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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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räkelte sich nackt und geschmeidig auf ihm, und er nahm sich vor, dieses Spiel bei der ersten Gelegenheit auf dem Boden der Bibliothek von Ravenwood Abbey zu wiederholen.

Siebzehn
    Julian hatte recht gehabt, dachte Sophy an ihrem dritten Tag auf Ravenwood. Sie hatte das natürlich nie zugegeben, aber so schlecht war es auf dem Land gar nicht. Das schlimmste in ihren Augen war, daß er nicht bei ihr war.
    Trotzdem mangelte es ihr nicht an Beschäftigung in der Abwesenheit ihres Mannes. Die Innenräume des prachtvollen Landhauses waren schon seit langem sehr vernachlässigt worden. Julian hatte zwar exzellentes und williges Personal, das jedoch seit Elizabeths Tod ohne jede Führung gearbeitet hatte.
    Sophy begrüßte die neue Haushälterin mit Begeisterung, hocherfreut, daß der Verwalter ihrem Rat gefolgt war und Mrs. Ashkettle zu diesem Posten befördert hatte. Mrs. Ashkettle war ebenso erfreut, ein vertrautes Gesicht als Herrin zu haben, und die beiden stürzten sich mit Elan in die Aufgabe, das Putzen, die Reparaturen und generelle Auffrischung des Hauses zu überwachen.
    Sophy lud ihre Großeltern am dritten Tag zum Abendessen ein und entdeckte die Freuden einer Gastgeberin am eigenen Tisch.
    Ihre Großmutter war voll des Lobes für die Wunder, die Sophy in diesen drei Tagen vollbracht hatte. »Es ist wirklich erstaunlich, was du geschafft hast, meine Liebe. Als wir das letzte Mal hier waren, schien alles so dunkel und düster. Kaum zu fassen, was ein bißchen Polieren und Putzen und frische Vorhänge ausmachen können.«
    »Essen ist auch nicht schlecht«, verkündete Lord Dorring und nahm sich eine zweite Portion Würstchen. »Du gibst eine prächtige Gräfin ab, Sophy. Ich glaub, ich nehm noch ein Schlückchen Wein, Ravenwood hat wirklich ein paar ausgezeichnete Sachen im Keller. Wann wird dein Mann denn zurückkommen?«
    “Bald, hoffe ich. Er hat noch einiges Geschäftliche in der Stadt zu
    erledigen. Momentan ist es ohnehin besser, daß er nicht hier ist. Der Aufruhr im Haus die letzten drei Tage hätte ihn sicher irritiert.« Sophy lächelte dem Lakaien zu, damit er Wein nachschenkte. »Es gibt noch ein paar Zimmer, die gemacht werden müssen.« Einschließlich des Schlafzimmers, das von Rechts wegen der Gräfin von Ravenwood gehörte, ermahnte sie sich.
    Sie war überrascht, als sie entdeckte, daß dieses spezielle Zimmer abgeschlossen war. Mrs. Ashkettle hatte in den Schlüsseln gekramt, die sie von Mrs. Boyle geerbt hatte und ratlos den Kopf geschüttelt.
    »Keiner von denen paßt, Mylady. Ich versteh es nicht. Vielleicht ist der Schlüssel verloren. Mrs. Boyle hat gesagt, sie hatte Anweisung, das Zimmer nicht zu betreten, und daran habe ich mich gehalten. Aber jetzt, wo Ihr hier seid, Madame, wollt Ihr ja sicher dort einziehen. Keine Sorge, Madame, ich werd dafür sorgen, daß einer vom Personal sich gleich drum kümmert.«
    Aber das Problem löste sich von selbst, als Sophy einen Schlüssel in der hintersten Ecke einer Schreibtischschublade entdeckte. Sie versuchte ihn an der verschlossenen Tür, und er paßte perfekt. Sie hatte Elizabeths altes Schlafzimmer mit großer Neugierde untersucht.
    Eines stand fest, sie würde nicht dort einziehen, ehe das Zimmer nicht gründlich geputzt und gelüftet war. Es widerstrebte ihr, es in seinem augenblicklichen Zustand zu bewohnen. Es war offenbar seit Elizabeths Tod nicht mehr betreten worden.
    Nachdem sich Lord und Lady Dorring verabschiedet hatten, stellte Sophy fest, daß sie völlig erschöpft war. Sie schleppte sich in das Zimmer, das sie augenblicklich bewohnte und ließ sich von ihrer Zofe ausziehen.
    »Danke, Mary.« Sophy mußte gähnen. »Irgendwie bin ich heute furchtbar müde.«
    »Kein Wunder, Mylady, soviel wie Ihr die letzten Tage gearbeitet habt. Ihr solltet Euch nicht übernehmen, verzeiht, wenn ich das sage. Seine Lordschaft wird nicht erfreut sein, wenn er erfährt, daß Ihr soviel arbeitet, mit dem Baby und so.«
    Sophy sah sie erstaunt an. »Woher weißt du denn das mit dem Baby?«
    Mary grinste frech. »Das ist kein Geheimnis, Mylady. Ich arbeite schon lange genug für Euch, daß ich weiß, wenn gewisse Sachen nicht wie sonst eintreffen. Meine Glückwünsche, wenn ich das sagen darf. Habt Ihr seiner Lordschaft schon die freudige Nachricht mitgeteilt?«
    Sophy seufzte. »Ja, Mary, er weiß es.«
    »Ich wette, daß er uns deswegen aufs Land geschickt hat. Er will nicht, daß Ihr die dreckige Londoner Luft atmet, wenn Ihr guter Hoffnung

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