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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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befriedigen, während sie Julian befriedigte. Sie fühlte sich unendlich mächtig, erfüllt von der einmaligen Kraft einer Frau.
    »Erzähl mir von deiner Liebe, Schatz. Sag die Worte.« Julians Stimme war sanft und drängend. »Ich brauche die Worte. Es ist schon so lange her, seit du sie mir gesagt hast. Du gibst mir so viel, Kleines, kannst du mir nicht ein paar schlichte Worte geben? Ich werde sie hüten bis an mein Lebensende.«
    Ein heißes, kribbelndes Gefühl durchströmte Sophy. Sie war jenseits jeder Vernunft, jedes Denkens, konnte nur noch fühlen. Die Worte, die er suchte, kamen ihr bereitwillig über die Lippen.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie. »Ich liebe dich von ganzem Herzen, Julian .«
    Sie erschauderte sanft, die kleinen Beben ihres Höhepunkts breiteten sich aus, rissen sie in einer goldenen Flut hinweg. In der Ferne hörte sie Julian laut aufstöhnen, spürte die plötzliche Starre der ge-spannten Muskeln in seinen Schultern und dann die schmetternde Kraft seiner eigenen Erlösung.
    Einen Augenblick lang verharrten sie schwebend in einem zeitlosen Reich, in dem nichts die pure Intimität ihrer Vereinigung stören konnte. Dann ließ sich Julian mit leisem zufriedenem Stöhnen in die Kissen fallen und zog Sophy zu sich herunter, an seine Brust.
    »Glaub ja nie wieder, daß ich dich irgendwie mit Elizabeth verwechseln könnte«, sagte er, ohne die Augen zu öffnen. »Bei ihr gab es keinen Frieden, keine Befriedigung und keine Freude, egal unter welchen Umständen. Nicht einmal... vergiß es. Es ist nicht mehr wichtig. Sie hat alles genommen und dann noch mehr verlangt. Aber du gibst dich so vollkommen hin, meine Süße. Es ist ein ganz besonderer Bann, in den du einen ziehst. Ich glaube nicht, daß du dir auch nur vorstellen kannst, was für ein wunderbares Gefühl es ist, auf der Empfängerseite deiner Großzügigkeit zu sein.«
    Soviel hatte er bis jetzt noch nie über seine erste Frau geredet. Und Sophy stellte fest, daß sie eigentlich gar nicht mehr hören wollte. Und wenn das, was sie seit der letzten Woche vermutete, stimmte, trug sie jetzt schon einen kleinen Teil von ihm in sich.
    Sophy regte sich, verschränkte die Arme über seiner Brust und schaute hinunter zu ihm. »Es tut mir leid, daß ich dir den Schwan nachgeworfen habe.«
    Darauf öffnete er ein Auge und grinste sie an. »Ich bin mir sicher, daß du mich in den kommenden Jahren noch öfter daran erinnern wirst, daß du tatsächlich das Temperament einer Frau besitzt.«
    Sophy machte große, unschuldsvolle Augen. »Ich möchte ja nicht, daß Ihr selbstzufrieden werdet, Mylord.«
    »Ich bin überzeugt, vor diesem Schicksal wirst du mich bewahren.« Er begrub seine Hände in ihren Haaren und zog ihr Gesicht zu sich. Dann gab er ihr einen kurzen heftigen Kuß und ließ sie los. Sein Blick wurde ernst. »Als denn, Madame, nachdem wir jetzt beide etwas ruhiger sind, genau wie ich prophezeit habe, wird es Zeit, daß wir unsere Diskussion von vorhin weiterführen.«
    Sophys Zufriedenheit legte sich rasch. »Julian, das Thema ist erledigt. Ich muß mit meinen Nachforschungen weitermachen.«
    »Nein«, sagte er mit sanfter Stimme. »Das kann ich nicht erlauben. Es ist viel zu gefährlich.«
    »Du kannst mich nicht daran hindern.«
    »Ich kann und ich werde es. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Du wirst morgen nach Ravenwood zurückkehren.«
    »Ich werde nicht nach Ravenwood zurückkehren.« Schockiert und außer sich vor Wut drückte sich Sophy von ihm weg und krabbelte zur anderen Seite des Bettes, um ihre Kleider einzusammeln. Sie preßte ihr Kleid mit beiden Händen an sich und warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. »Ihr habt schon einmal versucht, mich aufs Land zu verbannen, Mylord. Ihr hattet damals keinen Erfolg, und ich warne Euch, Ihr werdet auch diesmal keinen Erfolg damit haben.« Ihre Stimme wurde schriller. »Glaubt Ihr etwa, ich gebe klein bei, wegen dem, was zwischen uns im Bett passiert?«
    »Nein, obwohl das sicher die Sache wesentlich erleichtern würde.«
    Die Gelassenheit in seiner Stimme war wesentlich beunruhigender als seine Wut vorhin. Sophy kam der Gedanke, daß ihr Mann wohl am gefährlichsten war, wenn er in dieser Stimmung war. Sie verschanzte sich hinter ihrer Kleidung und beobachtete ihn nervös. »Meine Ehre verlangt, daß ich diese Aufgabe zu Ende bringe. Ich werde den Mann, der Amelias Tod auf dem Gewissen hat, finden und bestrafen. Ich dachte, Ihr versteht das und akzeptiert meine Gefühle in

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