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Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Verfuehrung wie in 1001 Nacht

Titel: Verfuehrung wie in 1001 Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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erzählt hatte, ließ ihr keine Ruhe. „Und dann? Was ist dann passiert?“
    Wieder seufzte Amir. „Aram hat gesagt, was mit mir ist, interessiert ihn nicht. Ihm ging es nur darum, dass ich deine Gefühle nicht ausnütze. Er wollte nicht tatenlos zusehen, wie ich dir unwiderruflich schade. Auf seine Art wollte er dich beschützen, das war mir sofort klar. Darum war ich auch nie richtig wütend auf ihn.“
    Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. „Vielleicht habe ich unbewusst abgewartet, dass du erwachsen wirst, um so für dich zu empfinden wie jetzt. Damals aber habe ich mir vorgenommen, weder mit ihm noch mit dir jemals wieder zu sprechen. Damit ihr mit dem ‚verwöhnten und verdorbenen Prinzen‘ keinerlei Schwierigkeiten mehr bekommt. Deshalb habe ich mich von euch zurückgezogen. Einen anderen Grund gab es nie.“
    Nachdenklich rieb er sich die Stirn. „Als ich begriffen habe, dass ich mit diesem Verhalten meine besten Freunde verletzt habe, warst du schon aus Zohayd weggegangen. Dein Vater hat gesagt, du würdest nicht wiederkommen. Das Letzte, woran ich mich erinnere, war dein trauriges Gesicht, als du den Palast verlassen hast … Ich war schuld am Ende unserer Freundschaft. Da hat auch mich nichts mehr in Zohayd gehalten. Bis nach Jahren auch Aram weggegangen war, bin ich nur ab und zu nach Hause gekommen. Ich fand, dass es nicht an mir war, die Freundschaft zu kitten.“
    Tief bewegt sah Johara ihn an. Dann warf sie sich in seine Arme. „Ah, ya habibi “, sagte sie. „Das tut mir ja so leid. Aram hatte ja so unrecht!“
    Amir betrachtete sie, wie sie nackt an ihn geschmiegt dalag. „Finde ich nicht. Er hatte recht !“
    „Aber damals nicht. Und das zählt. Du hast mich nie verletzt oder mir geschadet. Im Gegenteil, ich verdanke unserer Freundschaft viel von dem, was ich heute bin.“
    „Du bist vollkommen …“
    „Er hatte unrecht!“ Zornig schlug sie auf ein Kissen. „Weißt du, was Aram mir vorgelogen hat? Dass du mit uns nichts zu tun haben wolltest, weil wir zu den ‚Bediensteten‘ gehören.“
    „Was?“, rief Amir. „Jetzt bin ich erst richtig wütend auf ihn!“
    „Dann sind wir schon zu zweit. Warte nur, bis ich ihn in die Finger bekomme!“
    „Hoffentlich hast du ihm damals nicht geglaubt …“
    Sie schlang ein Bein um Amir und streichelte sein Gesicht. Dann sah sie ihm tief in die Augen. „Sehe ich so aus?“
    „Nein, alhamdulel’lah. “ Gott sei Dank.
    Zärtlich strich er ihr über den Rücken. „Ich will nur dich. Nichts wünsche ich mir mehr, als mit dir zusammen zu sein.“
    Sie seufzte. „Was man will und was möglich ist, liegt leider oft meilenweit auseinander.“
    Er strich ihr durchs Haar, drückte ihren Kopf an sich und küsste sie. „Auch wenn es im Moment kompliziert erscheint – ich werde eine Lösung finden.“
    „Nicht“, wehrte sie ab. „Versprich mir nichts. Ich will nicht, dass du dich mit etwas belastest, was du nicht schaffen kannst, und dann womöglich Schuldgefühle bekommst. Ich will unsere gemeinsame Zeit genießen und werde mein Leben lang dankbar dafür sein, dass ich dich liebe. Und du mich.“
    Bevor er etwas sagen konnte, zog sie ihn an sich und begann, ihn leidenschaftlich zu küssen und zu streicheln. Dieses Mal übernahm sie die Führung …
    Danach schlief sie in seinen Armen ein. Amir blieb wach und betrachtete sie.
    Da wusste er, dass er es nicht übers Herz bringen würde, ihr von den gefälschten Juwelen und seinem Plan zu erzählen. Nichts sollte ihr Glück trüben, und Johara sollte es gut gehen. Dafür würde er sorgen.
    Joharas Tage verliefen in den folgenden zwei Wochen so, dass sie vormittags ihrem Vater beim Packen und sonstigen Reisevorbereitungen half und seine Nachfolger mit einarbeitete. Nachmittags fuhr sie zu Amir und warf sich in seine Arme.
    Immer wieder sagte er ihr, sie solle sich keine Sorgen machen. Denn er würde einen Weg für sie beide finden. Aber sie glaubte nicht daran. Ihre Zeit mit ihm ging zu Ende. Langsam, aber unwiderruflich. Die Trennung würde ihnen beiden das Herz brechen.
    Doch daran wollte sie noch nicht denken. Jede Stunde, die ihnen noch blieb, sollte vor Freude und Glück nur so sprühen.
    Vielleicht konnten sie so viel Liebe und Nähe tanken, dass sie danach ein Leben ohne einander leichter ertragen würden …
    Sie öffnete die Tür zur Villa. Amir würde nicht da sein. Vor ein paar Minuten hatte sie eine Nachricht erreicht, dass er aufgehalten worden war, aber so bald wie möglich

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