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Verfuehrung unterm Silbermond

Verfuehrung unterm Silbermond

Titel: Verfuehrung unterm Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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nicht sofort aufhörte, dann würde Natasha sehr viel mehr von ihm bekommen, als sie erwartete.
    Er riss den Mund von ihrem los, und das Hämmern seines Herzens schien die Verkehrsgeräusche zu übertönen. Natashas Lippen waren noch immer leicht geöffnet, das Blau ihrer Augen trübe vor Verlangen. Ein seltsames Gefühl überkam ihn – eher Ärger als Verwirrung. Er hatte mit ihr gespielt, und sie hatte ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen. War sie erfahrener, als sie sich gab? Die ruhigen und sittsamen Abende nur ein Bluff, wenn er zu Hause war?
    Jetzt sah sie zu ihm auf. Ihre Lippen waren von dem Kuss noch leicht geschwollen, und sie versuchte den wilden Ausdruck in seinen Augen zu deuten. Doch sie konnte es nicht. „Warum hast du das getan?“, flüsterte sie.
    Das war eine gute Frage. Warum? Um sie zu bestrafen, weil sie Verlangen in ihm geweckt hatte, obwohl er wusste, dass sie für ihn tabu war? Oder weil ihr die Verwandlung von der Haushälterin zu der Verlobten zu perfekt gelungen war? Oder vielleicht, weil er sich nicht daran erinnern konnte, je eine Frau so unbedingt küssen zu wollen?
    Diese ganze Sache ist doch alles nur Show, sagte er sich wütend. Sie beide brauchten wohl eine Erinnerung an diese Tatsache.
    „Wusstest du etwa nicht, dass hier ganz in der Nähe ein Reporter lauert? Wir haben ihm gerade seine Story geliefert.“
    Einen Augenblick lang glaubte sie, er scherze nur, doch dann bemerkte sie den Zynismus in seinem Gesicht und den harten Ausdruck in seinen Augen, und sie wusste, er meinte es todernst. Sie wollte sich aus seinen Armen freimachen, doch sein Griff wurde nur noch fester. Und alles, was sie mit ihren Bewegungen erreichte, war … Sie riss die Augen auf.
    „Si“ , murmelte er grimmig. „Fühlst du es? Fühlst du, was du mir antust? Wie du mich dazu bringst, dich zu begehren?“
    „Lass mich los!“, fauchte sie entsetzt.
    „Du solltest einen Mann nicht küssen, wie du mich gerade geküsst hast, wenn du nicht bereit bist, die Konsequenzen zu tragen.“
    „Du … gemeiner Kerl!“
    Das wütende Funkeln in ihren Augen erregte ihn nur noch mehr, und er fragte sich, warum. Bis ihm mit einem Mal klar wurde, dass ihre Rolle in seinem Leben bisher immer die einer stillen, sanftmütigen Frau gewesen war. Doch plötzlich hatte Natasha diese Rolle hinter sich gelassen, und es reizte ihn zu erfahren, was er noch entdecken würde.
    „Schh, cara “, flüsterte er, „der gute Journalist soll doch nicht denken, wir würden uns streiten, oder? Nicht, wenn wir kurz davor stehen, der Welt zu eröffnen, dass wir uns verloben.“
    „Lässt du mich jetzt bitte endlich los!“
    „Gleich.“ Doch noch immer hielt er sie fest, unwillig, ihren schlanken Körper freizugeben, während er seine Willenskraft einsetzte, die Erregung zurückzudrängen. Er hörte ihren Seufzer, fühlte, wie sie sich der Situation ergab und sich entspannte. „ Si , so ist es gut. Siehst du, wie hilflos wir sind, Natasha, wenn die Leidenschaft die Führung übernimmt? Du und ich haben beschlossen, eine ausgeklügelte Maskerade aufzuführen, dennoch sind wir nur ein Mann und eine Frau. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir nicht umhin können, die Lust zu verspüren, uns in der ursprünglichsten Art zu vereinigen.“
    Hätte etwas anderes als diese nahezu anatomische Beschreibung überhaupt deutlicher zeigen können, wie kalt und gefühllos Raffaele de Feretti war? Die Worte taten unendlich weh. „Lass mich gehen.“
    „Das werde ich.“ Seine Augen blitzten auf, provozierend, aber auch mit echtem Bedauern, dass das alles nur ein Spiel war. Dass er Natasha nicht nach oben in sein Bett bringen konnte, um dieses verrückte Verlangen in einem leidenschaftlichen Liebesspiel zu erfüllen. „Es sei denn, du möchtest noch einen Kuss?“
    Das Schlimme war, Natasha spürte tief in ihrem Inneren den heftigen Wunsch, noch einmal von ihm geküsst zu werden. Doch sie durfte nicht vergessen, dass dieser Wunsch nur aus rein körperlichem Verlangen entsprang. Und auch, dass diese ganze Sache mit Gefühlen seinerseits nicht das Geringste zu tun hatte. Woran er sie ja gerade unsanft erinnert hatte.
    „Nein danke.“ Sie entzog sich seiner Umarmung. „Ich möchte zu Sam, und dann muss ich die neuen Sachen aufhängen.“
    Mit hocherhobenem Kopf ging Natasha an ihm vorbei und genoss seinen verdutzten Gesichtsausdruck, als sie es ihm überließ, die Einkaufstaschen ins Haus zu bringen.
    Sie fand Sam fest schlafend auf dem Sofa

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