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Verfuehrung

Titel: Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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etwas Wertvolleres geben als das Armband.« Julians Hand quetschte schmerzlich ihre Finger.
    »Und was sollte das sein, Madame Zigeunerin?« Seine Stimme klang jetzt düster, bedrohlich. »Ein Paar Ohrringe vielleicht? Eine Halskette?«
    Sophy versuchte vergeblich, ihre Hand aus Julians Umklammerung zu befreien. »Ich bin mir fast sicher, Eure Lady wäre sehr glücklich über eine selbstgepflückte Rose oder einen Liebesbrief oder ein paar Verse, die etwas von eurer Zuneigung zu ihr vermitteln. Das würde ihr wesentlich besser gefallen als Juwelen, Sir.«
    Julians Griff lockerte sich. »Ah, Ihr glaubt, sie ist im Grunde ihres Herzens romantisch veranlagt? Ich hatte selbst schon diese Vermutung.«
    »Ich glaube, sie weiß einfach, daß es für einen Mann sehr leicht ist, sein Gewissen mit Juwelen zu beruhigen.«
    »Vielleicht wird sie erst glücklich sein, wenn sie glaubt, ich wäre hoffnungslos in den Schlingen der Liebe gefangen«, schlug Julian gelassen vor.
    »Wäre das denn so schlimm, Sir?«
    »Es wäre besser, wenn sie begreift, daß ich für diese Art Gefühl nicht empfänglich bin«, sagte Julian mit sanfter Stimme.
    »Vielleicht lernt sie die Wahrheit auf dem harten Weg«, sagte Sophy.
    »Glaubt Ihr das?«
    »Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß sie sich schon bald als intelligent genug erweisen wird, dem nicht mehr nachzutrauern, was unerreichbar ist.«
    »Und was wird sie dann tun?«
    »Sie wird versuchen, Euch die Art Ehe zu geben, die Ihr Euch wünscht. Eine, in der Liebe und gegenseitiges Verständnis nicht wichtig ist. Sie wird aufhören, Zeit und Energie mit dem Versuch zu verschwenden, Eure Liebe zu gewinnen. Sie wird sich mit anderen Dingen beschäftigen und ein eigenes Leben führen.«
    Julian drückte erneut ihre Hand, und seine Augen funkelten hinter der Maske. »Heißt das, sie wird versuchen, andere zu erobern?«
    »Nein, Sir, das heißt es nicht. Eure Lady gehört zu den Frauen, die ihr Herz nur einmal verschenken, und wenn es abgewiesen wird, wird sie nicht versuchen, es einem anderen zu geben. Sie wird es einfach in Watte packen und sich mit anderen Projekten beschäftigen.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich das Geschenk des Herzens meiner Lady ablehnen würde. Ganz im Gegenteil. Ich würde einen solchen Schatz mit Freuden annehmen. Ich würde ihn und ihre Liebe hüten wie meinen Augapfel.«
    »Ich verstehe«, sagte Sophy. »Ihr würdet es gerne sehen, wenn sie hoffnungslos in den Schlingen der Liebe verstrickt ist, die ihr verhöhnt, aber Ihr würdet selbst das Risiko nicht eingehen. Ist das Eure Methode, sie gefügig zu machen?«
    »Legt mir bitte keine Worte in den Mund. Die fragliche Dame ist meine Frau«, sagte Julian barsch. »Es wäre sehr angenehm für alle Beteiligten, wenn sie mich zufällig auch lieben würde. Ich wollte ihr lediglich versichern, daß ihre Liebe bei mir in guten Händen ist.«
    »Weil Ihr dann die Liebe dazu nutzen könntet, sie zu kontrollieren?«
    »Interpretieren alle Wahrsager die Worte ihrer Kunden so freizügig?«
    »Wenn Ihr das Gefühl habt, Ihr kriegt nicht genug für Euer Geld, habt keine Sorge. Ich habe nicht vor, für diese spezielle Weissagung etwas zu verlangen.«
    »Bis jetzt habt Ihr mir noch nichts weisgesagt. Ihr habt nur versucht, mir eine Menge Ratschläge zu geben«, sagte Julian.
    »Ich war der Meinung, Ihr wärt auf der Suche nach einer Möglichkeit, Euer Glück zu ändern.«
    »Warum sagt Ihr mir nicht einfach, ob ich in Zukunft etwas Glück haben werde?« schlug Julian vor.
    »Wenn Ihr nicht willens seid, Euch zu ändern, dann bin ich mir sicher, daß Ihr genau die Art Ehe kriegen werdet, die Ihr Euch wünscht, Sir. Ihr werdet Eure Frau wahrscheinlich so oft sehen, wie es notwendig ist, um Euch einen Erben zu verschaffen, und sie wird versuchen, Euch den Rest der Zeit aus dem Weg zu gehen.«
    »Das klingt ja fast, als hätte meine Frau vor, für den Rest unserer Ehe zu schmollen«, bemerkte Julian spöttisch. »Eine erschreckende Aussicht.« Er rückte erneut Sophys Schal zurecht, der drohte, zu Boden zu gleiten und strich dann mit den Fingerspitzen über die Konturen des schwarzen Metallrings an ihrem Finger. Er warf einen kurzen Blick auf ihre Hand. »Ein sehr ungewöhnliches Schmuckstück, Madame Zigeunerin. Tragen alle Wahrsagerinnen solche Ringe?«
    »Nein. Es ist ein Andenken.« Sie zögerte, und Angst durchfuhr sie wie ein Blitz. »Erkennt Ihr ihn, Sir?«
    »Nein, aber er ist bemerkenswert häßlich. Wer hat ihn Euch

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