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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Sir?«
    »Ja«, sagte Julian und schwang sie auf die Tanzfläche. »Ich glaube, das möchte ich.«
    »Was... was für ein Pech ist Euch denn widerfahren?« fragte sie.
    »Wie es scheint, habe ich große Schwierigkeiten, meine Braut zufriedenzustellen.«
    »Ist sie denn schwer zufriedenzustellen?«
    »Ich fürchte, ja. Eine sehr anspruchsvolle Dame.« Julians Stimme wurde noch rauher. »Heute, zum Beispiel, hat sie mich wissen lassen, wie verärgert sie mit mir ist, weil ich noch nicht daran gedacht hatte, ihr ein Zeichen meiner Zuneigung zu schenken.«
    Sophy biß sich auf die Lippe und sah krampfhaft über Julians Schulter. »Wie lange seid Ihr denn schon verheiratet, Sir?«
    »Mehrere Wochen.«
    »Und in all der Zeit habt Ihr ihr noch kein solches Zeichen zukommen lassen?«
    »Ich gestehe, daß ich einfach nicht daran gedacht habe. Sehr nachlässig von mir. Aber heute habe ich, nachdem man mich auf mein Versäumnis hingewiesen hat, sofort Schritte unternommen, um diesen Fehler gutzumachen. Ich habe der Dame ein sehr hübsches Armband gekauft und es auf ihr Kissen gelegt.«
    Sophy wand sich innerlich. »War es ein sehr teures Armband?«
    »Sehr teuer. Aber offensichtlich nicht teuer genug, um Mylady zu befriedigen.« Julians Hand packte Sophys Taille fester. »Ich fand das Armband heute abend auf meinem Kissen, als ich mich zum Ausgehen anzog. Mit einem Brief, in dem stand, daß sie ein so armseliges Stück Tand nicht amüsant fände.«
    Sophy sah hinauf zu ihm und versuchte, verzweifelt festzustellen, ob Julian wütend war oder einfach ein objektives Interesse daran hatte, warum sie das Armband verweigerte. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob er sie erkannt hatte. »Wie mir scheint, Sir, habt Ihr die Beschwerde der Dame mißverstanden.«
    »Hab ich das?« Ohne aus dem Takt zu kommen, steckte er den bunten Schal fest, der drohte, von ihrer Schulter zu gleiten. »Meint Ihr etwa, sie mag keinen Schmuck?«
    »Ich bin mir sicher, sie schätzt Schmuck genauso sehr wie andere Frauen, aber wahrscheinlich gefällt ihr die Vorstellung nicht, daß Ihr versucht, sie mit Armbändern abzuspeisen.«
    »Abzuspeisen?« Er ließ das Wort nachdenklich auf der Zunge zergehen. »Was meint Ihr denn damit?«
    Sophy räusperte sich. »Habt Ihr zufällig mit Eurer Dame kürzlich gestritten?«
    »Am, ja. Sie hat etwas sehr Leichtsinniges getan. Etwas, was sie das Leben hätte kosten können. Ich war wütend. Ich hab ihr meine Wut gezeigt, und sie hat sich dazu entschieden zu schmollen.«
    »Besteht denn nicht die Möglichkeit, daß sie verletzt war, weil Ihr nicht verstanden habt, warum sie das getan hat, was sie tat?«
    »Sie kann nicht erwarten, daß ich so gefährliche Aktionen wie die ihre gutheiße«, sagte Julian ruhig. »Selbst wenn sie es als Frage der Ehre betrachtete. Ich werde nicht zulassen, daß sie so leichtfertig ihr Leben riskiert.«
    »Also habt Ihr ihr ein Armband gegeben anstatt dem Verständnis, das sie suchte.«
    Julians Mund unter der Maske war nur noch ein schmaler Strich. »Glaubt Ihr, sie hat das so gesehen?«
    »Ich glaube, Eure Dame hatte das Gefühl, Ihr wolltet sie nach einem Streit genauso beschwichtigen, wie ihr versuchen würdet, Euch die Gunst einer Mätresse zurückzukaufen.« Sophy hielt den Atem an, sie wußte immer noch nicht, ob Julian sie erkannt hatte oder nicht.
    »Eine interessante Theorie. Und eine mögliche Erklärung.«
    »Funktioniert denn diese Technik im allgemeinen? Bei Mätressen meine ich?«
    Julian geriet aus dem Takt, fing sich aber sofort wieder. »Äh, ja. Im allgemeinen.«
    »Mätressen müssen sehr feige Kreaturen sein.«
    »Eins ist sicherlich wahr, Mylady hat mit solchen Frauen nichts gemeinsam. Sie ist, zum Beispiel, ungeheuer stolz. Eine Mätresse kann sich viel Stolz nicht leisten.«
    »Ich glaube, Euch selbst mangelt es auch nicht daran.«
    Julians große Hand schloß sich fester um die ihre. »Da habt Ihr recht.«
    »Wie mir scheint, habt Ihr und Eure Lady dann zumindest das gemeinsam. Es könnte eine Grundlage für besseres Verständnis sein.«
    »Und, Madame Zigeunerin? Jetzt kennt Ihr meine traurige Geschichte. Wie stehen denn meine Chancen für die Zukunft?«
    »Wenn Ihr wirklich Euer Glück ändern wollt, so müßt Ihr, meiner Meinung nach, Eure Lady davon überzeugen, daß Ihr ihren Stolz und ihr Ehrgefühl genauso respektiert wie das eines Mannes.«
    »Und wie soll ich das Eurer Meinung nach anstellen?« fragte Julian.
    Sophy holte Luft. »Zuerst müßt Ihr ihr

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