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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Sachen Ehre, Mylord. Wir hatten ein Abkommen.«
    »Ich streite dir nicht deine Gefühle in dieser Hinsicht ab, aber wir haben ein Problem, wenn dein Ehrgefühl dich in Konflikt mit meinem bringt. Meine Ehre verlangt, daß ich dich beschütze.«
    »Ich brauche Euren Schutz nicht.«
    »Wenn du das glaubst, bist du noch rettungslos naiver, als ich dachte, Sophy. Was du tust, ist äußerst gefährlich, und ich kann nicht erlauben, daß du weitermachst. Damit ist die Sache erledigt. Du wirst deiner Zofe befehlen, sofort mit dem Packen anzufangen. Ich werde meine Geschäfte hier in der Stadt erledigen und so bald als möglich nach Ravenwood Abbey kommen. Es ist an der Zeit, daß wir nach Hause kommen. Ich bin der Stadt überdrüssig.«
    »Aber ich habe doch kaum mit meiner Detektivarbeit begonnen. Und ich bin der Stadt überhaupt nicht überdrüssig. Um ehrlich zu sein, ich lerne allmählich das Stadtleben zu genießen.«
    Julian lächelte. »Das kann ich mir gut vorstellen. Dein Einfluß macht sich in den besten Ballsälen und Salons bemerkbar. Du bist ein modisches Leitbild geworden. Eine reife Leistung für eine Frau, die bei ihrem Debüt eine Katastrophe war.«
    »Julian, versuch nicht, mich mit Schmeicheleien abzulenken. Für mich ist diese Sache von allergrößter Wichtigkeit.«
    »Das ist mir klar. Warum sonst würde ich riskieren, eine so unpopuläre Entscheidung für dich zu treffen? Glaub mir, ich freue mich nicht sonderlich darauf, noch mehr Kristallschwäne an den Kopf geworfen zu kriegen.«
    »Ich werde nicht nach Hampshire zurückgehen, Mylord, und das ist mein letztes Wort«, sagte Sophy mit trotziger Miene.
    Er seufzte. »Dann werde ich ohne Zweifel bald mein eigenes Stelldichein am Leighton Field haben.«
    Sophy verschlug es kurz die Sprache. »Was willst du damit sagen, Julian?«
    »Ich will damit nur sagen, wenn du noch länger hier in der Stadt bleibst, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich gezwungen sehe, deine Ehre zu verteidigen, so wie du einmal versucht hast, meine zu verteidigen.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, das ist nicht wahr. Wie kannst du so etwas sagen? Ich würde nie etwas tun, was dich zwingt, einen anderen Mann zu fordern, das habe ich dir gesagt. Und du hast gesagt, du glaubst mir.«
    »Du verstehst das nicht. Dein Wort zweifle ich natürlich nicht an, Sophy. Es ist die Beleidigung, die ich rächen müßte. Und täusch dich ja nicht. Wenn ich dir gestatte, gefährliche Spiele mit Utteridge, Varley und Ormiston zu spielen, wird es bald Beleidigungen geben.«
    »Aber ich würde nicht dulden, daß sie mich beleidigen. Ich würde mich niemals in eine solche Lage bringen, Julian, das schwör ich dir.«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Sophy, ich weiß, daß du me freiwillig etwas Unehrenhaftes oder Kompromittierendes tun würdest. Aber diese Männer sind absolut fähig, Ereignisse so zu manipulieren, daß eine unschuldige Frau keine Chance hat. Und wenn das einmal passiert ist, wäre ich gezwungen, Satisfaktion zu fordern.«
    »Nein, niemals. Du darfst nicht einmal daran denken. Ich kann es nicht ertragen, wenn du dich auf ein Duell einläßt.«
    »Die Möglichkeit besteht bereits, Sophy. Du hast doch mit Utteridge gesprochen, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich war sehr diskret. Er hat sicher keine Ahnung, was ich versuchte, von ihm zu erfahren.«
    »Worüber habt ihr geredet?« sagte Julian ruhig. »Hast du zufällig Elizabeth erwähnt?«
    »Nur ganz beiläufig, das schwöre ich.«
    »Dann wirst du seine Neugier geweckt haben. Und das, mein naives, kleines Unschuldslamm, ist der erste Schritt in die Katastrophe bei einem Mann von Utteridges Charakter. Bis du mit der Befragung von Varley und Ormiston fertig bist, werde ich bis zum Hals in Verabredungen im Morgengrauen stecken.«
    Sophy starrte ihn hilflos an. Sie hatte die Falle erkannt, und aus dieser Falle gab es keinen Ausweg. Sie konnte unmöglich zulassen, daß Julian sein Leben in einem Duell zur Wahrung ihrer Ehre riskierte. Allein der Gedanke genügte, um sie vor Angst erschaudern zu lassen. »Ich verspreche Euch, ich werde sehr sehr vorsichtig sein, Mylord.« Es war ein letzter, sehr schwacher Versuch, doch sie wußte, daß er sinnlos war.
    »Es ist viel zu riskant. Die einzig intelligente Lösung ist, dich schnell aus der Stadt zu schaffen. Ich möchte, daß du in Sicherheit auf dem Land bist, bei deinen Freunden und deiner Familie.«
    Sophy kapitulierte mit Tränen in den Augen. »Sehr wohl, Mylord.

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