Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
Vom Netzwerk:
zu.
Ich beobachtete Cio genau, als er Flair grinsend von Boden aufhob, und sich unter den Arm klemmte. Erst dann begann ich wieder mit meinen bisher völlig zwecklosen Wehrversuchen. Aber es nützte nichts. In der Zwischenzeit liefen wir sogar die Zweite Treppe hoch. „Lass mich sofort runter! Wenn du nicht deine Finger von mir nimmst, dann sage ich es deiner Mutter! Sie hat dir verboten mich anzufassen!“ Nicht das ihn das bisher interessiert hätte.
„Gut, kannst du gerne machen“, erwiderte er völlig gelassen. „Wir sind sowieso gerade auf dem Weg zu ihr. Da kannst du ihr gleich alles erzählen, und anschließend klären wir diese Sache.“
„Was? Nein!“ Ich und mein Mundwerk. „Lass mich runter, ich will nicht zu Cheyenne! Nimm deine Pfoten von mir! Ich will hier raus!“
„Eben warst du doch noch ganz scharf darauf zu meiner Mutter zu kommen.“
„War ich nicht, da hast du was missverstanden. Ich darf gar nicht zu seiner Mutter, ich bin ein Vampir! Und du pass ja auf meinen Hund auf!“ Ich funkelte Cio an, der die Aufgabe sich um Flair zu kümmern, ein wenig zu leicht nahm – na okay, wirklich schwer war sie ja auch nicht.
„Ein Vampir der in den letzten Tagen einen reichlich guten Kontakt zu meiner Mutter pflegt.“
„Tu ich nicht!“ Genau, bestreiten war eine gute Lösung. „Sie hatte nur Mitleid mit mir, und wird sicher nicht erfreut sein, wenn ich sie jetzt belästige.“
„Das werden wir ja gleich feststellen.“
Wir hatten das Ende der Treppe erreicht, und steuerten die nächste an. Wo wollte der Kerl eigentlich mit mir hin?
Und so ging es weiter, bis wir in der dritten Etage waren. Ich versuchte ihn mit allen Mitteln dazu zu bringen mich gehen zu lassen, und ihn ließ das völlig kalt. Wir bekamen mehr als einen neugierigen Blick. Erst ganz oben waren wir völlig allein auf dem Korridor.
Natürlich brüllte ich immer noch Zeter und Mordio, einfach weil ich langsam Panik bekam. Klar, ich hatte Cheyenne sehen wollen, aber doch nicht so, und garantiert ohne Ayden. Ich bekam langsam echt schiss vor dem was gleich passieren würde, auch wenn ich eigentlich keine Ahnung hatte, was genau das sein würde.
Natürlich würden durch mein Geschrei die Bewohner auf dieser Etage auf uns aufmerksam. Genaugenommen gab es hier nur zwei Bewohner, Cheyenne und Sydney, und so hätte es mich nicht weiter verwundern sollten, als eine Tür aufging, und meine erstaunte Erzeugerin in einem schwarzen Negligé dabei zusah, wie ihr Sohn mich auf sie zutrug.
„Ayden?“, fragte sie verwirrt. „Was ist los? Was machst du da mit Zaira?“
Er antwortet nicht, ging nur an ihr vorbei in den dahinterliegenden Raum.
Cheyenne kam uns hinterher. „Ayden, lass sie runter, und dann will ich erfahren, was hier los ist.“
Auch Cio betrat den Raum, ließ Flair dort auf den Boden, und fläzte sich lässig auf den Sessel gegenüber von Sydney, der in seiner Wolfsgestallte auf der hellen Ledercouch lag, und alles kritisch beobachtete.
„Genau das will ich auch.“ Er stellte mich mitten in den Raum, oder besser mitten in eine riesige Suite, ging zu Tür, und machte die von innen zu. Dann lehnte er sich mit verschränkten Armen dagegen, um jedem einen möglichen Fluchtweg abzuscheiden. „So, und jetzt können wir reden. Warum stand dieses Mädchen gerade unten, und wollte zu dir? Warum hängst du ständig mit ihr rum? Was sollte die blöde Bemerkung über meinem Vater? Warum opferst du so viel Zeit für sie? Seit Wann hast du so viel für Vampire übrig? Und warum redest du plötzlich nicht mehr mit mir, und machst aus allem ein Geheimnis?“
Danach herrschte erst mal eine drückende Stille, in der Cheyenne einen unsicheren Blick mit Sydney wechselte. Ayden ließ keinen von beiden aus den Augen.
Ich ging vorsichthalber ein paar Schritte aus dem Weg, und hätte mir am liebsten in den Arsch gebissen. Das hier geschah gerade nur, weil ich nicht hatte bis morgen warten können. Vielleicht wäre es besser gewesen, einfach eine dumme Ausrede zu erfinden, als mich dazu zu entschließen die Flucht zu ergreifen – die mir, nur nebenbei erwähnt, nicht geglückt war.
Vielleicht? Ganz sicher!,
schrie meine innere Stimme.
„Also?“, knurrte Ayden? „Was ist nun? Und erzähl mir nicht, dass ich mir das nur einbilde. Ich weiß dass hier irgendwas vorgeht, ich bin nicht blöd. Und jetzt komm ja nicht mit der Ausrede, dass es mich nichts angeht. Sie“, – er zeigte mit dem Finger auf mich – „hat meinen Vater erwähnt.“
Cheyenne

Weitere Kostenlose Bücher