Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
sich ihr zu. Sie sah sehr schlank und zerbrechlich aus in einem rosa Kleid mit hochangeschnittener Taille. Es war schwer zu glauben, daß sie möglicherweise schwanger war, dachte Julian. Sie hatte die Haare hochgesteckt und mit einem Band befestigt, das sich bereits löste. Sie lächelte sanft.
    »Ich dachte, du wärst längst im Bett«, sagte Julian barsch und fragte sich, in welcher Stimmung sie wohl war. Sie weinte nicht, und sie schien auch nicht streitsüchtig. »Du mußt ausgeruht sein für deine Reise.«
    »Ich bin gekommen, um mich von dir zu verabschieden, Julian.« Sie blieb vor ihm stehen, und ihre Augen glänzten.
    Er war sichtlich erleichtert. Sie hatte sich anscheinend inzwischen beruhigt. »Ich komme bald nach«, versprach er.
    »Gut. Du wirst mir fehlen.« Sie strich über die Falten seiner sorgfältig gebundenen Krawatte. »Und ich möchte nicht, daß wir uns im Bösen trennen.«
    »Bestimmt nicht im Bösen. Zumindest nicht von meiner Seite. Ich will nur das Beste für dich. Das mußt du mir glauben, Sophy.«
    »Das weiß ich. Aber manchmal bist du sehr dickköpfig und stur und arrogant, aber ich weiß, daß du mich wirklich zu beschützen versuchst. Aber das wichtigste ist, ich werde nicht dulden, daß du dein Leben für mich riskierst.«
    »Sophy? Was machst du da?« Er beobachtete erstaunt, wie sie langsam seine schneeweiße Krawatte löste. »Sophy, ich schwöre dir, daß es wirklich das beste ist, wenn du ins Abbey zurückkehrst. So schlimm wird es dort gar nicht sein, meine Liebe. Du kannst deine Großeltern Wiedersehen, und du hast doch sicher Freundinnen, die du zu einem Besuch einladen kannst.«
    »Ja, Julian.« Jetzt hatte sie die Krawatte in der Hand und begann, seine Jacke aufzuknöpfen.
    »Wenn du wirklich schwanger bist, ist die Landluft viel gesünder für dich als die in der Stadt«, fuhr er fort und zermarterte sich das Gehirn nach weiteren guten Gründen, die ihre Bereitschaft abzureisen unterstützen würden.
    »Ihr habt zweifellos recht, Mylord. Die Londoner Luft scheint ständig braun zu sein, nicht wahr.« Jetzt machte sie sich an seinem weißen Hemd zu schaffen.
    »Ich bin überzeugt, daß ich recht habe.« Das völlig neue Gefühl, von ihr ausgezogen zu werden, brachte seine Sinne ins Wanken. Er hatte Schwierigkeiten, klar zu denken. Seine Hose wurde plötzlich unangenehm eng durch seinen schwellenden Schaft.
    »Ich habe festgestellt, daß Männer immer ganz überzeugt sind, sie hätten recht. Auch wenn sie im Unrecht sind.«
    »Sophy?« Er schluckte, als ihre Fingerspitzen seine nackte Brust fanden. »Sophy, ich weiß, du findest mich gelegentlich arrogant, aber ich versichere dir -«
    »Bitte, sag jetzt nichts mehr, Julian. Ich will nicht darüber reden, wie logisch richtig es ist, daß ich ins Abbey zurückkehre, und ich will auch nicht über deinen bedauernswerten Hang zur Arroganz reden.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und bot ihm ihren leicht geöffneten Mund. »Küß mich.«
    »O Gott, Sophy!« Er nahm die Einladung begierig an, obwohl er sein Glück kaum fassen konnte. Ihre Stimmung war offensichtlich völlig umgeschlagen. Er begriff zwar nicht warum, war aber nicht gewillt, länger darüber nachzudenken.
    Als sie sich enger an ihn preßte, raffte er sich noch einmal kurz auf und sagte: »Sophy, mein Schatz, laß uns nach oben gehen. Schnell.«
    »Warum?« Sie küßte seinen Hals.
    Julian sah überrascht auf ihre zerzausten Locken hinunter. »Warum?« wiederholte er. »Du fragst mich in diesem Zustand? Sophy, ich brenne nach dir.«
    »Der ganze Haushalt ist im Bett. Wir sind ganz allein. Keiner wird uns stören.«
    Endlich dämmerte ihm, daß sie bereit war, hier in der Bibliothek mit ihm zu schlafen. »Ah, Sophy«, sagte er halb lachend, halb stöhnend, »du steckst wirklich voller Überraschungen.« Er zog ihr das Band aus dem Haar.
    »Ich möchte, daß Ihr mich gut in Erinnerung behaltet, Mylord, wenn ich weg bin.«
    »Es gibt nichts auf dieser Welt, wodurch ich dich vergessen könnte, mein süßes Weib.« Er hob sie auf und trug sie zum Sofa.
    Sie legte sich in die Kissen zurück und lächelte ihn einladend, ewig weiblich an. Dann breitete sie die Arme aus, und Julian nahm die Aufforderung bereitwillig an.
    Ein paar Minuten später wurde das Sofa zu eng, und Julian rollte auf den Teppich und riß Sophy mit sich. Sie folgte ihm freudig, die Rundungen ihrer Brüste und ihres Halses erblühten in bezauberndem Rosa. Julian lag auf dem Rücken, seine Frau

Weitere Kostenlose Bücher