dass sie wirklich diese geldgierige Hexe war, als die Trent sie dargestellt hatte.
    Alles, was er bisher von Lauren gesehen und mit ihr erlebt hatte, widerlegte dieses Bild. Aber Trent hatte eigentlich immer eine gute Menschenkenntnis besessen. Hatte er Gage nicht damals gewarnt, als Angela behauptet hatte, sie könne leicht auf Kinder verzichten? Doch leider hatte er, Gage, nicht auf ihn gehört und Angela geglaubt, die meinte, sie brauche nur ihn zu ihrem Glück. Doch schon ein Jahr nach der Hochzeit hatte alles ganz anders ausgesehen. Angela hatte sich Kinder gewünscht, Gage aber nicht. Und als er sie an ihre frühere Abmachung erinnerte, wollte sie nichts davon wissen und hatte sich schließlich von ihm scheiden lassen – eine Scheidung, die ihn sehr teuer zu stehen gekommen war.
    Irrte Trent sich vielleicht, was Lauren betraf? Das war unwahrscheinlich. Vielleicht sah er, Gage, die Dinge nicht besonders klar, weil er die Frau da vor ihm so attraktiv fand?
    Lauren machte ein Zeichen nach links und bog auf den Parkplatz eines Landgasthofs. Gage folgte ihr und kam neben ihr zum Stehen.
    Lauren klappte ihr Visier hoch. „Lass uns etwas essen, bevor wir uns auf den Rückweg machen.“
    „Gute Idee.“ Gage stieg ab, nahm den Helm vom Kopf und streckte sich. Das tat gut. Schon lange hatte

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