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Verfuehrung unterm Silbermond

Verfuehrung unterm Silbermond

Titel: Verfuehrung unterm Silbermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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er sich neben sie setzte.
    „Sie dienen ihrem Zweck.“
    „Du meinst, Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln?“
    Im Dämmerlicht des Wagens lächelte er schwach vor sich hin. Wie unschuldig sie doch war, wenn es um die Welt ging, in der er lebte. „Unter anderem.“
    „Wofür denn noch?“ Wenn sie diesen Abend irgendwie durchstehen wollte, musste sie doch wissen, worauf sie sich einließ!
    Er drehte sich zu ihr. Das Licht der vorbeiziehenden Straßenlaternen warf geheimnisvolle Schatten auf ihr Gesicht. Lippenstift ließ ihre Lippen schimmern, und ihre Augen wirkten riesengroß. An diese neue Natasha musste er sich erst gewöhnen. „Das willst du gar nicht wissen. Erhalte dir deinen Idealismus. Glaube mir, Natasha, das ist heutzutage eine seltene Eigenschaft.“
    Idealismus war ja schön und gut, aber nicht, wenn man damit ganz allein stand. „Ich will’s wissen“, insistierte sie starrköpfig. „Wenigstens kann ich bei dieser ganzen Sache neue Erfahrungen aus einer anderen Welt sammeln.“
    Seltsamerweise fühlte sich Raffaele durch ihre Bemerkung verletzt, warum, hätte er nicht sagen können. War es der Stolz? Vielleicht geschah es ihm ganz recht. Hatte er etwa Schmeicheleien und Dankbarkeit erwartet?
    „Na schön, ich werde dir also alles über die große schlechte Welt erzählen. Natürlich kommt bei diesen Anlässen Geld für gute Zwecke zusammen, doch einer Menge Leute ist es wichtiger, beim Spenden gesehen zu werden.“
    „Für dich nicht?“
    Er kniff die Augen leicht zusammen. „War das eine Frage oder eine Feststellung? Soll ich mich jetzt geschmeichelt fühlen oder beleidigt sein?“
    Natasha mochte zwar wegen des bevorstehenden Abends nervös sein, aber dennoch ermahnte sie sich, fair und ehrlich zu bleiben. „Ich glaube nicht, dass du dein Selbstwertgefühl von der Meinung anderer abhängig machst.“
    „Danke, Natasha“, murmelte er sanft.
    Der Blick, mit dem er sie daraufhin bedachte, erfüllte sie mit einem geradezu lächerlichen Glücksgefühl. Hastig wandte sie das Gesicht zum Fenster, er durfte nicht sehen, wie empfänglich sie für seine Zärtlichkeit war. Sie hatte schon zu viel mit ihrer Reaktion auf seinen Kuss preisgegeben. Noch mehr solcher Situationen, und er könnte zu ahnen beginnen, was sie für ihn empfand.
    Wäre er empört? Peinlich berührt? Vielleicht sogar wütend, wie sie es überhaupt wagen konnte, solche Gefühle für einen Mann wie ihn zu hegen?
    „Wir sind da“, drang seine Stimme in ihre Gedanken. „Atme noch einmal tief durch, bevor du dich in die Höhle des Löwen begibst, cara .“
    Natasha sah aus dem Fenster. Sie waren vor einem von Londons exquisitesten Hotels vorgefahren. Die Front war hell erleuchtet, blitzte und strahlte in einem einzigen Lichtermeer. Ein roter Teppich bedeckte die Freitreppe, und hinter der Absperrung wartete eine Schar von Reportern, die Kameras im Anschlag. Natasha schnappte nach Luft. Würde sie das wirklich durchziehen können?
    Neben ihr spürte Raffaele, wie sie sich versteifte. „Bist du dir sicher, dass du bereit dafür bist?“
    Sie wollte verneinen. Wollte sagen, dass sie eine hoffnungslose Fehlbesetzung für die Rolle war, dass niemand ihnen abnehmen würde, sie sei die Frau, die Raffaele de Feretti erwählt hatte. Doch wenn sie jetzt einen Rückzieher machte, würde sie sich immer wie ein feiger Versager vorkommen. Sollte sie dieses Abenteuer in der schillernden Luxuswelt nicht vielmehr genießen? Sie würde Erfahrungen sammeln, die sie auf immer in Erinnerung behalten konnte.
    Mit einem Lächeln drehte sie sich zu ihm. „Bereit, wie ich nur bereit sein kann!“
    Der Gedanke schoss ihm durch den Kopf, dass er jede andere Frau, die auf der Rückbank seiner Limousine säße und ihn so anlächelte, jetzt in seine Arme gerissen und geküsst hätte. Vielleicht sogar mehr getan hätte …
    „Raffaele!“
    „Hm?“ Die erotischen Bilder zerstoben.
    „Der Chauffeur hält die Tür auf.“
    Die ihn überkommende Frustration ignorierend, stieg Raffaele aus dem Wagen und streckte den Arm nach Natashas Hand aus. Nach ihrer linken Hand. An deren Ringfinger der riesige Diamant steckte.
    Ein Schauer lief Natasha über den Rücken, als das Licht sich in dem Stein fing und die unzähligen Facetten die Strahlen schillernd zurückwarfen. Der Ring sollte ja auch nur eine fingierte Botschaft aussenden, er hatte nichts mit den Gefühlen zu tun, die zwei Menschen möglicherweise füreinander empfanden.
    Prompt spielte die Presse

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