Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
spielte unruhig an einem Ring an ihrem Finger herum, wich dem Blick ihres Sohnes aus.
„Verdammt, Mama, jetzt sag doch endlich was!“, forderte er sie auf. „Was ist hier los? Eine ganz einfache Frage. Die dürfte doch wohl nicht so schwer zu beantworten sein.“
Oh Ayden, hast du ´ne Ahnung.
Ich biss mir auf die Lippen.
In dem betretenden Schweigen das folgte, wich jeder Aydens eindringlichen Blick aus. Erst Sydney durchbrach es.
„Cio, ich möchte das du uns verlässt, und dich in dein Zimmer zurückziehst.“

„Sydney …“, begann Cheyenne, wurde aber sofort von seinem Kopfschütteln unterbrochen.
„Nein Cheyenne. Wir haben lange genug gewartet, um es ihm zu sagen, viel zu lange. Es ist an der Zeit, dass er es erfährt. Er ist alt genug.“

„Erfahren?“ Ayden richtete sein Augenmerk auf Sydney. „Was erfahren?“
Sydney antwortete nicht, richtete seinen Wolfblick auf Cio.
„Geh jetzt, bitte. Das hier geht dich nichts an.“

Ja, weil es eine reine Familienangelegenheit war.
Der junge Umbra machte den Mund auf, nur um ihn dann gleich wieder zu schließen. Dann richtete sich sein Blick kurz auf mich, bevor er seufzend aufstand, und zur Tür ging. Es passte ihm so gar nicht, dass er jetzt wo es spannend wurde, weggeschickt wurde. Aber ich konnte mir gut vorstellen, dass er darauf vertraute, dass Ayden ihm später alles erzählte. Wenn er sich da nur mal nicht täuschte, das hier war nichts, was man an die große Glocke hängte.
Er klopfte Ayden zum Abschied – vielleicht auch zur Aufmunterung – noch einmal auf die Schulter, und verschwand dann. Jetzt waren wir alleine. Nur die Familie. Und es herrschte betretenes Schweigen, das sich keiner so recht zu durchbrechen wagte. Naja, keiner außer Ayden.
„Also was ist nun?“, fragte er auch sofort. „Er ist weg, können wir jetzt reden? Bitte?“
Cheyenne drückte die Lippen zusammen, sah noch einmal zu Sydney, und ließ sich dann schwer neben ihm auf die Couch sinken. „Setzt euch, ihr beide.“
„Ich?“
„Ja, Zaira, du auch.“
Nur zögernd kamen wir ihrer Aufforderung nach, Ayden genau wie ich. Ich nahm den Sessel ein, den Cio eben noch benutzt hatte, und der Prinz ließ sich in den daneben sinken.
Dann war da wieder diese Stille. Zwei Mal machte Cheyenne den Mund auf, brachte aber keine Ton heraus.
„Soll ich es ihm sagen?“,
fragte Sydney?
„Nein, ich …“ Sie stockte, sah zu ihrem Sohn. „Nein, ich muss es ihm sagen.“
Ayden wurde sichtlich unruhig. „Was sagen?“
„Das ist nicht so einfach, Ayden. Es ist … du musst wissen, ich habe das nicht verheimlicht, weil ich dich verletzten wollte, ich wusste nur nie wie ich es dir sagen sollte, und dann bist du immer älter geworden, und ich hab nie den passenden Zeitpunkt gefunden.“ Sie drückte die Lippen aufeinander.
„Verheimlicht?“ Ayden runzelte die Stirn. „Was hast du mir verheimlicht?“
Sie wagte nur einen kurzen Blick zu ihrem Sohn, bevor sie zögernd die Worte aussprach, die ihr schon so lange auf der Seele brannten. „Weißt du, das was Zaira da gesagt hat, das mit deinem Vater … das … sie …“
„Ich bin dein Vater, Ayden, nicht König Nikolaj“,
kam es da von Sydney.
Hm, das wäre sicher auch ein wenig einfühlsamer gegangen.
Nicht nur Cheyenne sah nach dieser plötzlichen Eröffnung geschockt aus. Ihr Sohn hatte einen ganz ähnlichen Gesichtsausdruck.
„Was?“, fragte er ungläubig. „Soll das ein Scherz sein?“ Er sah von einem zum anderen. „Ich find den nämlich nicht besonders witzig.“
„Kein Scherz“, sagte Cheyenne da. „Die reine Wahrheit.“ Sie seufzte und rieb sich mit der Hand übers Gesicht, bevor sie ihren Sohn genau in die Augen blickte. „Sydney ist dein Vater, Ayden.“ Einen Moment verstummte sie, dann fügte sie leise hinzu: „Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe.“
Ayden saß da wie vor den Kopf geschlagen. Er schien nicht zu wissen, was er sagen oder denken sollte. Diese Wahrheit war in seinen Augen so unglaubwürdig, dass er sie am liebsten mit einem Lachen abgetan hätte, doch die ersten Blicke seiner Erzeugerfraktion hinderten ihn daran. „Aber wie … wie ist das möglich? Ich bin doch der Sohn von König Nikolaj. Alle wissen das. Er ist mein Vater, nicht Sydney!“
Langsam schüttelte Cheyenne den Kopf. Der Schmerz und die Verwirrung in den Augen ihres Sohnes tat ihr weh. „Nein Ayden, Nikolaj hatte keine Kinder. Und er war auch niemals mein Gefährte gewesen. Das war schon immer Sydney.“
„Aber

Weitere Kostenlose Bücher