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Vergangene Narben

Vergangene Narben

Titel: Vergangene Narben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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sondern ich. Danke.“ Ich drehte mich zu den anderen Wölfen um, die mir mit aufgestellten Ohren entgegen blickten. „Ich danke euch allen, für diesen wunderbaren Tanz. Er war wundervoll.“
Und damit begann nicht nur der Applaus aus den Reihen der Maskierten, sie begannen auch alle zu jaulen. Die Gäste wie die Wölfe. Es war berauschend. Dann verschwanden die tanzenden Wölfe genauso schnell wie sie erschien waren. Sie flitzten an mir und Sydney vorbei, hinaus in den Garten, und mit ihrem Abgang schlossen sich auch die Glastüren.
In der Ecke an ihrem Tisch erhob sich Cheyenne, während Ayden auf mich zukam, und mich an den Tisch führte.
„Meine lieben Gäste. Tanz, amüsiert euch, und vor allen Dingen, esst, die Küche war heute fleißig. Das Bankett ist hiermit eröffnet.“
Damit wurde es im Saal wieder lauter. Die Leute begannen zu plaudern, während von allen Seiten die Dienerschaft mit Tabletts angerückt kam, und die Speisen unter den Gästen verteilten. Ein paar standen wirklich auf und tanzen, als das Streichquartett wieder zu spielen begann, um für etwas Unterhaltung zu sorgen. Aber die meisten bleiben erst mal an ihren Tischen, um die Leckereien aus der Küche zu probieren.
Bankett? „Ich dachte das ist nur ein Maskenball“, sagte ich zu Ayden.
Vornehm führte er mich zum Tisch in der Ecke, und rückte mir einen Stuhl zwischen Cheyenne und Alina zurecht, damit ich mich setzten konnte. „Danke.“
„Ein Maskenball mit Geburtstagsbankett.“ Er rückte mich samt Stuhl an den Tisch, und nahm dann auf der anderen Seite Platz. Zwischen ihm und Cheyenne blieb noch ein Stuhl frei, auf den Sydney raufsprang – als Wolf.
Neben Alina saßen noch Tante Lucy und Onkel Tristan, wohl die beiden einzigen in diesem ganzen Raum, die sich nicht verkleidet hatten, sondern in einfacher Abendgarderobe erschien waren. Der achte und letzte Stuhl neben Ayden blieb leer.
„Und natürlich darf auch die Torte nicht fehlen“, lächelte Cheyenne, und klatschte zweimal in die Hände. Sofort kamen zwei Kellner angerannt, in ihrer Mitte einen Geburtstagskuchen auf einem silbernen Tablett – ich wettete meinen Lohn fürs nächste halbe Jahr, dass das echtes Silber war. Ein riesiges Teil, auf dem mit Zuckerguss ein kunstvoller, schwarzer Wolf mit Zuckerguss geschaffen worden war. Und er trug ein Diadem.
„Wow“, entkam es mir, als die Diener ihn zwischen uns auf den Tisch stellten, und sich dann schnell wieder in Luft auflösten.
„Boah, ist ja der Wahnsinn.“ Aline neben mit beugte sich so weit vor, dass die Federn ihrer blauen Maske fast im Kuchen hingen. „Okay, damit steht es fest. Ich will auch einen eigenen Maskenball. Nur wegen diesem Kuchen.“
Tante Lucy zog eine Augenbraue hoch. Ihre langen roten Wellen hatte sie halb hochgesteckt, was ihr einen äußerst eleganten Eindruck gab. „Sonst noch wünsche?“
„Wenn du mich schon so fragst, ja!“ Und dann begann sie eine Liste von Dingen herunterzurattern, die sie doch bitte-danke haben möchte. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Schuhe und Kleidungsstücke.
Schmunzelnd lauschte ich ihnen, bis die Diener ein zweites Mal zu uns kamen, und jedem eine kleine Vorspeise in Form einer Minestrone Calabrese aus frischem Gemüse vor die Nase stellten – der Kuchen musste erst mal warten. Danach folgte der Hauptgang. Zarte, gebratene Perlhuhnbrust, auf Paprika-Tagelierini und Rucolabett. Da ich aber mit einem Perlhuhn wenig anfangen konnte – ich war nun mal Vegetarier, und daran würde sich auch sicher nichts ändern – bekam ich frische Ravioli mit einer Füllung aus Ricotta, Grand Padano und frischen Trüffeln. Diese Speisen klangen so exquisit, dass ich mich kaum traute, sie zu essen. Und was das für Portionen waren. Damit würde sie wohl jeden Werwolf satt bekommen.
Cheyenne nickte zufrieden, als der Diener ihr die Speisekarte erklärte, und winkte ihn dann davon. Dann konnte das große Schlemmen beginnen. Und oh Gott, das schmeckte einfach himmlisch. Es kam zwar nicht an die Kochkünste meines Vaters heran, aber das hatte bisher sowieso noch keiner geschafft.
Wir plauderten ein bisschen, oder besser gesagt, lästerten über die anderen Gäste. Cheyenne deutete immer auf jemanden, und erklärte mir dann wer das war. Da hätten wir zum Beispiel Ministerial Barco von Are. Der Kerl hatte ziemlich beeindruckende Arme, und sah auch ansonsten sehr gut aus. Nur seine Stimme … es war wohl besser, wenn er schwieg, und einfach nur gut aussah. Laut Cheyenne hatte

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