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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Frey gewesen, der einzige Halt den sie an diesem Ort hatte. Doch dann hatte der König ihr eröffnet dass sie bald heiraten würde, in der Hoffnung, dass sich ihr Betragen dadurch besser würde. Damals wusste sie noch nicht, dass ihr Verlobte Nikolaj Komarow war, und es interessierte sie auch nicht. Der einzige Ausweg der ihr dann noch blieb war die Flucht. Fortgehen, alles und jedem dem Rücken kehren, um diesem Schicksal zu entkommen. Zu ihren Eltern konnte sie auch nicht zurückgehen, dort würde man sie als erstes suchen.
Sie verschwand also von diesem Ort, und wandte sich an den ersten der ihr einfiel: meinen Vater. Er hatte sie in diese Misere reingebracht, also sollte er sie da auch wieder rausholen. Mein Vater war gekommen, und hatte sie dort weggebracht. Und sie hatte sich der Suche nach Vivien angeschlossen. Natürlich hatte es anfangs erhebliche Spannungen gegeben, aber sie liebte ihn noch immer, und auch er empfand so für sie, und irgendwie hatten sie es geschafft wieder zueinander zu finden.
So waren Jahre mit der Suche nach Vivien ins Land gezogen, Jahre in denen sie glücklich miteinander waren, bis zu jenem schicksalhaften Tag, an denen meine Mutter Sklaven befreien wollte, und selber zu einer geworden war, an dem Tag, als sie Markis Jegor Komarow in die Hände gelaufen war, und er sie mir zu sich genommen hatte. Danach war ein weiteres Mal alles anders geworden.
Der Markis war in den letzten Jahren eine große Nummer unter den Sklavenhändlern geworden, hielt sich selber ein paar, und machte aus dem Handel mit ihnen auch ein großes Geschäft. Und in dem Haus dieses Mannes hatte meine Erzeugerin dann Vivien entdeckt, Vivien und ihren kleinen Sohn Angelo, von dem bis zu diesem Zeitpunkt niemand etwas geahnt hatte. Sehr schnell war klar geworden, dass Vivien im ersten Monat schwanger gewesen war, als sie damals entführt wurde, und das Kind nicht aus dem Missbrauch durch Markis Jegor Komarow entstanden war.
Kurz darauf stellte der Markis meiner Erzeugerin seinen Sohn und ihren Verlobten Nikolaj vor, und zwang sie mit ihm zurück aufs Schloss zu kehren, und ihn zum Gefährten zu nehmen, wenn sie nicht wollte, dass der kleine Angelo starb. Als Gegenleistung würde er Vivien samt Kind zurück nach Hause schicken. Sie willigte ein und kehrte an Nikolajs Seite als Prinzessin zurück in den Hof der Werwölfe. Doch aus dem Hintergrund wurde sie weiter von Markis Jegor Komarow, oder Markis Schleim – wie sie ihn immer genannt hatte –mit dem Leben des Kindes erpresst. Nur weil er jetzt frei war, hieß das noch lange nicht, dass er in Sicherhit war. Nur ein falsches Wort, oder eine falsche Tat, und er würde das junge Leben sofort beenden. Meiner leiblichen Mutter blieb nichts anderes übrig als ihm zu gehorchen, und alles zu tun was er verlangte. Auch seinen Sohn zu ihrem Gefährten zu nehmen.
Mein Vater war in der Zeit in der sie einfach verschwunden war natürlich verrückt vor Sorge gewesen, und als sie wieder auftauchte, wollte er sie natürlich sofort zurückholen, doch sie schickte ihn weg, mit der Aussage, sie hätte genug von ihm. Es war eine schwere Zeit für ihn gewesen, besonders da er nicht verstand, was ihren plötzlichen Sinneswandel hervorgebracht hatte. Warum wollte sie plötzlich in einer Welt leben die sie nicht mochte, auf einer Position die sie hasste? Er wusste dass da etwas nicht stimmte, doch sie wollte es ihm nicht sagen.
Einmal hatte er sich in den Hof geschlichen, um mit ihr zu reden, und sie nicht nur dabei erwischt, wie sie mit ihrem Mentor rummachte, sondern auch noch herausgefunden, dass sie Nikolaj heiraten würde. Für ihn war eine Welt zusammengebrochen. Nicht dass er glaubte, dass sie diesen Markis wirklich heiraten wollte, nein, er hegte den Verdacht, dass sie nur wegen dieser Hackfresse – auch ein Synonym meines Vaters – Sydney Frey zurück gegangen war, und das alles tat, um mit ihm zusammen sein zu können.
Daraufhin hatte mein Vater sich zurückgezogen. Nicht nur vor ihr, auch vor seiner Familie, und der Verborgenen Welt. Erst zwei Jahre später war er durch Zufall wieder auf meine Erzeugerin Cheyenne getroffen. In der Zwischenzeit war sie Königin geworden, und hatte einen Sohn von König Nikolaj – zumindest hatte er das damals geglaubt, heute wusste er, dass Aydens Vater niemand anderer als Sydney Frey war. Sie hatte sich nicht großartig verändert, noch immer machte sie Jagt auf die Sklavenhändler. Dafür hatte sie sogar spezielle Wächter angeheuert, und

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