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Verfuhrt auf dem Maskenball

Verfuhrt auf dem Maskenball

Titel: Verfuhrt auf dem Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Brenda
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sehr hilfreich“, sagte Eleanor.
    Lizzie blickte zu ihr auf. „Ich muss einfach wissen, wie es Ned geht.“
    „Es geht ihm gut. Es geht ihm sehr gut. Ich glaube wirklich, du solltest darauf bestehen, dass die Countess dir keine Briefe mehr schickt.“
    „Ich vermisse ihn“, erklärte sie einfach. Sie würde den Briefwechsel mit der Countess auf keinen Fall abbrechen.
    „Du musst loslassen können“, erklärte Eleanor nachdrücklich. „Liebling, es gibt für dich keine andere Möglichkeit zum Weiterleben.“
    Lizzie lächelte ihrer Tante zu. „Ich lebe weiter, Tante Eleanor. Wir sind in die Stadt umgezogen, wir hatten Gäste zum Abendessen. Und ich leiste Freiwilligendienste im Hospital von St. Anne’s.“ Mehrere Wochen lang hatte sie dort gearbeitet und sich um kranke Frauen und Kinder gekümmert, sowohl am Tage als auch bei Nacht. „Mehr hätte ich nicht tun können.“
    Eleanor seufzte.
    An der Tür läutete es, und rasch wandte sich Lizzie von ihrer Tante ab. Sie ging zur Salontür und sah von dort aus zu, wie Leclerc öffnete. Vor der Tür stand Rory McBane, ein wirklich erfreulicher Anblick.
    Lizzie, die eigentlich ihre Eltern erwartet hatte, war überrascht. In der Hand hielt er eine Tasche, offensichtlich voller Weihnachtsgeschenke.
    Lizzie lächelte. Immer schon hatte sie Rory besonders gern gemocht. Er war geistreich und charmant und natürlich ausnehmend gut aussehend. Seit dem letzten Sommer, als er so verärgert gewesen war wegen ihrer schrecklichen Lüge, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Aber seitdem hatte sich so vieles verändert. Jetzt freute sie sich ehrlich, ihn zu sehen, und trat vor, in der Hoffnung, dass er ihr inzwischen verziehen hatte und sie die Vergangenheit hinter sich lassen konnten. „Rory! Wir schön, dich zu sehen – fröhliche Weihnachten“, sagte sie leise.
    Rory stellte die Tasche ab und verneigte sich. „Hallo, Lizzie.“ Dann richtete er sich auf und musterte sie, ohne zu lächeln. „Es ist lange her. Fröhliche Weihnachten.“ Lizzie erkannte die unausgesprochene Frage, die in seinen Worten lag.
    Er bedauerte ihren Streit genauso sehr wie sie. Erleichtert lächelte sie ihn an. „Danke für deinen Besuch.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Wie sollte ich meine liebsten Verwandten nicht besuchen?“
    „Ach, du bist immer noch der galanteste unter allen Gentlemen.“ Dann nahm sie seine beiden Hände und lachte. Der Klang ihrer Stimme erschreckte sie, und sie erkannte, dass sie gerade zum ersten Mal gelacht hatte seit ihrer Abreise aus Irland.
    Ohne ihn loszulassen, drehte Lizzie sich um. An der Türschwelle standen Georgie und Eleanor. Beim Anblick ihres Neffen strahlte Eleanor vor Freude. Lizzie zog ihn mit sich, wobei sie bei Georgie eine gewisse Anspannung bemerkte. „Du bleibst natürlich zum Essen“, erklärte sie.
    Er lachte.„Wir werden sehen. Hallo, Tantchen. Wirst du mich genauso begeistert begrüßen, wie Lizzie es tat?“ Er blickte hinüber zu Georgie.
    Lizzie blickte ebenfalls ihre Schwester an und stellte erleichtert fest, dass Georgie nie besser ausgesehen hatte. Sie trug ein schlichtes Kleid in der Farbe von Rotkehlcheneiern, dazu hatte sie eine weiße Schürze umgebunden. Auf ihren Wangen lag eine Spur von Staub und auf ihrer Nase goldener Glimmer. Ihr langes dunkelblondes Haar hatte sich schon früher am Nachmittag gelöst, als sie beschlossen hatte, eine Leiter zu holen und den Salon zu schmücken. Jetzt schimmerte es in der Farbe von Honig und lag in weichen Wellen um ihr Gesicht und ihre Schultern. Obwohl sie so derangiert aussah, war sie eine schöne Frau. Und jetzt, bemerkte Lizzie, sah sie sogar besonders hübsch aus, weil sie errötete.
    Eleanor schimpfte mit Rory, weil er so lange fort gewesen war. „Es wird aber auch höchste Zeit! Was für ein nachlässiger Verwandter du geworden bist“, schalt sie, doch sie lächelte dabei.
    Er verneigte sich. „Tantchen, ich entschuldige mich ehrlich.“ Als er sich aufgerichtet hatte, nickte er Georgie zu und errötete dabei ebenfalls ein wenig. „Miss Fitzgerald.“
    Georgie senkte den Blick und knickste. „Mr. McBane.“
    Rasch wandte er sich ab und lächelte Lizzie und Eleanor zu. „Ich würde sehr gern zum Essen bleiben, vorausgesetzt, ich störe nicht.“
    „Du störst bestimmt nicht, oder, Eleanor?“, fragte Lizzie schnell.
    Eleanor warf ihr einen raschen Blick zu. „Du Schlingel!“, rief sie und küsste ihn auf die Wange. „Seit geraumer Zeit hat uns in diesem Haus etwas

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